Lovis Corinth
* 21. Juli 1858 in Tapiau ,
Ostpreußen
† 17. Juli 1925 in Zandvoort, Niederlande
Deutscher Maler.
Corinth
wurde in der Stadt Tapiau in Ostpreußen geboren. Seine Eltern betrieben eine Gerberei sowie einen größeren landwirtschaftlichen Betrieb. Er war das einzige gemeinsame Kind der beiden, hatte jedoch mütterlicherseits fünf Halbgeschwister, mit denen er aufwuchs.
Später verkaufte sein Vater das Anwesen in Tapiau und zog mit seinem Sohn nach Königsberg, um ihm dort eine Malerausbildung zukommen zu lassen. Corinth ging 1876
an die Kunstakademie Königsberg und lernte als Schüler von Otto Günther
vor allem die Grundlagen der Malerei sowie die konservative Historienmalerei kennen.
1880 wechselte er auf die Münchner Akademie. Arbeiten der Münchner Zeit belegen seine Orientierung an der naturalistischen Malweise des Kreises um Wilhelm
Leibl .
1883 reiste Corinth mit seinem Vater nach Italien, 1884 war er für drei Monate in Antwerpen, wo er Malunterricht
nahm. 1884-1887 studierte er in Paris. Anschließend reiste er nach Berlin, wo
1887/88 das erste Selbstporträt entstand, dem im Laufe der Jahre zahlreiche weitere
folgten. 1891-1899 lebte Corinth als freier Maler in München, er gehörte dort der Sezession
an. Nachdem er im Winter 1898/99 Max Liebermann
und Walter Leistikow
kennenlernte, reifte in ihm der Entschluss, nach Berlin zu ziehen. Zuvor
wurde dort sein Werk "Salomé mit dem Haupt des Johannes, II. Fassung" mit großem Erfolg gezeigt.
In Berlin eröffnete Corinth eine Malschule. 1903 heiratete er seine erste Schülerin. 1904
wurde ein Sohn geboren. 1907-1911 unternahm Corinth Studienreisen nach Belgien und Holland. 1911
wurde er zum Vorsitzenden der "Berliner Secession"
gewählt, noch im gleichen Jahr erlitt er einen Schlaganfall und war
halbseitig gelähmt. In der Zeit der Rekonvaleszenz 1912-1914 reiste Corinth an die Riviera, nach Südtirol, Italien und erholte sich soweit, dass er wieder malen
konnte. Nach 1911 wendete er sich auch mit großem Interesse der Grafik zu, es
entstand eine Fülle an Radierungen und Lithografien, zudem Buchillustrationen.
1914 spaltete sich von der "Berliner Secession" die "Freie Secession"
ab, Corinth blieb in der ursprünglichen Sezession, wurde 1915 wieder deren Vorsitzender. 1916/17
unternahm er Reisen nach Hamburg, an die Ostsee und nach Tapiau. 1918
wurde Corinth Professor an der Akademie der Künste in Berlin. 1919
bauten er und seine Frau sich ein Landhaus in Urfeld
am Walchensee, das ihm die nächsten Jahre als Rückzugsort diente. Hier
entstanden die "Walchensee"-Bilder.
Im Juni 1925 reiste Corinth noch einmal nach Amsterdam, erkrankte schwer an einer Lungenentzündung und
starb in Zandvoort..
ABCDWeitere
Infos:
|