Sonntag, 10. Februar 2013
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Erster Rosenmontagszug in Köln

am 10. Februar 1823.   

 

Zum Ende des 18. Jahrhunderts befand sich das gesellschaftlich noch stark mittelalterlich geprägte Köln in einer von der französischen Besatzung angestoßenen Umbruchsituation. Alle wesentlichen Strukturen wurden von den Besatzern ab 1798 abgeschafft und nach französischem, zentralistischen Muster neu aufgebaut. Dies verursachte vor allem im Bürgertum eine Besinnung auf kölnische Traditionen und Werte, die auch die brauchtümlichen Lustbarkeiten anlässlich der Fastnacht betrafen.  

Angesehene Kaufleute, Juristen und Besatzungsoffiziere organisierten in Redouten-Gesellschaften Maskenbälle als gesellschaftliche Ereignisse. Die Strukturen der späteren Karnevalsgesellschaften, welche die ab 1822 verbreiteten Maskenbälle im Gürzenich organisieren sollten, zeichneten sich hierin bereits ab. Der bürgerliche Mittelstand, der sich die von den Franzosen erhobenen „Maskierungsgebühren“ leisten konnte, organisierte erste kleine, thematisch bereits festgelegte Umzüge. Das gemeine Volk dagegen feierte den Karneval in dieser Zeit unmaskiert und unter einfachsten Bedingungen in den Wirtshäusern. Um diese recht ungestüme Art, Karneval zu feiern, zu kontrollieren, trat eine "Festordnung" in Kraft.

Die bürgerliche Oberschicht war es also, die die neue Art zu feiern ins Leben rief. Am 10. Februar 1823 fand der erste Rosenmontagszug in Köln unter dem Motto "der Cölsche Held Carneval" statt. Der Erfolg des ersten Rosenmontagszuges legte den Grundstein dafür, dass ab diesem Zeitpunkt regelmäßig Rosenmontagsumzüge stattfanden. Die Organisation der Rosenmontagsumzüge oblag dem 1823 gegründeten "festordnenden Komitee". 

 

Der Kölner Rosenmontagszug ist der größte Karnevalsumzug in Deutschland. Er ist auch der älteste der großen deutschen Rosenmontagszüge. Regelmäßig hat der Umzug aus kostümierten Fußgruppen, Musikkapellen, Reitern, Festwagen und Unterstützungsfahrzeugen eine Länge von über sechs Kilometern und lockt über eine Million Zuschauer an.  

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