Fritz Todt
* 4. September 1891 in Pforzheim
†
8. Februar 1942 bei
Rastenburg
,
Ostpreußen
Deutscher
Bauingenieur, Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, ab 1940
Reichsminister für Bewaffnung und Munition.
Todt wurde als Sohn
eines Fabrikanten geboren. 1910 machte er am Pforzheimer Reuchlin-Gymnasium das
Abitur. Er studierte Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule München. Den Abschluss seines Studiums erlangte er in Karlsruhe. Im Ersten Weltkrieg, der sein Studium unterbrach, war er Offizier und Flugzeugbeobachter. Nach Abschluss des Studiums betätigte er sich zuerst im Kraftwerksbau, später im Straßenbaubereich
als Bauleiter großer Tiefbaustellen, unter anderen beim Bau der Inn-Werke und bei der Regulierung der mittleren
Isar. Im Januar 1922 trat er in die NSDAP ein. Von 1925 bis 1933 war er Ingenieur
und technischer Direktor bei dem Straßenbauunternehmen Sager &
Woerner .
Er promovierte 1931 an der TH München mit einer Arbeit über „Fehlerquellen beim Bau von Landstraßen aus Teer und
Asphalt“. Todt bereiste beruflich nicht nur ganz Deutschland, sondern auch wesentliche Teile Europas, unter anderem Italien, Frankreich,
die Tschechoslowakei und Jugoslawien.
Am 5. Juli 1933 wurde Todt Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen und erhielt damit die Leitung für den Bau der Reichsautobahnen. Weiterhin unterstand ihm das gesamte deutsche Straßenwesen, u. a. der Ausbau der Deutschen Alpenstraße. In seiner Funktion als Generalinspektor gab er die Zeitschrift
'Die Strasse' heraus. Schon am 23. September 1933 konnte Adolf Hitler nach Fertigstellung der Vermessung bei Frankfurt am Main
den ersten Spatenstich zur Reichsautobahn machen, einem Teilstück der
Strecke Hamburg-Frankfurt-Basel war. Im November 1934 übernahm er in Personalunion die Leitung des Nationalsozialistischen Bundes deutscher Technik
(NSBDT) und wurde Leiter des Amtes für Technik. Außerdem wurde er 1934 in den Vorstandsrat des Deutschen Museums berufen.
1937 wurde Todt mit dem Werner-von-Siemens-Ring
ausgezeichnet. 1938 erhielt er neben Ernst Heinkel , Ferdinand Porsche
und Willy Messerschmitt
den 1937 von Adolf Hitler
gestifteten Deutschen Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft , der mit 100.000 Reichsmark dotiert war.
Im Mai 1938 gründete er die nach ihm benannte Organisation Todt (OT). Sie wurde im Zweiten Weltkrieg u. a. beim Bau des Westwalls, des Atlantikwalls, dem Bau der U-Bootstützpunkte an der französischen Küste sowie in eroberten Gebieten eingesetzt. Im Dezember
1938 wurde er Generalbevollmächtigter für die Bauwirtschaft. Als Reichsminister für Bewaffnung und Munition leitete er ab
März 1940 die gesamte deutsche Kriegswirtschaft. Ende Juli 1941 bekam er noch dazu das Amt des Generalinspektors für Wasser und Energie.
Am 4. September 1941, anlässlich seines 50. Geburtstages, gründete er die Dr.-Fritz-Todt-Stiftung, die den Technikernachwuchs, vor allem begabte junge Leute aus sozial schwachen Familien, durch Ausbildungsbeihilfen fördern sollte.
Am 8. Februar 1942 kam Todt bei einem Flugzeugabsturz unweit des Führerhauptquartiers Wolfsschanze bei Rastenburg ums Leben. Er wurde auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beigesetzt. Adolf Hitler verlieh ihm postum den Deutschen
Orden .
Todts Nachfolger als Reichsminister war Albert Speer .
Zum zweiten Todestag Todts (1944), stiftete Hitler den Dr.-Fritz-Todt-Preis
für „erfinderische Leistungen, die für die Volksgemeinschaft von hervorragender Bedeutung sind wegen der durch sie erreichten Verbesserung an Waffen, Munition und Wehrmachtsgerät sowie wegen der erreichten Einsparung an Arbeitskräften Rohstoffen und Energie.“
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