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Freitag,
22. März 2013
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Jochen Klepper
* 22. März 1903 in Beuthen
[Kuhbeuthen] an der
Oder
†
11. Dezember 1942 in
Berlin
Deutscher Theologe, Journalist, Dichter und Schriftsteller.
Klepper
studierte Theologie und
war seit 1927 Mitarbeiter des Evangelischen Pressedienstes. 1931 heiratete er Johanna Stein, die aus einer angesehenen jüdischen Familie stammt.
ER zog dann nach Berlin und arbeitete dort beim Rundfunk. Im Juni 1933 wurde er entlassen und musste bald auch
seine Stelle als Redakteur beim Ullstein-Verlag aufgeben. Schriftstellerischer Erfolg sicherte ihm zunächst noch ein bescheidenes Auskommen. Die Verfolgung der Juden bedrohte jedoch seine Frau und seine beiden Stieftöchter. Die ältere, Brigitte,
konnte 1939 noch nach England ausreisen. Im gleichen Jahr wurde Klepper Soldat, bis er 1942 wegen seiner
Mischehe aus der Wehrmacht entlassen wurde. Um die noch bei ihm lebende Tochter in Sicherheit zu bringen, verhandelte er sogar mit Adolf Eichmann, dem Leiter des
Judenreferates im Reichssicherheitshauptamt. Als Klepper seine Ohnmacht
erkannte, nahm er sich mit seiner Frau und der jüngeren Tochter Renate in der Nacht auf den 11. Dezember 1942 in Berlin-Nikolassee das Leben.
Weitere
Infos:
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ABCD
Lied
Und weil wir solches wissen, nämlich
die Zeit, daß die Stunde da ist, auf-
zustehen vom Schlaf; sintemal unser
Heil jetzt näher ist, denn da wir gläu-
big wurden; die Nacht ist vorgerückt,
der Tag aber nahe herbeigekommen;
so lasset uns ablegen die Werke der
Finsternis und anlegen die Waffen
des Lichtes [Römer 13,11-12].
Die Nacht ist vorgedrungen,
der Tag ist nicht mehr fern.
So sei nun Lob gesungen
dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet,
der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet
auch deine Angst und Pein.
Dem alle Engel dienen,
wird nun ein Kind und Knecht.
Gott selber ist erschienen
zur Sühne für sein Recht.
Wer schuldig ist auf Erden,
verhüll’ nicht mehr sein Haupt.
Er soll errettet werden,
wenn er dem Kinde glaubt.
Die Nacht ist schon im Schwinden,
macht euch zum Stalle auf!
Ihr sollt das Heil dort finden,
das aller Zeiten Lauf
von Anfang an verkündet,
seit eure Schuld geschah.
Nun hat sich euch verbündet,
den Gott selbst ausersah.
Noch manche Nacht wird fallen
auf Menschenleid und -schuld.
Doch wandert nun mit allen
der Stern der Gotteshuld.
Beglänzt von seinem Lichte,
hält euch kein Dunkel mehr.
Von Gottes Angesichte
kam euch die Rettung her.
Gott will im Dunkel wohnen
und hat es doch erhellt!
Als wollte er belohnen,
so richtet er die Welt!
Der sich den Erdkreis baute,
der läßt den Sünder nicht.
Wer hier dem Sohn vertraute,
kommt dort aus dem Gericht!
BCD |
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1937 erschien in der Deutschen Verlagsanstalt
von Jochen Klepper der Roman „Der Vater. Der Roman des Soldatenkönigs“ und wurde ein großer
Erfolg. Dies
Hauptwerk Kleppers entstand nach gründlichen historischen Studien. In den Archiven wurde er mit nahezu 120 Bänden über Friedrich Wilhelm I. konfrontiert, auch die als unleserlich geltenden Briefe Friedrich Wilhelms I. hat er dechiffriert.
In
Kleppers Roman wird König Friedrich Wilhelm
wird als strenger, aber liebender Vater dargestellt. Er ist Haus- und Familienvater, als König ist er Soldaten- und Landesvater. Was den König treibt, ist das Ringen um das von Gott aus Gnaden geschenkte Vater- und Königsamt. Um dies darzustellen, nutzt Klepper eine Flut von biblischen Motiven und Anspielungen.
Vor der Publikation musste Kleppers Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer beantragt
werden, was dank eines dortigen Förderers gelang. Kleppers Verlag, die Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart,
war vom Werk so angetan, dass sie das 1000-Seiten-Buch sofort akzeptierte.
Die erste private Bestellung stammte von der Gattin des ehemaligen Kaisers
Wilhelm II.
Bei seinem Erscheinen 1937 wurde Kleppers Roman ein Verkaufserfolg, das Reichskriegsministerium
empfahl ihn zur Lektüre im Heer. Das Buch wurde schon bald von der Wehrmacht für das Offizierskorps geordert; hohe Minister,
auch Hermann Göring ,
erhielten es zum Geschenk oder verwandten es als Geschenk, auch Adolf Hitler
. Innenminister Frick
soll ein begeisterter Leser des Romans gewesen sein. 1938 hatte Klepper durch den Verkauf seiner Bücher, durch Filmoptionen und
Honorare und nicht zuletzt durch den "Vater-Roman" Einnahmen von 17.000 Mark.
Der Erfolg des Buches hielt an. Von seinem Erscheinen 1937 bis zu Kleppers Tod hatte das Buch eine Auflage von 65.000
erreicht, 100.000 bis Kriegsende.
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