Otto
Gebühr
*
29. Mai 1877 in Kettwig/Ruhr
† 13. März 1954 in Wiesbaden
Deutscher Schauspieler. Berühmt wurde er in der Rolle des Preußenkönigs Friedrich des Großen
, die er zwischen 1920 und 1942 in zwölf Filmen spielte.
Gebühr war der Sohn
eines Kaufmanns. Aufgewachsen in Hülsenbusch , einem Stadtteil von Gummersbach, sowie nach dem Tod des Vaters in Köln, besuchte er in Köln ab 1883 die Bürgerschule Friesenstraße, ab 1887 das Realgymnasium und ab 1890 das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium.
Nach dem Abitur absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung in einer Wollgroßhandlung
.
Ab 1896 war Gebühr als Korrespondent in Berlin tätig. Nebenbei nahm er Schauspielunterricht. Er verdiente sein Geld zunächst als Wanderschauspieler, bis er eine Anstellung beim Stadttheater Görlitz
bekam. Von 1898 bis 1908 wirkte er am Königlichen Hoftheater Dresden, dann am Lessingtheater in Berlin.
Während des Ersten Weltkriegs war Gebühr Kriegsfreiwilliger und brachte es bis zum Leutnant. Danach arbeitete er 1917 bis 1919 bei Max Reinhardt
am Deutschen Theater Berlin. Zur selben Zeit begann auch seine Filmarbeit, vermittelt durch seinen Schauspielkollegen Paul
Wegener .
Die unverkennbare Ähnlichkeit Gebührs mit Friedrich II. in Adolph von Menzels
Gemälde "Flötenkonzert in Sanssouci" (1852) prädestinierte ihn geradezu für die Rolle des Preußenkönigs. Fortan
wurde er auf die Verkörperung Friedrichs des Großen in 16 Spielfilmen und zahlreichen Bühnenauftritten festgelegt.
Er spielte diese Rolle erstmals in dem 1919 gedrehten Film
'Die Tänzerin Barberina'. Im darauffolgenden Jahr begannen die Dreharbeiten zu dem vierteiligen Film
'Fridericus Rex' , in dem die Geschichte des Preußenkönigs erstmals im Mittelpunkt steht. Die Rolle des Preußenkönigs bestimmte seine gesamte Laufbahn als Filmschauspieler.
ABCD 1938 erhielt er den Titel Staatsschauspieler.
Gebühr stand auf dem Höhepunkt seiner Karriere und war neben Heinz Rühmann
, Hans Albers
und Heinrich George eine der bestverdienenden und berühmtesten deutschen Schauspieler. Veit Harlans
Epos "Der große König" zeigte Friedrich II. in seiner schwersten Krise im Siebenjährigen Krieg, die er, von allen Getreuen verlassen, am Ende doch erfolgreich meistert. Gebühr verkörperte in diesem Film am eindrucksvollsten den einsamen und unbeugsamen König, der nur Sieg oder Untergang
kannte. Bis 1945 trat Gebühr in Unterhaltungsfilmenwie
"Immensee" (1943) auf. Der Film "Der Erbförster" erlebte seine Uraufführung
noch im April 1945.
Nach Kriegsende 1945 wurde Gebühr von den Alliierten mit einem Auftrittsverbot belegt,
viele seiner Filme wurden verboten. Ab 1947 trat Gebühr wieder im Theater auf. Bis zu seinem Tod spielte er
unter anderem auch in Heimatfilmen, und auch wieder unter der Regie des
großen Filmemachers Veit Harlan. Gebühr
war ab 1910 zweimal verheiratet. Aus der zweieten Ehe stammt ein Sohn, der Prähistoriker Michael Gebühr
.
Gebühr starb vor dem Abschluss der Dreharbeiten zu dem Film 'Rosen-Resli' an einem Herzinfarkt. Er wurde in Berlin-Gesundbrunnen
beigesetzt. Weitere
Infos:
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