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Dienstag, 15. Oktober 2013

Hermann Göring

 

* 12. Januar 1893 in Rosenheim

† 15. Oktober 1946 in Nürnberg

 

Deutscher Jagdflieger und Reichsmarschall.

 

Göring wurde in Marienbad bei Rosenheim als Sohn des deutschen Reichskommissars für Deutsch-Südwest-Afrika geboren.Er wuchs in der Burg Veldenstein in Franken und Mauterndorf im Salzburgischen auf. 1898 besuchte er das Gymnasium in Fürth und setzte ab 1905 in einem Internat in Ansbach die gehobene Ausbildung fort. Er absolvierte das Kadettenkorps (Karlsruhe und Berlin-Lichterfelde) mit höchster Auszeichnung und trat als Leutnant in das 4. Infanterieregiment ein, mit dem er 1914 ins Feld zog. Ab Sommer 1915 war er in der Fliegerschule Freiburg. Bei einem Flugeinsatz 1916 wurde er schwer verwundet, es gelang ihm jedoch noch eine Notlandung. Im Mai 1917 wurde er Führer der Jagdstaffel 27 in Flandern. Ein Jahr später, im Juli 1918, wurde Göring zum Kommandeur des berühmten Jagdgeschwaders von Richthofen als Nachfolger Manfred von Richthofens ernannt. Er wurde mehrfach dekoriert und erhielt den Orden 'Pour le mèrite'. Am 10. November führte er sein Geschwader in die Heimat Aachen zurück. Mit Kriegsende erfolgte die Demobilisierung seiner Einheit. 

 
Nach dem Ersten Weltkrieg ging Göring nach Skandinavien. Kurzfristig war er als Berater der dänischen Regierung tätig, dann als Flugleiter in Stockholm bei der Svenska Lufttrafik AB-Fluggesellschaft. 1920 lernte er die Baronin Carin von Fock (1888–1931) kennen. Er heiratete sie, nachdem diese im Dezember 1923 von ihrem Ehemann geschieden worden war. Von 1921 an studierte er in München Volkswirtschaft und Geschichte. 1922 hörte er zum ersten Mal eine Rede Adolf Hitlers und suchte ihn am darauffolgenden Tag persönlich auf. Er wurde Mitglied der NSDAP und erhielt den Auftrag, eine „Kampforganisation“ zu schaffen, die Geburtsstunde der späteren SA. Ein Jahr später war er Führer der SA.  

Am 9. November 1923 ging Göring beim Marsch auf die Feldherrnhalle in der ersten Reihe zusammen mit etwa 5.000 Teilnehmern. Der Zug wurde von der Landespolizei mit Maschinengewehrfeuer aufgelöst; dabei wurden 14 Teilnehmer erschossen. Lebensgefährlich verwundet wurde Göring von Kameraden auf einer Tragbahre über die Grenze nach Innsbruck gebracht. Hier wurde er operiert und erhielt eine Morphiumbehandlung, welche zur Abhängigkeit führte. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wollte er sich der bayerischen Regierung stellen, blieb jedoch auf Weisung Hitlers im Ausland, zunächst in Italien. Von dort aus schlug er sich mit Hilfe weniger Freunde bis nach Schweden durch. Nach Erlass einer Amnestie kehrte er 1927  in die Heimat zurück, wo er zunächst als Vertreter für deutsche Flugzeugfirmen tätig war. 

 

1928 verschaffte Hitler Göring ein Reichstagsmandat. Görings Frau richtete einen politischen Salon ein und brachte dadurch die NSDAP mit dem Hochadel, der Großindustrie, Hochfinanz und den Militärs zusammen. 1931 starb seine Frau Carin. Am 30. Januar 1933 übernahm Göring als preußischer Innenminister unter dem Staatskommissar von Papen den gesamten Polizeiapparat. Am 11. April 1934 wurde er preußischer Ministerpräsident und am 5. Mai 1934 ernannte ihn Hitler zum Reichsluftfahrtminister. 1934 wurde Göring, dessen bevorzugte Freizeitbeschäftigung die Jagd war, Reichsforstmeister, Reichsjägermeister und Oberster Beauftragter für den Naturschutz. In dieser Funktion erließ Göring im gleichen Jahr das neue Reichsjagdgesetz für Preußen, das später für das gesamte Reich galt.

 

Am 10. April 1935 heiratete er die Schauspielerin Emmy Sonnemann . Die Trauung fand durch Reichsbischof Ludwig Müller im Dom zu Berlin statt. Trauzeuge war Adolf Hitler. Im Oktober 1936 wurde er als Generalbevollmächtigter für den ersten Vierjahresplan mit weitreichenden Verordnungs- und Koordinierungsvollmachten gegenüber allen Behörden und der Wirtschaft ausgestattet. Am 4. April 1938 ernannte ihn Hitler zum Generalfeldmarschall. Bei Kriegsbeginn bestimmte Hitler Göring zu seinem Stellvertreter und Nachfolger in allen Staatsämtern, bei der Partei und bei der Wehrmacht. Am 19. Juli 1940 ernannte Hitler ihn zum Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches. 

 

Görings Einfluss auf die Staatsführung sowie militärischer Entscheidungen schwand im Laufe des Krieges immer mehr. Am 23. April 1945 verlangte er von Hitler Handlungsfreiheit als dessen Nachfolger. Hitler enthob Göring aller Ämter und ließ ihn am Obersalzberg von der SS verhaften. Göring wurde durch die Luftwaffe befreit und stellte sich den Alliierten. In der von den alliierten Kriegsverbrechern inszenierten Nürnberger Prozessfarce wurde er zum Tode durch den Strang verurteilt. Er stellte ein Gesuch um Erschießung, das jedoch abgelehnt wurde und tötete sich selbst am 15. Oktober 1946 zwei Stunden vor der Hinrichtung durch Gift.

  

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Kommentar: Die Verabschiedung des Reichstierschutzgesetzes von 1933 und des Reichsnaturschutzgesetzes von 1935 ging maßgeblich auf den Einfluss des Reichsforstmeisters und Reichsjägermeisters Hermann Göring zurück. Wofür deutsche Tierschützer 100 Jahre lang gekämpft hatten, ging 1933 endlich in Erfüllung. Das Deutsche Tierschutzgesetz war weltweit das erste und hatte für die gesamte Welt Vorbildcharakter. Das Reichsnaturschutzgesetz regelte erstmals in Deutschland die amtlichen Belange des Naturschutzes, definierte Schutzzonen und führte den Begriff des Landschaftsschutzgebietes ein. Auch wurde der Artenschutz für Pflanzen und nicht jagdbare Tiere damit erstmals gesetzlich festgeschrieben.  

Zitat

Das einzige Motiv, das mich leitete, war heiße Liebe zu meinem Volk, sein Glück, seine Freiheit und sein Leben. Dafür rufe ich den Allmächtigen und mein deutsches Volk zum Zeugen an.

Früher oder später, aber gewiss immer, wird sich die Natur an allem Tun des Menschen rächen, das wider sie selbst ist.
 
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