* 29. Februar 1784 in Buchladen
bei
Immenrode
† 27. Januar 1864 in München
Deutscher Architekt, Maler und Schriftsteller.
Weitere Infos:
Gioachino Rossini
* 29. Februar 1792 in Pesaro
† 13. November 1868 in Paris-Passy
Italienischer Opernkomponist.
Weitere
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A
Il barbiere di Siviglia
La calunnia è un venticello,
un'auretta assai gentile
che insensibile, sottile,
leggermente, dolcemente
incomincia a sussurrar.
Piano piano, terra terra,
sottovoce, sibilando,
va scorrendo, va ronzando;
nelle orecchie della gente
s'introduce destramente
e le teste ed i cervelli
fa stordire e fa gonfiar.
Dalla bocca fuori uscendo
lo schiamazzo va crescendo
prende forza a poco a poco,
vola già di loco in loco;
sembra il tuono, la tempesta
che nel sen della foresta
va fischiando, brontolando
e ti fa d'orror gelar.
Alla fin trabocca e scoppia,
si propaga, si raddoppia
e produce un'esplosione
come un colpo di cannone,
un tremuoto, un temporale,
un tumulto generale,
che fa l'aria rimbombar.
E il meschino calunniato,
avvilito, calpestato,
sotto il pubblico flagello
per gran sorte ha crepar.
Der Barbier von Sevilla
Die Verleumdung, sie ist ein Lüftchen,
Kaum vernehmbar, in dem Entstehen,
Still und leise ist sein Wehen:
Horch, nun fängt es an zu säuseln -
Immer näher, immer näher kommt es her. -
Sachte, sachte! - Nah zur Erde!
Kriechend, schleichend! - Dumpfes Rauschen!
Wie sie horchen, wie sie horchen!
Wie sie lauschen, wie sie lauschen!
Und das zischelnde Geflüster,
Dehnt sich feindlich, dehnt sich feindlich aus und düster,
Und die Klugen und die Tröpfe
Und die tausend hohlen Köpfe
Macht sein Sausen voll und leer! -
Und von Zungen geht's zu Zungen -
Das Gerede schwellt die Lungen -
Das Gemurmel wird Geheule -
Wälzt sich hin mit Hast und Eile;
Und der Lästerzungenspitzen
Zischen drein mit Feuerblitzen,
Und es schwärzt sich Nacht und Schrecken
Schaurig immer mehr und mehr.
Endlich bricht es los das Wetter,
Unter grässlichem Geschmetter!
Durch der Lüfte Regionen
Tobt's wie Brüllen der Kanonen,
Und der Erde Stoss und Zittern
Widerhallt in den Gewittern,
In der Blitze Höllenschlund! -
Und der Arme muss verzagen,
Den Verleumdung hat geschlagen. -
Schuldlos geht er dann, verachtet,
Als ein Ehrenmann zugrund.
Ludwig
I.
* 25. August 1786 in Straßburg
† 29. Februar 1868 in Nizza
König von Bayern.
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Zitat
Möchte Walhalla förderlich sein der Erstarkung und der Vermehrung deutschen Sinnes! Möchten alle Deutschen, welchen Stammes sie auch seien, immer fühlen, dass sie ein gemeinsames Vaterland haben, ein Vaterland auf das sie stolz sein können, und jeder trage bei, soviel er vermag, zu dessen Verherrlichung."
- bei der Einweihung der Walhalla
am 18. Oktober 1842
* 28. Februar 1533 auf Schloss Montaigne im Périgord
† 13. September 1592 ebenda
Französischer Politiker, Philosoph und Essayist.
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ABCD Zitate
Nichts wird so fest geglaubt, wie das, was am wenigsten bekannt ist.
Nur die Dummen haben sofort eine Überzeugung fertig.
Jedem kann es passieren, daß er einmal Unsinn redet; schlimm wird es erst, wenn es feierlich wird.
Jeder redet mal Unsinn. Ein Unglück ist nur, es dauernd zu tun.
Die Welt besteht aus lauter Geschwätz,
jeder Mensch redet eher zu viel als zu wenig.
Wir bringen unsere Dummheiten zu hohen Ehren, wenn wir sie in Druck geben.
Halsstarrigkeit und Verbohrtheit ist der sicherste Beweis von Dummheit. Gibt es ein Geschöpf, das so sicher, entschieden sich selbst vertrauend, feierlich und ernsthaft wäre wie der Esel?
Die Dummheit ist eine böse Eigenschaft. Aber sie nicht ertragen können, sich darüber aufregen und ärgern, ist eine Krankheit anderer Art, die der Dummheit nichts nachgibt und die gerade so unleidlich ist.
Ich will in diesem Leben nur den Ruhm erwerben, daß ich es friedlich verbracht habe.
Da ich gegen außergewöhnliche Größen immer auf der Hut bin, habe ich gefunden, daß sie im Ganzen, Menschen wie andere sind.
Feigheit, die Mutter aller Grausamkeit.
Uns etwas verbieten heißt uns danach lüstern machen.
Um seine Kinder braucht sich heutzutage niemand zu sorgen. Wenn sie zu nichts taugen, können sie noch immer in die Politik gehen.
Bei Krankheiten des Volkes kann man anfangs noch die Gesunden von den Kranken unterscheiden; dauern sie aber an, so empfindet sie aber bald der ganze Körper; kein Teil bleibt frei vom Verderben; denn es gibt keine Luft, die sich so gierig einsaugt, so verbreitet und alles durchdringt, wie die der
Ehrlosigkeit.
Diejenigen, die einen Staat aus den Fugen heben, sind gewöhnlich die ersten, denen er auf den Kopf fällt.
Mit den Ehen ist es wie mit den Vogelbauern; die Vögel, die nicht darin sind, wollen mit aller Gewalt hinein, und die, welche darin sind, wieder heraus.
ABCD
Johann Christian Senckenberg
* 28. Februar 1707 in Frankfurt am Main
† 15. November 1772 ebenda
Deutscher Arzt und Stifter.
Weitere
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Die Senckenbergische Stiftung
ist eine bedeutende Stiftung in Frankfurt am Main. Sie wurde 1763 von dem Arzt Johann Christian Senckenberg errichtet. Dem ursprünglichen Stifterwillen zufolge wurde aus ihren Mitteln zunächst das Bürgerhospital sowie ein Medizinisches Institut finanziert.
Karl Ernst von Baer
* 28. Februar 1792 auf Gut Piep in Estland
† 28. November
1876 in Dorpat, Estland
"Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstädte. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie"
(Arthur Bomber-Harris ). -
Eine
der großen Geschichtslügen, die Deutschen hätten mit dem Luftterror
begonnen, ist historisch schon lange widerlegt. Bereits 1939 erfolgten
sieben Luftangriffe der RAF auf Nordwestdeutschland. Am 10./11. Mai 1940
wurde die Innenstadt von Mönchengladbach angegriffen. Entgegen dem
Völkerrecht wurden danach auf Befehl der Kriegsverbrecher Churchill, Roosevelt, Stalin und Konsorten
durch den alliierten Bombenterror gezielt die Wohnbezirke aller
deutschen Städte mit 50.000 und mehr Einwohnern in Schutt und Asche
gelegt; unersetzliche
Kulturgüter geplant vernichtet und etwa 1 Million Zivilisten grausam
ermordet,
darunter über 54.000 Kinder unter 14 Jahren .
"...
ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken
(Adolf Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 ).
Entsprechend diesem Befehl richteten sich die deutschen Luftangriffe auf Warschau
im September 1939 und Rotterdam 1940 ausschließlich gegen militärische Ziele als Teil eines
Feldzugs. Im Fall von Warschau wurde der Zivilbevölkerung 9 Tage Zeit
gegeben, die Stadt zu verlassen, falls das polnische Militär die Stadt
nicht freiwillig übergäbe. Der Angriff auf Rotterdam im Mai 1940
erfolgte, weil der niederländische Stadtkommandant die
Kapitulationsaufforderung ablehnte. Das Bombardement von Coventry vom 14. November 1940
galt den im Stadtzentrum gelegenen Rolls-Royce Flugzeugmotorenwerken und zahlreichen kleineren Rüstungsbetrieben.
ABCD
Begonnen hatten die Luftangriffe
auf Mainz 1940 mit vereinzelten Bombenabwürfen in der näheren Umgebung von Mainz durch Maschinen der Royal Air
Force. Die ersten Opfer des Bombenkriegs in Mainz waren am 13. September 1941 zu beklagen, als ein britischer Bomber vom Typ Wellington seine Bombenlast über dem Hauptbahnhof ausklinkte, wodurch 22 Menschen in den Tod gerissen wurden.
In der Nacht zum 12. August 1942 wurde Mainz erstmals Hauptangriffsziel der alliierten Luftstreitkräfte: Ein englischer Bomberverband überflog die Innenstadt und entlud über 300 Tonnen Brand- und Sprengbomben, darunter auch Luftminen. Komplette Stadtviertel wurden durch diesen Angriff in Schutt und Asche gelegt, ein kaum zu löschender Feuersturm durchzog die Innenstadt.
Ein großer Teil die Altstadt und den Mainzer Dom, aber auch Teile der Neustadt und Mombach brannten ab.
Bereits in der folgenden Nacht war Mainz erneut Ziel der RAF. Diesmal wurden rund 240 Tonnen Brand- und Sprengbomben abgesetzt. 781 Wohnhäuser, fünf Kirchen, vier Schulen, ein Krankenhaus, 23 öffentliche Gebäude und 40 Geschäfte wurden bei den beiden Luftangriffen zerstört, 161 Menschen fanden den Tod. Die Bomben trafen zum
g Die 1703 fertiggestellte Mombacher Nikolauskirche samt Glockenturm wurde durch Brandbomben zerstört. St. Stephan wurde schwer beschädigt, die Johanniskirche brannte völlig aus. Hunderte Menschen starben in den Flammen.
Am 20. Dezember 1943 fielen wieder Bomben auf die Innenstadt. 24 Menschen kamen dabei ums Leben.
Im Abstand weniger Tage flogen Verbände der RAF und der US Air Force im September 1944 Angriffe auf
Mainz-Kastel. In Kastel und in der Mainzer Innenstadt kamen mehrere Hundert Menschen ums Leben.
Auch im Oktober und Dezember wurde Mainz mehrmals bombardiert, so dass Ende 1944 über
7.000 Tonnen Bomben das Stadtgebiet durchpflügt hatten. Den Angriffen von britischen und amerikanischen Bombern, die von Januar bis Mitte Februar 1945 mehrere Hundert Tonnen Bomben auf die Innenstadt und die Vororte abwarfen, sollte noch das furchtbarste Inferno folgen, das Mainz im Zweiten Weltkrieg erleben musste.
Am 27. Februar 1945 flogen 435 Bomber der britischen Royal Air Force einen Angriff auf die Stadt. Zwischen 16:29 Uhr und 16:45 Uhr wurden 1.500 Tonnen Bomben abgeworfen.
Ein Teil der Bevölkerung konnte nicht mehr in die Schutzräume, sondern
nur noch in die Keller ihrer Häuser flüchten. Innerhalb von rund 20 Minuten warfen
435 Bomber über 1.500 Tonnen Spreng- und Brandbomben über Mainz ab und entfesselten damit einen Feuersturm, wie ihn die Stadt noch nicht erlebt hatte. Die Bomben trafen
auch weite Teile der Neustadt. Kein öffentliches Gebäude, kein Krankenhaus und keine Kirche, mit Ausnahme des Doms, überstanden diesen schwersten Angriff auf Mainz.
Von 28.000 Wohnungen sind 20.000 zerstört.
Etwa 1.200 Menschen fielen diesem letzten Luftangriff auf Mainz zum Opfer, darunter 41 Schwestern des Klosters
'Der Ewigen Anbetung', die im Keller ihres Klosters Schutz gesucht hatten und dort erstickt waren.
Unmittelbar nach dem Angriff wurden 648 Tote auf den Waldfriedhof in Mainz-Mombach überführt und dort in Sammelgräbern bestattet. Noch wochenlang waren die Bewohner der Stadt mit der Bergung von Todesopfern beschäftigt, die auf Handkarren zu den Friedhöfen gebracht und dort von den Angehörigen begraben wurden.
Insgesamt erlebte Mainz während der Jahre 1941 bis 1945 44 Luftangriffe, 1,8 Mio. Tonnen Schutt und Trümmer galt es wegzuräumen.
Die Innenstadt war im Bombenhagel zu 80 Prozent zerstört worden, von über 11.000 Wohngebäuden im Jahr 1939 waren weit mehr als die Hälfte vernichtet, kaum ein historisches Bauwerk war ohne schwere Beschädigungen geblieben.
Der Altstadtkern zwischen Ludwigstrasse, Schillerstrasse, Grosse Bleiche und Rhein
war vernichtet, fast alle Kirchen der Innenstadt schwer beschädigt, sämtliche mittelalterlichen und barocken Häuser in der nördlichen Hälfte der Altstadt
waren schwer beschädigt. Die Einwohnerzahl hatte sich um über die Hälfte von 154.000 (1939) auf 76.000 (Mai 1945) verringert.
Etwa 2.800 Menschen waren durch die Bombenangriffe getötet worden, unzählige hatten schwere Verletzungen an
davon getragen, Zehntausende hatten ihr gesamtes Hab und Gut verloren.
"Wer hat den Tod in Syrien gesät?"
- Interview mit
Alain de
Benoist
Alain
de Benoist, Jahrgang
1943, befaßt sich unter anderem mit Ideen- und
Religionsgeschichte. Er veröffentlichte über 50 Bücher
und mehr als 3.000 Aufsätze.
National-Zeitung:
Herr de
Benoist, handelt es sich in Syrien um einen Volksaufstand?
de
Benoist: Wie
wir alle bin ich auf die in der Presse und im Internet veröffentlichten
Informationen angewiesen. Und ich stelle fest, daß nur
die für das syrische Regime nachteiligen Informationen
von den westlichen Medien verbreitet werden. Die anderen
werden schlicht und einfach ignoriert. Wenn in Damaskus
oder in Aleppo Autobomben explodieren, verbreiten die
Massenmedien sofort die Anschuldigungen der Assad-Gegner,
wonach diese Attentate in Wirklichkeit das Werk der
Regierung seien, ohne jemals den geringsten Beweis
vorzulegen, der diese Behauptungen stützt.
Es
ist offensichtlich, daß es heute in Syrien eine
Opposition gegen das herrschende Regime gibt, daß diese
Opposition Reformen verlangt und daß der syrische Präsident
falsch beraten war, sie nicht früher vorzunehmen. Aber
diese Fraktion hat weder die zahlenmäßige Bedeutung, die
ihr die westlichen Medien zuschreiben, noch die große
Unterstützung im Volk, die man ihr nachsagt. Alles deutet
darauf hin, daß Assads Gegner ihre gewaltsamen Aktivitäten
ohne die Unterstützung aus demAusland
nicht durchführen könnten.
„Was
Massenmedien schreiben”
National-Zeitung:
Folgt
man den großen internationalen Medien, handelt es sich
bei den Toten in Syrien ausschließlich um Oppositionelle
und die Sicherheitskräfte erscheinen nur als Täter.
Entspricht dieses Bild der wirklichen Situation?
de
Benoist: Die
Kluft zwischen dem, was die Massenmedien schreiben, und
den Berichten unabhängiger Quellen wird immer größer.
Man zitiert die von den Gegnern Assads bekanntgegebenen
Zahlen ziviler Opfer, ohne sich um die Glaubwürdigkeit zu
kümmern – und ohne in Erinnerung zu rufen, daß in
diesem Land der Großteil der „Zivilisten” bewaffnet
ist. Wenn man an die Lügen denkt, die in der
Vergangenheit in Bezug auf den Irak und auf Afghanistan
und erst kürzlich über Libyen verbreitet wurden, ist es
richtig, skeptisch zu sein.
National-Zeitung:
Jene
Intellektuellen und Journalisten, die von einem Komplott
oder einer Verschwörung gegen Syrien und von
Desinformation sprechen, sind in den Medienkaum präsent.
Haben sie dennoch recht?
de
Benoist: Präsident
Baschar al-Assad selbst hat von einem „Komplott“ gegen
Syrien gesprochen, insbesondere bei seiner Rede an der
Universität Damaskus im Januar. Jedenfalls kann man
feststellen, daß der „Syrische Nationalrat“, bei dem
total außer Acht gelassen wird, wie repräsentativ er
wirklich ist, sofort die Unterstützung sämtlicher
bedeutender Mächte des Westens, angefangen bei den USA,
Großbritannien und Frankreich, erhalten hat, aber auch
die der Arabischen Liga, der Türkei, der Ölmonarchien am
Golf, von Katar und Saudi-Arabien, der Muslimbrüder, der
salafistischen Islamisten und so weiter. Diese große
Koalition hilft ganz offensichtlich den Oppositionellen,
direkt oder indirekt. Sie liefert ihnen Waffen. Sie
infiltriert sie zum Teil, was die Situation verschlimmert.
Die
Ziele der Assad-Gegner
National-Zeitung:
Soll das
Regime in Syrien fallen, weil es mit Rußland und dem Iran
verbündet ist?
de
Benoist: Das
Ziel der Vereinigten Staaten, Englands und Frankreichs ist
es, sich einer Regierung zu entledigen, die sich ihren
Forderungen niemals beugen wollte und der man vorwirft,
die Hisbollah im Libanon und die Hamas in Palästina zu
unterstützen. Darüber hinaus ist es klar, daß die Weltmächte
heute einen „sunnitischen Halbmond“ dem proiranischen
„schiitischen Bogen“ entgegensetzen wollen. Über
Syrien will man offenbar den Iran erreichen, auf die
Gefahr hin, im Nahen Osten einen neuen Krieg auszulösen,
der die ganze Region entflammen und auf der ganzen Welt
Auswirkungen haben würde, die heute niemand vorhersehen
kann.
Den
Muslimbrüdern geht es darum, sich für die Unterdrückung
ihrer Bewegung durch Hafis al-Assad im Jahr 1982 zu rächen.
Die Salafisten verfolgen das Ziel, die „Ketzersekte”
der Alawiten als soziale und politische Macht in Syrien zu
zerstören. Weil sie den Dialog verweigerten, den ihnen Präsident
Baschar al-Assad vorgeschlagen hat, tragen die Muslimbrüder
– die auf die Angelsachsen setzen, um zur Macht zu
gelangen – eine große Verantwortung für die
Verschlimmerung der Situation.
Aber
die Rolle Katars muß auch hervorgehoben werden. Dieser
Mikrostaat verfügt, dank des Erdöls, über quasi unerschöpfliche
Finanzreserven, die er dem Westen zur Verfügung stellt,
wobei er die fanatischsten Islamisten unterstützt.
Scheich Hamad ibn Chalifa Al Thani, Katars
Staatsoberhaupt, ist heute der Vasall der Vereinigten
Staaten, so wie seine Familie im 19. Jahrhundert der
Vasall Englands war.
Gleichzeitig
ist Katar eine deutlich schärfere Diktatur als diejenige
von Baschar al-Assad: Politische Parteien sind dort
verboten, die Parlamentsmitglieder werden von der
Staatsgewalt ernannt, unabhängige Medien werden mundtot
gemacht und ausländische Arbeitnehmer, also achtzig
Prozent der Bevölkerung des Emirats, werden wie Sklaven
behandelt.
„Balkanisierung
des Nahen Ostens”
National-Zeitung:
Wie
beurteilen Sie den russischen und chinesischen Widerstand
gegen eine „internationale“, also eine
NATO-Intervention in Syrien?
de
Benoist: Syrien
besitzt in der Tat die Unterstützung nicht nur des Iran,
sondern auch Chinas und Rußlands, die sehr zu Recht im
Sicherheitsrat ihr Veto gegen die jüngsten vom Westen
unterstützten antisyrischen Resolutionen eingelegt haben,
nachdem sie sich bei der Abstimmung über die
„Resolution 1973“ narren ließen, die es Frankreich
und Großbritannien möglich machte, Oberst Gaddafi zu stürzen.
Russen
und Chinesen haben vollkommen verstanden, daß die
Ereignisse in Syrien Teil der weitreichenden politischen
und geopolitischen Umgestaltung der Region sind, die seit
dem „arabischen Frühling“ des vergangenen Jahres dazu
geführt hat, daß die Islamisten in Tunesien, Ägypten
und Marokko am Ruder sind. Sie wissen vor allem, daß die
Destabilisierung Syriens, nach der des
Irak und der Libyens, Teil deswestlichen
Projekts ist, die arabischeWelt
nach stammesmäßigen, ethnischenund
konfessionellen Kriterienzu
zerstückeln.
Dieses
Vorhaben ähneltdem
Yinon-Plan von 1982. Oded Yinon, ein Mitarbeiter des
israelischen Außenministeriums, empfahl damals die
erzwungene Balkanisierung des Nahen Ostens – nach dem
Prinzip „Teile und herrsche“. In Syrien könnte das
Ziel sein, einen Staat von Aleppo, einen Staat von
Damaskus, einen Alawitenstaat und einenDrusenstaat
wiederherzustellen, wie sie zur Zeit des französischen
Mandats über Syrien in den 1920er-Jahren bestanden.
National-Zeitung:
Was
kann für die Wiederherstellung des Friedens in Syrien
getan werden?
de
Benoist: Statt
zu einer „Kanonenbootpolitik“ im Dienst der
geostrategischen Interessen des Westens zurückzukehren,
muß man Präsident Baschar al-Assad beim Wort nehmen und
ihm zugestehen, das Reformprogramm zu Ende zu führen, das
er auf den Weg gebracht hat. Im August 2011 wurde per
Verordnung das Mehrparteiensystem in Syrien eingeführt.
Artikel 8 der Verfassung, der den Baath zur führenden
Partei erklärte, wurde aufgehoben. Eine neue Verfassung
ist jetzt angekündigt. Eines ist sicher: Wenn das
Schlimmste vermieden werden soll, muß die Zukunft Syriens
allein von den Syrern abhängen.
National-Zeitung17.
Februar 2012
„Dem
Dritten Weltkrieg entgegen" - Interview mit Alain
Soral
Alain
Soral, Jahrgang
1958, französischer Intellektueller, Essayist und
Filmemacher, besitzt auch die Schweizer Staatsangehörigkeit.
Er stuft sich als „linksnational“ ein und sieht sich
als Dissident und Avantgarde zugleich.
Assad,
sagt Alain Soral, soll gestürzt werden, weil er sich
nicht der neuen Weltordnung unterwirft
National-Zeitung:
Herr
Soral, was passiert Ihres Erachtens in Syrien?
Soral:
Ich bin zweimal dort gewesen und sage Ihnen, was alle unabhängigen
Beobachter antworten, die sich in Syrien selbst ein Bild
gemacht haben: Wir sind Zeugen des Versuchs, ein Regime zu
stürzen, das noch nicht der neuen Weltordnung unterworfen
ist. Eines Umsturzversuchs, der sich weit mehr auf ausländische
Akteure stützt – Al-Quaida-Söldner, bewaffnet und geführt
von türkischen, katarischen und sogar englischen und
französischen Elitekommandos – als auf inländische
Gegner, die es selbstverständlich gibt, vor allem die
sunnitischen Muslime im Norden des Landes. Eines
Umsturzversuchs, der einem Programm zur brutalen
Neuordnung der arabisch-muslimischen Welt nach dem
libyschen Muster folgt. Und der im Augenblick, anders als
in Libyen, nicht zum Ziel kommt – dank derkonsequenten
Unterstützung, die Rußland und China bis jetzt trotz des
Drucks leisten.
„Die offizielle westliche Version ist Propaganda”
National-Zeitung: Folgt
man den großen internationalen Medien, handelt es sich
bei den Toten in Syrien ausschließlich um Oppositionelle
und die Sicherheitskräfte erscheinen nur als Täter.
Soral: Diese offizielle westliche Version, die nichts als
Kriegspropaganda ist, korrespondiert absolut nicht mit der
Wirklichkeit, in der bewaffnete Gruppen vom Ausland
bezahlter Söldner eine Bevölkerung töten und
terrorisieren, die mehrheitlich pro Assad eingestellt ist,
um dieses einst ruhige und relativ florierende Land in
einen Bürgerkrieg zu stürzen und daraus einen neuen Irak
zu machen ...
National-Zeitung:
Haben
also jene Intellektuellen und Journalisten recht, die von
einer Verschwörung gegen Syrien sprechen, auch wenn sie
in den Massenmedien kaum präsent sind?
Soral: Stellen Sie sich lieber die Frage, warum diese ehrlichen
Zeugen und Beobachter in unseren Medien so wenig präsent
sind. Das wiederum führt zu der Frage, wem fast alle
westlichen Medien gehören oder gehorchen.
National-Zeitung:
Will
man das Regime in Syrien zu Fall bringen, weil es mit Rußland
und dem Iran verbündet ist?
Soral:
Der Sturz des syrischen Regimes und die militärische
Besetzung, die Bankenherrschaft nicht zu vergessen, dieses
der neuen Weltordnung nicht unterworfenen Landes sind in
der Tat eine Vorbedingung für den Angriff des Imperiums
auf den Iran. Den Iran zu Fall zu bringen, dient – außer
den unmittelbaren Interessen Israels – auch der
Einkreisung des von Putin wiederhergestellten Rußland und
dem amerikanischen Ziel, den Aufstieg Chinas zu bremsen,
indem man die weltweiten Ressourcen für die
Energieversorgung kontrolliert.
„Russen
und Chinesen setzen sich zur Wehr”
National-Zeitung: Warum
leisten Moskau und Peking diesmal Widerstand gegen eine
Intervention?
Soral: Russen und Chinesen sehen sehr klar, was die Vereinigten
Staaten mit der gewaltsamen Neuordnung des Nahen Ostens
erreichen wollen. Indem sie Syrien und konsequenterweise
den Iran beschützen, machen sie nichts anderes als sich
selbst gegen den Willen der USA zur ungeteilten Herrschaft
zur Wehr zu setzen.
National-Zeitung:
Was
kann zur Wiederherstellung des Friedens in Syrien
beitragen?
Soral:
Daß man die westlichen Bevölkerungen über die Realität
informiert, wie ich das versuche. Das Imperium der Lüge
und des Raubes steht am Rande des finanziellen,
wirtschaftlichen und moralischen Bankrotts. Bei dem
Versuch, trotzdem zu überleben und zu triumphieren,
treibt es uns jeden Tag ein Stück weiter dem Dritten
Weltkrieg entgegen.
Коль славен наш Господь в Сионе,
Не может изъяснить язык:
Велик Он в небесах на троне!
В былинках на земле велик!
Везде, Господь, везде ты славен!
В нощи, во дни сияньем равен!
Тебя Твой агнец златорунный
В сэбе изображает нам!
Псалтырью мы десятиструнной
Тебе приносим фимиам!
Прими от нас багодаренье
Как благовонное куренье!
Ты солнцем смертных освещаешь;
Ты любишь, Боже, нас, как чад;
Ты нас трапезою насыыщаешь
И зиждешь нам в Сионе град.
Ты грешных, Боже, посещаешь,
И плотию Твоэй питаешь.
О Боже! Во Твое селенье
Да взыдут наши голоса!
Да взыдут наше умиленье
К Тебе, как утрення роса!
Тебе в сердцах алтарь поставим;
Тебя, Господь, поем и славим!
Тебе в сердцах алтарь поставим;
Тебя, Господь, поем и славим!
ENGLISH TRANSLATION
How glorious our Lord is on Zion
The tongue can not express.
He’s great in heavens on the throne,
In blades of grass on earth he’s great.
Oh Lord, Thou art glorious everywhere,
At night, by day Thy shining is the same.
Thy lamb with golden fleece
Symbolizes Thee for us;
With ten-strings psaltery
We burn incense for Thee.
Accept our thanksgiving
As a fragrant offering.
Thou illume mortals by the sun,
Thou love us, God, as your children,
Thou satiate us with blessed meal
And create for us a city on Zion.
Thou, oh God, visit the sinners
And nourish them with thy flesh.
Oh God, let our voices
Enter thy dwelling,
And let our tender sense
Rise to Thee like morning dew!
For Thee with heart we’ll raise an altar,
For Thee we sing and glorifying!
For Thee with heart we’ll raise an altar,
For Thee we sing and glorifying!
Deutsche Übersetzung
Wie
ruhmvoll unser Herr in Zion ist,
Vermag die Sprache nicht auszudrücken.
Groß ist er auf dem Himmelsthron,
Groß ist er in Erzählungen auf Erden.
Überall, Herr, überall bist du ruhmvoll,
Ob nachts, ob tags, du leuchtest gleich hell.
Das Lamm mit dem goldenen Vließ
symbolisiert Dich für uns,
Mit zehnsaitigem Psalter
Bringen wir dir Weihrauch dar.
Nimm unseren Dank an,
als duftendes Geschenk.
Du lässt die Sonne auf Sterbliche scheinen,
Du liebst uns, Gott, als deine Kinder.
Du sättigst uns mit gesegnetem Mahl
Und errichtest uns eine Stadt in Zion .
Du, o Gott, suchst die Sünder auf,
Und nährst sie mit deinem Leib.
O Gott, lass unsere Stimmen
Deine Wohnstatt erreichen.
Und lass unsere Ergriffenheit
aufsteigen zu dir, wie Morgentau!
Dir errichten wir in unsern Herzen Altäre,
Dir, Herr, singen wir, dich preisen wir.
Dir errichten wir in unsern Herzen Altäre,
Dir, Herr, singen wir, dich preisen wir.
" Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstädte. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie"
(Bomber-Harris ). -
Eine
der großen Geschichtslügen, die Deutschen hätten mit dem Luftterror
begonnen, ist historisch schon lange widerlegt. Bereits 1939 erfolgten
sieben Luftangriffe der RAF auf Nordwestdeutschland. Am 10./11. Mai 1940
wurde die Innenstadt von Mönchengladbach angegriffen. Entgegen dem
Völkerrecht wurden danach auf Befehl der Kriegsverbrecher Churchill, Roosevelt, Stalin und Konsorten
durch den alliierten Bombenterror gezielt die Wohnbezirke aller
deutschen Städte mit 50.000 und mehr Einwohnern in Schutt und Asche
gelegt; unersetzliche
Kulturgüter geplant vernichtet und etwa 1 Million Zivilisten grausam
ermordet,
darunter über 54.000 Kinder unter 14 Jahren .
"...
ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken
(Adolf Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 ).
Entsprechend diesem Befehl richteten sich die deutschen Luftangriffe auf Warschau
im September 1939
und Rotterdam 1940 ausschließlich gegen militärische Ziele als Teil eines
Feldzugs. Im Fall von Warschau wurde der Zivilbevölkerung 9 Tage Zeit
gegeben, die Stadt zu verlassen, falls das polnische Militär die Stadt
nicht freiwillig übergäbe. Der Angriff auf Rotterdam im Mai 1940
erfolgte, weil der niederländische Stadtkommandant die
Kapitulationsaufforderung ablehnte. Das Bombardement von Coventry vom 14. November 1940 galt den im Stadtzentrum gelegenen
Rolls-Royce Flugzeugmotorenwerken und zahlreichen kleineren Rüstungsbetrieben.
Am 17. August 1940 verzeichnete das örtliche Luftschutz-Warnkommando den ersten Bombenabwurf auf das Stadtgebiet Augsburg: sechs britische Bomben auf eine Buntweberei. Der Führer der dortigen Turbinenanlage wurde das erste Opfer des Terrorluftkriegs gegen die Stadt.
Beim RAF-Angriff vom 17. April 1942 wurden acht von zwölf tieffliegenden
Lancasterbombern abgeschossen. Zwölf Zivilisten kamen ums Leben, mindestens 20 wurden
verletzt. MAN hatte einen Schaden von 2,4 Millionen Mark. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs sollte noch
über ein Dutzend Angriffe folgen, die beiden schwersten in der Nacht vom 25. auf den 26. Februar 1944.
Das Bombardement erfolgte in zwei Wellen. Am 25. Februar um 14.00 Uhr warfen 199 amerikanische Flugzeuge 370 Tonnen Sprengstoff-Bomben und 134 Tonnen Brandmittel ab. Dadurch
kamen 380 Menschen ums Leben. In der anschließenden Nacht folgten zwei Terrorangriffe der RAF
mit 250.000 Stabbrandbomben, 45.000 Phosphorkanistern, 12.000 Flüssigkeitsbomben und 240 Sprengbomben
gegen die Innenstadt und die Jakober Vorstadt mit der Fuggerei. Zunächst gegen 21.45 Uhr mit 248 Lancaster-Bombern und dann
am 26. Februar um 00.55 Uhr mit 130 Lancaster-Bombern und 115 Halifax-Maschinen. 17 Flugzeuge wurden abgeschossen, vier durch Kollisionen zerstört. Die Gegenwehr durch Flugabwehrkanonen war nicht sehr stark.
In etwa zehn bis fünfzehn Minuten war die Altstadt ein Flammenmeer. Wichtige Kulturbauten wurden weitgehend vernichtet, wie etwa das Rathaus, der
Perlach, die Fuggerhäuser, das Welserhaus, das Stadttheater und die Kirchen St. Moritz, katholisch Hl. Kreuz, Barfüsser und St. Jakob. Schwer betroffen war
auch der Bereich der Karl- und Ludwigstraße sowie der Bäckergasse und des Predigerbergs. 730 Tote und 1.335 Verletzte waren
zu beklagen. 85.000 Augsburger wurden obdachlos, fast ein Viertel aller Wohnungen war zerstört. Es gab 246 große und mittlere sowie 820 kleine
Brände. Aufgrund zugefrorener Wasserflächen und Hydranten wurde die Brandbekämpfung erschwert, die Temperatur betrug minus 18 Grad Celsius.
Bis
zum April 1945 erfolgten noch zahlreiche weitere Terrorangriffe auf
Augsburg .
Insgesamt verloren im Verlauf des Bombenkriegs gegen Augsburg (19
Luftangriffe) während des Zweiten Weltkrieges 1.710 Zivilisten ihr Leben. 24% des Wohnungsbestands
der Stadt wurden total zerstört. Die historische Bausubstanz wurde in großen Teilen vernichtet oder beschädigt.
8.200 Gebäude wurden zerstört, davon 4.390 vollständig.
* 24. September 1583 in Hermanitz
an der
Elbe, Böhmen
† 25. Februar 1634 in Eger ,
Böhmen
Feldherr im Dreißigjährigen Krieg.
ABCD
Weitere
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Mecklenburg unter Wallenstein
In Mecklenburg wird 1626 erneut für den besoldeten Kriegsdienst geworben. Die aufgestellten Mannschaften werden dem dänischen König Christian IV.
zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig versichern die beiden
mecklenburgischen Herzöge Adolf Friedrich
und Johann Albrecht
aber dem habsburgischen Kaiser Ferdinand II
ihre Ergebenheit und kündigen dem Dänenkönig wenig später ihr Bündnis. Da ihnen jedoch kein eigenes Heer zur Verfügung steht, können sie den Einmarsch dänischer Truppen ins Land nicht verhindern. Als
der Feldherr der Katholischen Liga Tilly
am 26. August über das dänische Heer unter Christian dem IV. bei Lutter am Barenberg
siegt, fallen ihm auch mecklenburgische Soldaten in die Hände. Außerdem zieht sich das dänische Heer plündernd nach
Boizenburg ,
Wittenburg , Parchim
und Bützow
zurück. Nun ist die Neutralität des Landes endgültig gebrochen. Ende des Jahres fordert der Kaiser die mecklenburgischen Herzöge auf, die dänische Armee des Landes zu verweisen. Adolf Friedrich und Johann Albrecht verweigern sich jedoch dieser Anweisung. Der Kaiser wertet das Verhalten als Affront und wirft den mecklenburgischen Herzögen Paktieren mit dem Reichsfeind vor.
Im Juli 1627 dringen kaiserliche Truppen über die Elbe bei Boizenburg und Neubrandenburg
in Mecklenburg ein. Sie schlagen das schlecht vorbereitete dänische Heer in die Flucht, das sich nach Poel
und Bützow zurückzieht.
Am 19. Dezember erhält Albrecht von Wallenstein von Kaiser Ferdinand II. das Versprechen, als Pfand für die aufgewendeten Kriegskosten, mit den beiden Herzogtümern Mecklenburg entschädigt zu werden, da sich die Herzöge der Konspiration mit Dänemark schuldig gemacht hätten. Die mecklenburgischen Landstände sind zwar zur Zahlung der hohen Geldsumme bereit, die der Kaiser Wallenstein schuldet, aber der Kaiser lehnt das Anerbieten ab und verpflichtet sie zur Pfandhuldigung gegenüber Wallenstein.
Am 1. Februar 1628 erreicht Wallenstein über seinen Mittelsmann Heinrich Freiherr von St. Julian
offiziell die Verpfändung Mecklenburgs. St. Julian zieht daraufhin als Wallensteins Statthalter vom 23. März bis 8. Juli in das Güstrower
Haus Mühlenstraße 48 ein. Eine Kommission, die aus zwei kaiserlichen Räten besteht, nimmt in Abwesenheit Wallensteins, am 8. April die Pfandhuldigung der Stände entgegen, nachdem sie mehrere Tage miteinander verhandelt hatten. Wallenstein selbst hätte gern die Verweigerung der Huldigung gesehen, da er dem Landadel dann alle Privilegien entzogen hätte. Die beiden mecklenburgischen Herzöge werden des Landes verwiesen. Johann Albrecht flieht mit seiner Familie am 22. Mai nach Harzgerode
zu den Verwandten seiner Frau, sein Bruder Adolf Friedrich geht nach Reinharz
und findet Zuflucht beim Kurfürsten von Sachsen. Jetzt setzt Wallenstein ab dem 9. Juli als Statthalter den Schlesier evangelischen Glaubens Albrecht von Wiengiersky
ein. Er residiert ebenso wie sein Vorgänger im Haus Mühlenstraße 48. Am 27. Juli zieht Wallenstein mit seiner Ehefrau
Isabella
und seinem Hofstaat (70 Grafen, Freiherren, 100 Leibschützen u.a.) über Tribsees
und Gnoien
kommend auf seine neue Residenz in Güstrow. Im September begeben sich die mecklenburgischen Herzöge auf Schleichwegen durch Mecklenburg nach Lübeck
und leben dort anfangs bei einer Patrizierfamilie. Später kommen beide Brüder auf einem Stiftshof des Bischofs von Lübeck unter, der sie auch versorgt. Ihre Mutter Sophie von Holstein-Gottorp
läßt sich durch Wallenstein nicht des Landes verweisen, sondern baut auf der Eldenburg in Lübz
tatkräftig den Sitz der mecklenburgischen Exilregierung auf. Sie unterhält regen Briefwechsel mit ihren Söhnen im Exil, schickt ihnen Kleider, Betten, Brot und Fleisch oder trifft sich mit ihnen heimlich außer Landes, um über das Vorgehen zur Wiedererlangung ihrer Herrschaft zu beraten.
Wallenstein beruft sofort nach seinem Regierungsantritt einen Landtag nach Güstrow ein. Er leitet tiefgreifende Reformen in Regierung, Verwaltung und Justiz ein und will Mecklenburg zu einem modernen Staat machen. Wallenstein beschneidet den politischen Einfluß der Landstände und ordnet die Armenversorgung neu. Er richtet Reitposten in alle Richtungen des Landes ein, Güstrow wird so die erste Poststation des Landes. Entgegen allen Befürchtungen führt er nicht den Katholizismus als Landesreligion ein, sondern verhält sich tolerant gegenüber der evangelischen Lehre.
Am 6. März 1629 erläßt Kaiser Ferdinand sein Restitutionsedikt , das die Protestanten zur Rückgabe der seit 1555 eingezogenen katholischen geistlichen Güter zwingen soll. Das Edikt stößt auf heftigen Widerspruch, denn es bedroht einerseits die Existenzgrundlage der meisten protestantischen Fürsten und erscheint andererseits vor allem den katholischen Klerikern noch zu gemäßigt. Das Restitutionsedikt verschärft aber die internationalen Spannungen zwischen den Kriegsparteien.
Anfang Juni 1629 setzt Kaiser Ferdinand II. die mecklenburgischen Herzöge ohne förmliche Achterklärung ab, was einen Verstoß gegen das Reichsrecht bedeutet. Am 16. Juni erhält Wallenstein auch die erbliche Belehnung mit Mecklenburg durch den Kaiser nachdem eine Untersuchungskommission endgültig die Schuld der mecklenburgischen Herzöge hervorgehoben hatte. Am gleichen Tag wird ein Gehorsamsbrief an die mecklenburgischen Stände ausgestellt. Wallenstein erhält den Titel "General des ozeanischen und baltischen Meeres", den er bis zu seinem Tode beibehält.
Am 23. Juli 1629 reist Wallenstein über Sternberg ,
Schwerin , Neustadt-Glewe
und Magdeburg
nach Böhmen zurück, um Intrigen der dortigen Fürsten gegen ihn zu begegnen. In Güstrow bleibt der Statthalter Wallensteins Albrecht von Wiengiersky mit einer kleinen Garnison zurück. Er residiert im Haus Mühlenstraße 48 und soll Wallensteins Pläne weiterführen.
Am 9. November 1629 richtet der schwedische König Gustav Adolf
an die mecklenburgischen Herzöge im Exil eine Botschaft, daß er ihre Herrschaft wiederherstellen werde, wenn sie ihn in einem bevorstehenden Feldzug aktiv unterstützen würden.
Am 1. Februar 1630 leisten die mecklenburgischen Stände Wallensteins Vertretern, dem Statthalter und dem Kanzler, auch den
Erbhuldigungseid, nachdem Wallenstein ihnen ihre Privilegien bestätigte und die Unantastbarkeit der evangelischen Religion versichert hatte. Am 4. Februar ergeht ein Befehl an alle Adligen und Lehnsträger, nach Güstrow zu kommen, damit die alten Lehnsurkunden in der Kanzlei überprüft werden können. In neuen Urkunden sollen die Rechte genau und nicht mehr beliebig auslegbar festgehalten werden.
Ende Juni Anfang Juli 1630 landen die schwedischen Truppen König Gustav Adolfs mit 13.000 Mann auf
Usedom , dringen nach Süden vor und schlagen die kaiserlichen Truppen. Auch die beiden mecklenburgischen Herzöge stellen Gustav Adolf Truppen zur Verfügung.
Wallenstein wird am 13. August 1630 auf dem Kurfürstentag in Regensburg
von Kaiser Ferdinand als Oberster Heerführer abgesetzt.
Am 8. Oktober 1630 richtet Gustav Adolf von Ribnitz
aus einen Aufruf an die "eingesessenen Unterthanen, geist- und weltlichen Herren, Adel, Bürger und Bauer" der beiden mecklenburgischen Herzogtümer, mit dem er sie auffordert, die vertriebenen Landesherren zu unterstützen und sich gegen Wallenstein zu wenden.
Zu Beginn des Jahres 1631 erobern schwedische Truppen in kurzer Folge
Neubrandenburg, Stavenhagen , Malchin
und andere mecklenburgische Städte. Nun zieht Wallensteins Hofgefolge im März endgültig aus Güstrow ab, das Schloß wird
geräumt, alle wertvollen Ausstattungsstücke werden nach Gitschin
gebracht. Wallensteins Statthalter Wiengiersky verkauft noch einmal sehr viel Getreide. Die wallensteinsche Besatzung zieht sich Anfang Juni nach Rostock
zurück. Am 6. Juni versorgt der Rat die letzten Truppen Wallensteins in Güstrow.
Am 6. Juli 1631 werden Adolf Friedrich und Johann Albrecht offiziell die herzoglichen Rechte wiedergegeben. Mit den schwedischen Truppen kehrt am 21. Juli, nach anderen Quellen zu einem etwas späteren Zeitpunkt, der vertriebene Herzog Johann Albrecht II. nach Güstrow zurück. Er hatte am 17. Juli sein Exil in Lübeck verlassen. Einen Tag vorher schrieb er noch an die dänische Königin Sophia, Tochter Ulrichs III., daß er vergeblich auf die Wiedereinsetzung durch den Kaiser gehofft hatte und nun selbst eine kleine Truppe angeworben hätte.
Alle Maßnahmen Wallensteins zur Neuordnung des Staatswesens werden sofort nach der Rückkehr des Herzogs rückgängig gemacht. Die Güter von mecklenburgischen Beamten aus Wallensteins Regierung werden konfisziert und viele seiner Anhänger verurteilt. Sogar die Bauern lehnen es ab, weiterhin Kartoffeln, die "katholischen Erdäpfel", anzubauen. Den Kartoffelanbau kann erst wieder Friedrich der Fromme
etwa 100 Jahre später durchsetzen.
Am 13. März 1632 schließen die beiden mecklenburgischen Herzöge mit dem Schwedenkönig Gustav Adolf in Frankfurt am Main einen Vertrag durch den das Land zwar nicht formal aber de facto vom deutschen Reichsverband abgetrennt und zum Protektorat Schwedens wird. Adolf Friedrich und Johann Albrecht verlieren einen Großteil ihrer Souveränität. Außerdem wird Mecklenburg verpflichtet, Schweden monatlich 10.000 Reichstaler Kriegskosten zu zahlen. Schweden erhält das Recht, an allen mecklenburgischen Häfen und Flüssen Zollstationen zu errichten, die Orte Wismar
und Warnemünde
sowie die Insel Poel geraten vollständig in Schwedens Hand. Schwedisches Kupfergeld wird in ganz Mecklenburg als Zahlungsmittel eingeführt, dazu wird sämtliches Silbergeld des Landes eingezogen und nach Schweden gebracht. Die Herzöge geben auch die bindende Zusage, in späteren Kriegen ein Bündnispartner Schwedens zu bleiben. Am 16. November 1632 fällt Gustav Adolf jedoch in der Schlacht bei Lützen
. Zwar besteht der Bündnisvertrag auch unter dem schwedischen Kanzler Oxenstierna
weiter, aber dennoch bleibt Mecklenburg durch den plötzlichen Tod Gustav Adolfs eine dauernde Abhängigkeit von Schweden erspart.
Reichsdeputationshauptschluss
am 25. Februar 1803 in Regensburg verabschiedet.
Das letzte bedeutende Gesetz des Heiligen Römischen Reiches Deutscher
Nation. Durch Druck Napoleons I zustande gekommen.
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Karl May
* 25. Februar 1842 in Ernstthal
† 30. März 1912 in Radebeul
Deutscher Schriftsteller von Abenteuerromanen .
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ABCD Zitate
Aber ich klage die ganze sich
zivilisiert nennende Menschheit an, daß sie trotz aller Religionen und trotz einer achttausendjährigen Weltgeschichte noch heutigen Tages nicht wissen will, daß dieses
Zivilisieren nichts anderes als ein Terrorisieren ist!
Heute habe ich mich endlich, endlich vor die Notwendigkeit des Beweises gestellt, nicht mehr Knecht, sondern Herr meiner Selbst zu sein.
Es gibt Menschen, die nicht leben, sondern gelebt werden.
ABCD
* 24. Februar 1786 in Hanau
† 16. Dezember 1859 in
Berlin
Deutscher Sprachwissenschaftler, Märchen- und Sagensammler .
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ABCD Zitate
Ein Sprichwort ist ein Weisheitskristall,
der am Boden des Schmelztiegels
menschlicher Erfahrung zurückbleibt.
Was haben wir denn Gemeinsames als unsere Sprache und Literatur?
Jeder Verlust ist für ein Glück zu achten, der höhere Gewinne zuwege bringt.
Gott läßt seine Sonne über allen Menschen leuchten, er will sie nicht einander gegenüber stellen, wie von denen zuweilen geschieht, die uns Gottes Wort verkündigen.
ABCD
Georg Büchmann
* 4. Januar 1822 in Berlin
† 24. Februar 1884 in Schöneberg
Deutscher Philologe.
ABCD
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ABCD
Zitat
ABCD Wer könnte mehr von mir erwarten?
Für jeden bin ich eine Welt!
Dem Alter ein Erinnerungsgarten,
Der Jugend ein Entdeckungsfeld. A
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Gedenktage:
Human
Rights Committee ,One
Hundred and second session
, Geneva, 11-29 July 2011, General
comment No. 34 ,Article
19: Freedoms of opinion and expression
49. Laws that penalise the expression of opinions about historical facts
116 are incompatible with the obligations that the Covenant imposes on States parties in relation to the respect for freedom of opinion and expression. The Covenant does not permit general prohibition of expressions of an erroneous opinion or an incorrect interpretation of past
events.
116 So called “memory-laws”, see Faurisson
v. France, No. 550/93.
Deutsche Übersetzung:
49. Gesetze, welche den Ausdruck von Meinungen zu historischen Fakten
116 unter Strafe stellen, sind unvereinbar mit den Verpflichtungen, welche die Konvention den Unterzeichnerstaaten hinsichtlich der Respektierung der Meinungs- und Meinungsäußerungsfreiheit auferlegt. Die Konvention erlaubt kein allgemeines Verbot des Ausdrucks einer irrtümlichen Meinung oder einer unrichtigen Interpretation vergangener Geschehnisse. (Absatz 49, CCPR/C/GC/34)
116 Sogenannte „Erinnerungsgesetze“, siehe Faurisson
gegen Frankreich, No. 550/93
"Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstädte. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie"
(Arthur Bomber-Harris ). -
Eine
der großen Geschichtslügen, die Deutschen hätten mit dem Luftterror
begonnen, ist historisch schon lange widerlegt. Bereits 1939 erfolgten
sieben Luftangriffe der RAF auf Nordwestdeutschland. Am 10./11. Mai 1940
wurde die Innenstadt von Mönchengladbach angegriffen. Entgegen dem
Völkerrecht wurden danach auf Befehl der Kriegsverbrecher Churchill, Roosevelt, Stalin und Konsorten
durch den alliierten Bombenterror gezielt die Wohnbezirke aller
deutschen Städte mit 50.000 und mehr Einwohnern in Schutt und Asche
gelegt; unersetzliche
Kulturgüter geplant vernichtet und etwa 1 Million Zivilisten grausam
ermordet,
darunter über 54.000 Kinder unter 14 Jahren .
"...
ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken
(Adolf Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 ).
Entsprechend diesem Befehl richteten sich die deutschen Luftangriffe auf Warschau
im September 1939 und Rotterdam 1940 ausschließlich gegen militärische Ziele als Teil eines
Feldzugs. Im Fall von Warschau wurde der Zivilbevölkerung 9 Tage Zeit
gegeben, die Stadt zu verlassen, falls das polnische Militär die Stadt
nicht freiwillig übergäbe. Der Angriff auf Rotterdam im Mai 1940
erfolgte, weil der niederländische Stadtkommandant die
Kapitulationsaufforderung ablehnte. Das Bombardement von Coventry vom 14. November 1940
galt den im Stadtzentrum gelegenen Rolls-Royce Flugzeugmotorenwerken und zahlreichen kleineren Rüstungsbetrieben.
ABCD
Der erste Luftangriff auf die Stadt wurde am 1. April 1944 von US-amerikanischen Bombern geflogen. Diesem ersten Angriff mit vergleichsweise geringen Schäden und 95 Opfern folgten weitere, am folgenreichsten diejenigen am Heiligen Abend des Jahres 1944 und am 21. Januar 1945.
Am 23. Februar um 17.28 Uhr überflogen 361 viermotorige Lancaster-Bomber die französische Küste bei Le Havre. Südlich von Paris dreht der Kampfverband nach Nordosten ab und erreicht zwischen Straßburg und Karlsruhe deutsches Gebiet. Die deutsche Flugabwehr
wurde durch Scheinangriffe auf Darmstadt, Frankfurt, Worms und Essen abgelenkt.
Um 19 Uhr 45 wurde durch Sirenen das Signal „Akute Luftgefahr“ gegeben. Die Pforzheimer eilten wie so häufig in den vergangenen Monaten in die Luftschutzräume. Fünf Minuten nach dem Signal näherten sich aus westlicher Himmelsrichtung die ersten Flugzeuge der Royal Air Force. Insgesamt
379 Maschinen flogen einen der folgenreichsten Angriffe des Zweiten Weltkriegs und ließen in nur 22 Minuten Bomben im Gesamtgewicht von 1575 Tonnen auf die Goldstadt nieder. Das Gemisch aus Spreng- und Brandbomben, Brandkanistern und Luftminen wirkte sich in der Innenstadt mit ihren engen Straßen und Gassen katastrophal aus. Große Flächenbrände vereinigten sich schnell zu einem gewaltigen Feuersturm.
Wegen des Ausfalls der Löschwasserversorgung konnte die Feuerwehr nichts mehr ausrichten. Auf einer Länge von drei Kilometern und einer Breite von eineinhalb Kilometern brannten sämtliche Gebäude komplett aus. Menschen, die sich nicht rechtzeitig aus der Innenstadt in die Außenbezirke oder in Keller retten konnten, waren ohne jegliche Überlebenschance. Aber auch in den unterirdischen Luftschutzräumen starben viele Menschen, da die Flammen des Feuersturms den Sauerstoff aus den Kellern raubten. Wer dem Erstickungstod durch Flucht auf die Straßen zu entkommen suchte, verglühte in den Flächenbränden oder im Feuersturm. Nicht wenige von denen, die sich in die Flüsschen Enz und Nagold gestürzt hatten, um dem Verbrennungstod zu entgehen, ertranken:
"Plötzlich hieß es, das ganze Haus brennt, wir müssen ins Wasser springen. … Weder ich noch meine Kinder konnten schwimmen. So dachte ich in meinem Entsetzen: Ich muss zuerst aus dem Kellerfenster in die Enz springen und versuchen, ob man stehen kann. Ich sprang hinab und konnte tatsächlich im Wasser Grund spüren. [...] Meine Tochter schrie von oben, sie halte es vor Hitze nicht mehr aus. Ich hieß sie herabspringen. Ich fing sie auf: 'Wo hast du den Karl-Heinz? Es ist niemand mehr im Keller!'"
Das Ausmaß der Zerstörung offenbarte sich in den Tagen nach dem Angriff, nachdem zunächst weite Teile der Stadt auf Grund von Bränden und der Hitze lange Zeit nicht begehbar waren. In seinem Tagebuch schildert ein Überlebender den Gang durch die zerstörte Stadt: "Kein Haus mehr! … Keine Reichsbank mehr, keine Oberrealschule, kein Gymnasium. [...] Im Wasser schwammen Tote. [...] Das Bohnenberger Schlösschen, unter dem sich ein großer Luftschutzkeller befand, hatte mehrere Volltreffer erhalten. Ein Dutzend Tote lag vor dem Eingang. [...] Die Toten hatten alle Schaum vor dem Mund. Der Luftdruck tötete sie."
Am nächsten Tag hing Brandgeruch über der ganzen Gegend. Die meisten Gebäude brannten noch. Überall lagen Trümmer, und die meisten Straßen war blockiert . Im Fluss trieben Leichen, verkohlte Bretter und Eisschollen.
Auf die Gesamtfläche berechnet waren mehr als zwei Drittel der Stadt zerstört, auf den Innenstadtbereich bezogen liegt die Quote zwischen 80 und 100 Prozent. Waren im Innenstadtbereich „Marktplatz“ 1939 noch 4112 Anwohner registriert, lebte hier nach dem Februar 1945 auf Jahre hin niemand mehr. Gemessen an der Gesamtgröße ist der Zerstörungsgrad Pforzheims vergleichbar mit dem Dresdens und Krefelds.
Neben sämtlichen Wohn- und Fabrikgebäuden der Innenstadt zerstörte der Angriff auch Kirchen, Schulen, Krankenhäuser, Bäder und andere Einrichtungen. Nicht gering zu schätzen ist außerdem der Verlust an Zeugnissen der Vergangenheit. Archiv- und Kulturgut aus dem Mittelalter war schon in früheren Jahrhunderten, während des Dreißigjährigen Krieges und der Pfälzischen Erbfolgekriege verloren gegangen. Die damals jüngeren Bestände des Städtischen Museums und des Stadtarchivs waren erst im Herbst 1944 auf Anordnung der Wehrmacht aus Westwallbunkern zurück nach Pforzheim geholt worden. Im Keller der Hildaschule wurden sie ein Opfer der Flammen.
Bei dem Angriff sterben rund 17.600 Menschen. Insgesamt starben in Pforzheim durch alliierte Luftangriffe rund 20.300 Menschen.
Der Luftangriff auf Pforzheim war nach den Luftangriffen auf Hamburg und Dresden dermörderischste Luftangriff im Zweiten Weltkrieg auf eine deutsche Stadt. Er forderte, relativ zur Gesamtbevölkerung der Stadt, die höchste Opferzahl, die im alliierten
Terrorkrieg gegen deutsche Städte je erreicht wurde. Insgesamt wurden 31,4 % der Gesamtbevölkerung getötet.
Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen
* 11. Mai 1720 in Bodenwerder
† 22. Februar 1797 ebenda
Deutscher Adliger,
'Lügenbaron'.
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Bücher sind bessere Freunde als Menschen; denn sie reden nur, wenn wir wollen, und schweigen, wenn wir anderes vorhaben. Sie geben immer und fordern nie.
Man braucht nur ein wenig Phantasie, und alle Schlösser öffnen sich.
ABCD
Heinrich Hertz
* 22. Februar 1857 in Hamburg
† 1. Januar 1894 in
Bonn
Deutscher Physiker. Entdeckte in Karlsruhe mit dem ersten hertzschen Oszillator die Existenz der elektromagnetischen Wellen.
Deutscher Rechtsgelehrter, Begründer der Historischen Rechtsschule.
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ABCD Zitate
In der Geschichte aller bedeutender Völker finden wir einen Übergang von beschränkter, aber frischer und lebensvoller Individualität zu unbestimmter Allgemeinheit.
Ehe nicht sämtliche Literaten Zivilversorgungsscheine erhalten haben, eher ist nicht Ruhe und Frieden im Lande.
ABCD
Carl Czerny
* 21. Februar 1791 in Wien
† 15. Juli 1857
ebenda
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Deutscher
Komponist, Pianist und Klavierpädagoge.
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Manifest der Kommunistischen
Partei
am 21. Februar 1848 in London von Karl Marx und Friedrich Engels im Auftrag des Bundes der Kommunisten
veröffentlicht .
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Justinus
Kerner
* 18. September 1786 in Ludwigsburg
† 21. Februar 1862 in Weinsberg
ABCD
Deutscher
Dichter und Arzt.
ABCD
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ABCD
Preisend mit viel schönen Reden
Ihrer Länder Wert und Zahl,
Saßen viele deutsche Fürsten
Einst zu Worms im Kaisersaal.
„Herrlich“, sprach der Fürst von Sachsen,
„Ist mein Land und seine Macht;
Silber hegen seine Berge
Wohl in manchem tiefen Schacht.“
„Seht mein Land in üpp'ger Fülle,“
Sprach der Kurfürst von dem Rhein,
„Goldne Saaten in den Tälern,
Auf den Bergen edlen Wein!“
„Große Städte, reiche Klöster!“,
Ludwig, Herr zu Bayern sprach.
„Schaffen, daß mein Land dem euren
wohl nicht steht an Schätzen nach.“
Eberhard, der mit dem Barte,
Württembergs geliebter Herr,
Sprach: „Mein Land hat kleine Städte,
Trägt nicht Berge silberschwer;
Doch ein Kleinod hält's verborgen:
Daß in Wäldern, noch so groß,
Ich mein Haupt kann kühnlich legen
Jedem Untertan in Schoß.“
Und es rief der Herr von Sachsen,
Der von Bayern, der vom Rhein:
„Graf im Bart! Ihr seid der Reichste!
Euer Land trägt Edelstein!“
ABCD