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Sonntag, 29. September 2013


Wanderlied

Wohl auf noch getrunken den funkelnden Wein!
Ade nun, ihr Lieben, geschieden muß sein
Ade nun ihr Berge, du väterlich Haus
Es treibt in die Ferne mich mächtig hinaus

Die Sonne, sie bleibet am Himmel nicht stehn:
Es treibt sie durch Länder und Meere zu gehn.
Die Woge nicht hastet am einsamen Strand,
die Stürme sie brausen mit Macht durch das Land

Mit eilenden Wolken der Vogel dort zieht,
und singt in der Ferne ein heimatlich Lied.
So treibt es den Burschen durch Wald und durch Feld
zu gleichen der Mutter, der wandernden Welt.

Da grüßen ihn Vögel, bekannt überm Meer,
sie flogen von Fluren der Heimat hierher;
Da duften die Blumen vertraulich um ihn,
sie trieben vom Lande die Lüfte dahin

Die Vögel, die kennen sein väterlich Haus.
Die Blumen einst pflanzt´ er der Liebe zum Strauß
Und Liebe die folgt ihm, sie geht ihm zur Hand:
so wird ihm zur Heimat das fernste Land

Wohl auf noch getrunken den funkelnden Wein!
Ade nun, ihr Lieben, geschieden muß sein
Ade nun ihr Berge, du väterlich Haus
Es treibt in die Ferne mich mächtig hinaus

Worte: Justinus Kerner, 1809 (1786-1862)

Weise: Robert Schumann (1810-1856) 

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