Hermann
Göring
*
12. Januar 1893 in Rosenheim
†
15. Oktober 1946 in Nürnberg
Deutscher
Jagdflieger und Reichsmarschall.
Göring
wurde in Marienbad bei Rosenheim als Sohn des deutschen Reichskommissars für
Deutsch-Südwest-Afrika geboren.Er wuchs in der Burg Veldenstein in Franken und Mauterndorf im Salzburgischen auf. 1898 besuchte er das Gymnasium in Fürth und setzte ab 1905 in einem Internat in Ansbach die gehobene Ausbildung fort.
Er absolvierte das Kadettenkorps (Karlsruhe und Berlin-Lichterfelde) mit höchster
Auszeichnung und trat als Leutnant in das 4. Infanterieregiment ein, mit
dem er 1914 ins Feld zog. Ab Sommer 1915 war er in der Fliegerschule Freiburg. Bei einem Flugeinsatz 1916 wurde er schwer verwundet, es gelang ihm jedoch noch eine Notlandung. Im Mai 1917
wurde er Führer der Jagdstaffel 27 in Flandern. Ein Jahr später, im Juli 1918, wurde Göring zum Kommandeur des berühmten Jagdgeschwaders von Richthofen als Nachfolger Manfred von Richthofens
ernannt. Er wurde mehrfach dekoriert und erhielt den Orden 'Pour le mèrite'.
Am 10. November führte er sein Geschwader in die Heimat Aachen zurück. Mit Kriegsende erfolgte die Demobilisierung seiner Einheit.
Nach dem Ersten Weltkrieg ging Göring nach Skandinavien. Kurzfristig war er als Berater der dänischen Regierung tätig, dann als Flugleiter in Stockholm bei der Svenska Lufttrafik AB-Fluggesellschaft. 1920 lernte er die Baronin Carin von Fock (1888–1931) kennen. Er heiratete sie, nachdem diese im
Dezember 1923 von ihrem Ehemann geschieden worden war. Von 1921 an studierte er in München Volkswirtschaft und Geschichte. 1922 hörte er zum ersten Mal eine Rede Adolf Hitlers
und suchte ihn am darauffolgenden Tag persönlich auf. Er wurde Mitglied der NSDAP und erhielt den Auftrag, eine „Kampforganisation“ zu schaffen, die Geburtsstunde der späteren SA.
Ein Jahr später war er Führer der SA.
Am 9. November 1923 ging Göring beim Marsch auf die Feldherrnhalle
in der ersten Reihe zusammen mit etwa 5.000 Teilnehmern. Der Zug wurde von der Landespolizei
mit Maschinengewehrfeuer aufgelöst; dabei wurden 14 Teilnehmer erschossen.
Lebensgefährlich verwundet wurde Göring von Kameraden auf einer Tragbahre über die Grenze nach
Innsbruck gebracht. Hier wurde er operiert und erhielt eine Morphiumbehandlung, welche zur
Abhängigkeit führte. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wollte er sich der bayerischen Regierung stellen, blieb jedoch auf Weisung
Hitlers im Ausland, zunächst in Italien. Von dort aus schlug er sich mit Hilfe weniger Freunde bis nach Schweden durch. Nach Erlass
einer Amnestie kehrte er 1927 in die Heimat zurück, wo er zunächst
als Vertreter für deutsche Flugzeugfirmen tätig war.
1928
verschaffte Hitler Göring ein Reichstagsmandat. Görings Frau richtete
einen politischen Salon ein und brachte dadurch die NSDAP mit dem
Hochadel, der Großindustrie, Hochfinanz und den Militärs zusammen. 1931
starb seine Frau Carin. Am 30. Januar 1933 übernahm Göring als preußischer
Innenminister unter dem Staatskommissar von Papen den gesamten
Polizeiapparat. Am 11. April 1934 wurde er preußischer Ministerpräsident
und am 5. Mai 1934 ernannte ihn Hitler zum Reichsluftfahrtminister. 1934 wurde Göring, dessen bevorzugte Freizeitbeschäftigung die Jagd war, Reichsforstmeister, Reichsjägermeister und Oberster Beauftragter für den Naturschutz.
In dieser Funktion erließ Göring im gleichen Jahr das neue Reichsjagdgesetz für Preußen, das später für das gesamte Reich galt.
Am 10. April
1935 heiratete er die Schauspielerin Emmy Sonnemann . Die Trauung fand durch Reichsbischof Ludwig Müller im Dom zu Berlin statt. Trauzeuge war Adolf Hitler.
Im Oktober 1936 wurde er als Generalbevollmächtigter für den ersten
Vierjahresplan
mit weitreichenden Verordnungs- und Koordinierungsvollmachten gegenüber
allen Behörden und der Wirtschaft ausgestattet. Am 4. April 1938 ernannte
ihn Hitler zum Generalfeldmarschall. Bei Kriegsbeginn bestimmte Hitler Göring
zu seinem Stellvertreter und Nachfolger in allen Staatsämtern, bei der
Partei und bei der Wehrmacht. Am 19. Juli 1940 ernannte Hitler ihn zum
Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches.
Görings
Einfluss auf die Staatsführung sowie militärischer Entscheidungen
schwand im Laufe des Krieges immer mehr. Am 23. April 1945 verlangte er
von Hitler Handlungsfreiheit als dessen Nachfolger. Hitler enthob Göring
aller Ämter und ließ ihn am Obersalzberg von der SS verhaften. Göring
wurde durch die Luftwaffe befreit und stellte sich den Alliierten. In der
von den alliierten Kriegsverbrechern inszenierten Nürnberger Prozessfarce
wurde er zum Tode durch den Strang verurteilt. Er stellte ein Gesuch um
Erschießung, das jedoch abgelehnt wurde und tötete sich selbst am 15.
Oktober 1946 zwei Stunden vor der Hinrichtung durch Gift.
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