Hitlerbilder Berlin
- Fünfzehn
schwerbewaffnete SEK-Beamte
(Spezialeinsatzkommando) haben am 6. Juli kurz nach 14 Uhr die Wohnung des
24-jährigen Kunst-Studenten Hagen Vogel in Berlin-Charlottenburg gestürmt und ein Gemälde beschlagnahmt, das Adolf Hitler zeigt. Die Beamten montierten die 1,90 Meter breite und 2,80 Meter hohe Leinwand ab, seilten sie über den Hinterhof ab und transportierten sie schließlich im Lkw ab. Der Student
berichtete, die Beamten hätten an seine Tür gehämmert, geklingelt, gebrüllt, eine Tür-Platte
eingetreten, eine Maschinenpistole vor sein Gesicht gehalten und ihn zu Boden gedrückt, obwohl er sich nicht gewehrt hätte.
Er soll ein Foto ins Internet gestellt haben, auf dem er mit einem automatischen Gewehr vor
seinem Hitler-Bild steht. Eine andere Begründung für den SEK-Einsatz
war, das Gemälde sei von außen einsichtbar gewesen. Wegen des Ölgemäldes wird nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gegen den Studenten ermittelt.
Der Öl-Hitler liegt nun beim Landeskriminalamt. Ob Vogel das Gemälde je zurückbekommt, wird wohl ein Richter entscheiden müssen.
Er habe drei Jahre daran gemalt, die Kunst gehöre ihm, das werde er mit seinem Anwalt auch
durchsetzen, sagte der angehende Künstler. Vier Tage später stürmten 700
Beamte von Bayerischen Landeskriminalamt mehr als 70 Objekte
in Bayern
und stellten diverse Porträts von Adolf Hitler
sicher.
Artikel 5 GG: Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei
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