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Sonntag, 1. September 2013

Emanuel Schikaneder

* 1. September 1751 in Straubing 
† 21. September 1812 in Wien


Deutscher Schauspieler, Sänger, Dichter und Theaterdirektor.

 

Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, erhielt Schikaneder seine erste Ausbildung am Jesuitengymnasium in Regensburg. Danach verdiente er sich seinen Lebensunterhalt als umherziehender Musiker und seit 1773 auch als Schauspieler in Wandertruppen. In Innsbruck schrieb und komponierte Schikaneder 1776 sein erstes Stück, die komische Operette „Die Lyranten oder das lustige Elend“, die mehrere Jahre erfolgreich blieb. Nach seiner Heirat wechselte er 1777 zur Wandertruppe Franz Josef Mosers, unterbrach dieses Engagement jedoch durch Gastspiele in Innsbruck und München, wo er u. a. als Hamlet, seiner künftigen Paraderolle, auftrat. 1778 übernahm er in Augsburg die Direktion der Moserschen Truppe und trat mit ihr 1778/79 in Schwaben und Franken, 1780 auch in Österreich auf; in Salzburg fand er während der Winterspielzeit 1780/81 freundschaftlichen Kontakt zur Familie Mozart . Nach Aufenthalten in Graz, Klagenfurt, Laibach und Preßburg folgte Schikaneder im Sommer 1783 einem Engagement als Schauspieler nach Wien, bevor er für die nächste Winterspielzeit zu seinem Ensemble nach Preßburg zurückging. 

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Hier sah ihn Kaiser Joseph II. 1784 in zwei Vorstellungen und erteilte ihm anschließend die Erlaubnis, das Wiener Kärntnertortheater während des Winters 1784/85 zu bespielen. Trotz großen Erfolges löste sich die Truppe im Februar 1785 auf. Schikaneder ging von April 1785 bis Februar 1786 als Schauspieler an das Wiener Nationaltheater, während seine Frau nach einigen Monaten wieder eine wandernde Theatergesellschaft leitete. Schikaneder erhielt 1786 von Kaiser Joseph II. das Privileg zum Bau eines Theaters in einer Vorstadt, ging jedoch mangels finanzieller Mittel zunächst als Prinzipal einer neuen Schau- und Singspieltruppe nach Salzburg und Augsburg. Ende Febr. 1787 übernahm er die Leitung des Fürstlich Thurn und Taxisschen Hoftheaters in Regensburg, kehrte aber Mitte 1789 nach Wien zurück und übernahm die künstlerische Leitung des Theaters auf der Wieden.

Am 30. September 1791 fand dort die Premiere seines größten Erfolges, des Singspiels 'Die Zauberflöte' mit der Musik von Wolfgang Amadeus Mozart statt. Schikaneder selbst spielte den Vogelfänger Papageno, eine Figur in der Tradition des Alt-Wiener Volkstheaters. Die Erfolge brachten so große Einnahmen, dass Schikaneder ein neues Theater auf der anderen Seite des Wienflusses, das Theater an der Wien, erbauen konnte. Das Theater an der Wien wurde am 13. Juni 1801 ebenfalls mit einer Schikaneder-Oper eröffnet, nämlich 'Alexander' (Musik von Franz Teyber
). Schikaneder leitete das Theater bis 1804. Als die Zauberopern keinen Anklang mehr beim Publikum fanden und unwirtschaftlich wurden, musste er das Theater 1806 verkaufen. Er übernahm 1807-09 die Leitung des Kgl. städt. Theaters in Brünn, wo das Interesse des Publikums an seinen Aufführungen jedoch ebenfalls schnell erlahmte, so dass er nach Wien zurückkehrte. Dort fiel der Rest seines einst großen Vermögens der Geldentwertung von 1811 zum Opfer. Als er 1812 die Leitung des Theaters in Pest übernehmen wollte, brach seine möglicherweise schon länger schwelende Geisteskrankheit offen aus; wenig später starb er völlig verarmt in Wien.

Schikaneder schrieb 55 Theaterstücke und 44 Bücher für Opern und Singspiele. Er zählt zu den umstrittensten, zugleich aber auch originellsten und einflussreichsten Theatermachern seiner Generation. Als Schauspieler durch die herausragende Darstellung komischer Figuren, aber auch Shakespearescher Helden berühmt, beeindruckte er als Wandertruppen-Prinzipal in den meisten Städten durch seine anspruchsvolle Stückauswahl und den Mut, vermehrt Singspiele und Opern aufzuführen. In Schikaneders berühmtesten Werk, dem Libretto zur „Zauberflöte“, verschmolz er auf raffinierte Weise verschiedene Strömungen seiner Zeit, von der Hanswurstiade über das Zauberstück bis zur Singspiel-Tradition und der heroischkomischen Oper. 

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