Dienstag, 3. September 2013
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Ferdinand Porsche 

* 3. September 1875 in Maffersdorf  
† 30. Januar 1951 in Stuttgart

Porsche wurde als drittes von fünf Kindern eines Spenglers geboren. Er sollte später den Familien-Betrieb weiterführen, hatte andere Interessen: schon als Vierzehnjähriger experimentierte er mit der Elektrizität. Unter dem Dach des elterlichen Hauses richtete er sich eine eigene Werkstatt ein, wo er ungestört experimentieren konnte. Nach Abschluss seiner Spengler-Lehre und dem Besuch der Staatsgewerbeschule in Reichenberg
trat er 1893 bei der Elektrofirma Bela Egger & Co. in Wien ein (später Brown Boveri). Sein großes Talent und technisches Verständnis führten ihn in wenigen Jahren vom Arbeiter zum Leiter des Prüfraumes. 

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Seine wegweisenden Konstruktionen kennzeichneten Porsches Berufsweg. So konstruierte er 1897 einen elektrischen Radnabenmotor. Im selben Jahr wechselte Porsche zur k.u.k. Hofwagenfabrik Jacob Lohner & Co. , Wien, in die neu gegründete “elektromobile Abteilung”. 1899 baute er das erste Hybridfahrzeug und Allradfahrzeug der Welt, den Lohner-Porsche, ein transmissionsloses Fahrzeug mit dem Porsche Radnabenmotor als Antrieb. 1900 wurde der Lohner Porsche auf der Pariser Weltausstellung als epochale Neuheit gefeiert. Seine Konstruktionen erprobte Porsche auch siegreich in Rennen. 1900 gewann er beispielsweise auf dem Semmering bei Wien. 1902 war er als k.u.k. Reserveinfanterist Fahrer des Erzherzogs Franz Ferdinand. Als Fahrzeug diente eine Porsche- Konstruktion.


Porsche heiratete 1903. Aus der Ehe gingen die Kinder Louise
und Ferdinand Anton Ernst (“Ferry”) hervor. Tochter Louise heiratete später den Wiener Rechtsanwalt Dr. Anton Piëch . Nach dessen Tod 1952 übernahm sie die Geschäftsführung der Porsche Konstruktionen GmbH, aus der die heutige Porsche Holding in Österreich hervorging. Sohn Ferry entwickelte nach dem Zweiten Weltkrieg das Porsche-Konstruktionsbüro zu einem weltweit anerkannten Sportwagenhersteller.


1906 wechselte Porsche als Technischer Direktor zu Austro-Daimler
nach Wiener Neustadt, wo er 1917 Generaldirektor wurde. Am Steuer eines von ihm entworfenen Austro-Daimlers gewann Porsche 1910 die damals populäre “Prinz-Heinrich-Fahrt”, eine Langstreckenprüfung für Tourenwagen. 1922 stellte Porsche den “Sascha”, einen kleinen Rennwagen mit vier Zylindern und 1,1 Liter Hubraum, vor. Im selben Jahr gewann der “Sascha” bei der Targa Florio auf Sizilien die Plätze 1 und 2 in seiner Klasse. Zu den zahlreichen Konstruktionen Porsches während der Zeit als Technischer Direktor bei Austro-Daimler gehörten auch leistungsstarke Flugmotoren, große Zugmaschinen, aber auch Feuerwehrfahrzeuge, Oberleitungsbusse und Transportsysteme mit benzin-elektrischem Antrieb.


1923 wurde Porsche Technischer Direktor und Vorstandsmitglied der Daimler-Motoren-Gesellschaft
in Stuttgart. Unter seiner Leitung wurde der Mercedes-Kompressorwagen weiterentwickelt. 1924 wurde mit diesem Wagen der Gesamtsieg auf der Targa Florio errungen. Die Technische Hochschule Stuttgart verlieh Porsche den Titel Dr. Ing. ehrenhalber. Seine Mercedes-Benz- Kompressor-Konstruktionen wurden zum Synonym für Sportlichkeit und Rennerfolg. 1929 verließ Porsche Daimler-Benz und ging nach Österreich zur Steyr-Werke AG als Technischer Direktor. 

 

Eineinhalb Jahre später gründete Porsche in Stuttgart sein eigenes Konstruktionsbüro. 1931 wurde die Drehstabfederung zum Patent angemeldet. Im Auftrag der Auto Union konstruierte Porsche für die neue 750 kg-Formel 1932 einen 16-Zylinder-Kompressor-Grand Prix-Rennwagen. Bei 64 Rennen siegte der Wagen 32 mal, und Fahrer wie Hans Stuck und Bernd Rosemeyer erzielten damit zahlreiche Weltrekorde.


Die Idee für einen Kleinwagen hatte Porsche bereits bei Austro-Daimler und Daimler-Benz: ein vollwertiges und alltagstaugliches Auto, das nicht durch die Verkleinerung der bekannten Limousinen zu erreichen war. Im Juni 1934 wurde ein Vertrag zwischen dem Porsche Konstruktionsbüro und dem Reichsverband der Automobilindustrie
geschlossen. Es war die Geburtsstunde des Volkswagens. 1938 wurde der Grundstein zum Volkswagenwerk gelegt . In der Folgezeit war Ferdinand Porsche einer der Hauptgeschäftsführer der Volkswagen GmbH. Kurz vor Produktionsbeginn brach der Zweite Weltkrieg aus. Der Volkswagen diente zunächst als Entwicklungsbasis für den Kübel- und Schwimmwagen


Porsche wurde 1940 zum Honorarprofessor ernannt. Während des Krieges entwickelte das Konstruktionsbüro beispielsweise den schweren Panzer “Maus” und den “Ostradschlepper”, aber auch Konstruktionen wie Windkraftanlagen oder den Volkstraktor. Im Herbst 1944 wurde das Porsche Konstruktionsbüro von Stuttgart nach Gmünd/Kärnten verlagert. Zum Ende des Krieges lebte Ferdinand Porsche in Gmünd/Kärnten und Zell am See.


Ende 1945 wurde Porsche von den Franzosen verhaftet und anschließend 22 Monate in verschiedenen Gefängnissen festgehalten. Die Haftbedingungen waren für den gesundheitlich angegriffenen Porsche schlimm, denn die Verpflegung, die Unterbringung und die medizinische Versorgung waren mehr als nur dürftig. Porsches Zustand verschlechterte sich zusehends. Schließlich 1947 wieder in Freiheit, begann er in Stuttgart-Zuffenhausen zusammen mit seinem Sohn Ferry die Entwicklung eines zweisitzigen Sportwagens auf dem Plattformrahmen des Volkswagens. Es entstand so der 'Porsche'
sowohl als Coupé als auch in einer offenen Version und wurde damit zum Stammvater einer ganzen Sportwagendynastie. Ab 1950 wurde der "Porsche Typ 356-Sportwagen" produziert. Bis zu seinem Tod leitete er das Werk in Stuttgart-Zuffenhausen.

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