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Montag, 7. Oktober 2013

Stille Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte
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Am 7. Oktober 1951
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fand in München die Gründungsversammlung der 'Stillen Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte'
statt. Zur ersten Präsidentin wurde Helene Elisabeth Prinzessin von Isenburg gewählt. Dem Gründungsvorstand gehörten der evangelische württembergische Altbischof Theophil Wurm (links) und der katholische Münchener Weihbischof Johannes Neuhäusler (rechts) an.

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Schon ab 1946 unterstützten Helfer, die später in der „Stillen Hilfe“ auch öffentlich aktiv wurden, die Flucht von gesuchten Personen, die von den alliierten Besatzern verfolgt wurden. Die Fluchtroute zielte vor allem nach Südamerika. Dabei waren die Helfer Teil des losen Netzwerkes der sogenannten 'Organisation Odessa' und arbeiteten auch eng mit Bischof Alois Hudal (Mitte) in Rom zusammen. Schon 1949 gründeten Weihbischof Johannes Neuhäusler und Altlandesbischof Theophil Wurm die „Christliche Gefangenenhilfe“.
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Nachdem die wesentlichen Exponenten des späteren Vereins bereits längst ein aktives Netz gebildet hatten, sollte ein gemeinnütziger Verein gegründet werden, in erster Linie um die Spenden-Werbung zu erleichtern. Am 15. November 1951 wurde der Verein in das Vereinsregister der oberbayerischen Stadt Wolfratshausen eingetragen. Die Präsidentin Prinzessin von Isenburg hatte gute Kontakte zum Hochadel und zu konservativen großbürgerlichen Kreisen sowie zur Katholischen Kirche. Dem Gründungsvorstand gehörten auch hochrangige frühere Funktionäre des Deutschen Reiches an. Prinzessin von Isenburg erklärte ihre Zielsetzung so: „Bei Beginn ihres Wirkens nahm sich die ‚Stille Hilfe‘ vor allem der Not der Kriegsgefangenen und der völlig rechtlosen Internierten an. Später galt ihre Fürsorge den im Rahmen der Kriegsfolgeprozesse Angeklagten und Inhaftierten, sei es in den Gefängnissen der Sieger oder in BRD-deutschen Justizvollzugsanstalten.“

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Von Beginn an wurden die sogenannten Nürnberger Prozesse der alliierten Kriegsverbrecher und die Folgeprozesse als „Siegerjustiz“ bewertet, um so die Öffentlichkeit zu mobilisieren und die Angeklagten und Verurteilten vor dem Vollzug der Todesstrafe zu bewahren. Weil sich Prinzessin von Isenburg vor allem für die im alliierten Gefängnis Landsberg einsitzenden zum Tode verurteilten sogenannten NS-Täter einsetzte, wurde sie als „Mutter der Landsberger“ nicht nur tituliert, sondern sie bezeichnete sich auch gern selbst so.

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Die juristische Hilfe organisierte in der Anfangszeit vor allem der Rechtsanwalt Rudolf Aschenauer
, der auch Gnadengesuche und Revisionen formulierte und einreichte. Der Verein zahlte darüber hinaus Urlaubs-, Entlassungs- und Weihnachtsgeld an die Gefangenen und unterstützte auch deren Familien. Neben Altbischof Wurm war besonders Johannes Neuhäusler, der unter den Nationalsozialisten als Sonderhäftling eingesperrt war, für die „Stille Hilfe“ von größtem öffentlichkeitswirksamem Wert. Vorsitzende nach Prinzessin von Isenburg (bis 1959) waren bis 1992 die ehemaligen BDM-Führerinnen Gertrude Herr und Adelheid Klug. Geführt wird die „Stille Hilfe“ seit 1992 von Horst Janzen. Der Verein hat heute ca. 40 Mitglieder. Auch die Tochter Heinrich Himmlers, Gudrun Burwitz, setzte sich zeitlebens für die Opfer der alliierten Siegerjustiz ein.

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Zur Arbeit der 'Stillen Hilfe' schrieb Bischof Alois Hudal: "Alle diese Erfahrungen haben mich schließlich veranlasst, nach 1945 meine ganze karitative Arbeit in erster Linie den früheren Angehörigen des NS und Faschismus, besonders den sogenannten "Kriegsverbrechern" zu weihen, die von Kommunisten und "christlichen" Demokraten verfolgt wurden, oft mit Mitteln, deren Methoden sich nur wenig von manchen ihrer Gegner von gestern unterschieden haben; obwohl diese Angeklagten vielfach persönlich ganz schuldlos, nur die ausführenden Organe der Befehle ihnen übergeordneter Stellen und so das Sühneopfer für große Fehlentwicklungen des Systems waren. Hier zu helfen, manchen zu retten, ohne opportunistische und berechnende Rücksichten, selbstlos und tapfer, war in diesen Zeiten die selbstverständliche Forderung eines wahren Christentums, das keinen Talmudhass, sondern nur Liebe, Güte und Verzeihung kennt und Schlussurteile über die Handlungen der eigentlichen Menschen nicht politischen Parteien, sondern einem ewigen Richter überlässt, der allein die Herzen, Beweggründe und letzten Absichten überprüfen kann. Ich danke aber dem Herrgott, dass Er mir meine Augen geöffnet hat und auch die unverdiente Gabe geschenkt hat, viele Opfer der Nachkriegszeit in Kerkern und Konzentrationslagern besucht und getröstet und nicht wenige mit falschen Ausweispapieren ihren Peinigern durch die Flucht in glücklichere Länder entrissen zu haben."
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