Helene Elisabeth Prinzessin von Isenburg
* 6. April 1900 in Darmstadt
†
24. Januar 1974 in Heiligenhaus
Erste Präsidentin des Vereins
'Stille Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte' ,
'Mutter der Landsberger'
.
ABCD Prinzessin von Isenburg wurde als Tochter des Forstmeisters Graf Alfred von Korff, genannt Schmising-Kerssenbrock, und seiner Frau Helene, geb. Freiin von Hilgers, geboren.
Sie wuchs in einer Familie auf, die stark vom Katholizismus geprägt war. In den 1920er und 1930er Jahren arbeitete sie als Heilpraktikerin. 1930 heiratete sie Wilhelm Prinz von Isenburg und Büdingen, der 1937 Professor in München wurde.
Nach Kriegsende bildete sich eine Anzahl von Gruppierungen mit dem Ziel,
die von der alliierten Siegerjustiz Verfolgten und Verhafteten und deren
Familien zu unterstützen, sei es durch Interventionen bei den alliierten Besatzungsbehörden oder durch juristische Hilfe. Daneben leisteten sie
auch Fluchthilfe. Später sollte ein gemeinnütziger Verein gegründet werden, um das Spendenaufkommen zu erhöhen. Am 7. Oktober 1951 wurde
die 'Stille Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte e. V.' formell gegründet
. Zur ersten Präsidentin wurde Prinzessin von Isenburg gewählt.
Dem Gründungsvorstand gehörten neben der Präsidentin der katholische Münchener Weihbischof Johannes Neuhäusler
,
der evangelische württembergische Altbischof Theophil Wurm
und der Münchener Rechtsanwalt Rudolf Aschenauer
an.
Am 1. Januar 1947 hatten die US-Besatzer in der Gefangenenanstalt Landsberg das
'War Criminal Prison No. 1' eingerichtet. Fast alle in den Nürnberger
Nachfolgeprozess-Farcen
Angeklagten und Verurteilten Beschuldigten saßen in Landsberg ein . Insgesamt wurden dort bis zum 7. Juni 1951
nach durch Folterungen erpressten Geständnissen 288 Todesurteile vollstreckt.
Auch an Papst Pius XII. appellierte Prinzessin Isenburg im November 1950. Sechs Tage später versprach Pius XII. der Prinzessin,
dass von Rom aus alles getan würde, um den 'Landsbergern' das Leben zu
retten. Die meisten der Gnadengesuche hatten schließlich Erfolg, bei fast allen
noch nicht Ermordeten wurden die Todesstrafen in lebenslängliche Freiheitsstrafen umgewandelt.
In den folgenden Jahren wurden Zug um Zug durch Begnadigungen oder aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig entlassen, bis 1958 der letzte Häftling
freikam.
Prinzessin von Isenburg gab ihr Amt als Präsidentin der 'Stillen Hilfe' im Oktober 1959 aus gesundheitlichen Gründen ab, blieb aber weiterhin dem Verein als
Ehrenvorsitzende und Kontaktperson bis zu ihrem Tod eng verbunden.
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