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Dienstag, 8. Oktober 2013

Henrich Focke 

* 8. Oktober 1890 in Bremen

25. Februar 1979 in Bremen

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eutscher Flugzeugkonstrukteur und Hubschrauberpionier. 

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Fockes Vater war Senatssyndicus in Bremen und Gründer des dortigen Focke-Museums. Henrich Focke begann 1908 ein Maschinenbaustudium an der Technischen Hochschule in Hannover, das er kriegsbedingt erst 1920 mit dem Diplom abschließen konnte. Von 1908 bis 1921 baute er mit Georg Wulf und anderen mehrere Flugzeuge. 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger und wurde im Herbst 1914 zum Dienst im Infanterie-Regiment 75 verpflichtet. Im Frühjahr 1915 wurde er mit Unterstützung eines Freundes zur Fliegertruppe versetzt.

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Zusammen mit Georg Wulf und Werner Naumann
gründete er 1924 die Bremer Flugzeugwerke, die im gleichen Jahr als Focke-Wulf AG in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurden. Bis 1933 entstanden 29 verschiedene Flugzeugmuster, von denen insgesamt etwa 140 Flugzeuge gebaut wurden. Darunter war die A 19 Ente (auch „Focke-Ente“ genannt), ein Entenflugzeug, welches auf ein Patent aus dem Jahre 1908 zurückging. Mit einem der beiden gebauten Exemplare verunglückte sein Partner Wulf 1927 tödlich. 

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Nach der Fusion von Focke-Wulf mit den Albatros Flugzeugwerken
(1931) begann Focke auf dem Gebiet der Drehflügler zu arbeiten. Zunächst sammelte er Erfahrungen beim Betrieb und Bau von Cierva-Tragschraubern , für die die Firma Lizenzen erworben hatte. Ein Tragschrauber muss, ähnlich dem Flächenflugzeug, erst Fahrt aufnehmen, um Auftrieb zu erzeugen. Das System der Tragschrauber, bei dem der Rotor vom Fahrtwind durch Autorotation in Bewegung gesetzt wird, überzeugte ihn jedoch nicht.

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Im Jahre 1931 ernannte der Senat der Stadt Bremen Henrich Focke zum Professor. Er hielt in der Folgezeit Vorlesungen an der Technischen Lehranstalt in Bremen. 1933 schied Focke auf äußeren Druck aus der Leitung der von ihm gegründeten Focke-Wulf AG aus, durfte aber den Bau von Drehflüglern weiter verfolgen. Durch die Beschäftigung mit den bei Focke-Wulf in Lizenz gebauten Tragschraubern 
war Focke 1932 zu dem Schluss gekommen, dass deren Unzulänglichkeiten und begrenzte Einsatzfähigkeit nur durch einen wirklichen Hubschrauber zu beseitigen wären. Die zu überwindenden Probleme wurden ihm bald bewusst. So waren Fragen der Stabilität sowie der Steuerbarkeit zu lösen; vor allem aber musste ein Weg gefunden werden, bei Motorausfall oder dem Bruch einer Antriebswelle den Hubschrauber sicher zu Boden bringen zu können. Focke entschied sich für die Anordnung von zwei gegenläufig drehenden Rotoren, die für Symmetrie in jeder Beziehung sorgen würden. Ein freifliegendes, von einem kleinen Zweitaktmotor angetriebenes Modell brachte 1934 die ersten Erfolg versprechenden Ergebnisse. 

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Im Februar 1935 erhielt Focke vom Reichsluftfahrtministerium den Auftrag zum Bau eines Prototyps, der die Bezeichnung Focke-Wulf 61 bekam. Der erste Prototyp wurde zum Jahresende 1935 fertiggestellt. Ewald Rohlfs , der als Pilot bei Focke-Wulf eingetreten war, begann damit die ersten, noch gefesselten Versuchsflüge in einer Halle in Hemelingen. Die Focke-Wulf 61 konnte im Gegensatz zum Tragschrauber senkrecht starten und landen. Am 26. Juni 1936 flog Ewald Rohlfs  erstmals mit der Maschine Focke-Wulf 61 einen sicheren Hubschrauberflug . Von dieser Maschine mit seitlichen Rotoren wurden zwei Exemplare gebaut. Sie erwiesen sich schnell als die ersten gebrauchsfähigen Hubschrauber der Welt. Trotz gewisser Anfangsschwierigkeiten konnte Rohlfs schon ein Jahr später sämtliche Hubschrauber-Weltrekorde nach Deutschland holen. Am 19. Februar 1938 präsentierte Hanna Reitsch den Hubschrauber in der Berliner Deutschlandhalle. 

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Die Leitung der Focke-Wulf AG sah die Entwicklungsmöglichkeiten des Hubschrauber-Konzeptes jedoch nicht und machte seinem Verfechter derartige Schwierigkeiten, dass er sich schließlich ganz aus der Firma zurückzog. Stattdessen gründete Focke 1937 zusammen mit dem Kunstflugweltmeister Gerd Achgelis die Firma Focke-Achgelis in Hoykenkamp (Ganderkesee). Schon vor Kriegsbeginn wurde dort auch an der Entwicklung und dem Bau des Lastenhubschraubers Fa 223 Drache gearbeitet. 1944 wurde die Firma schließlich mit der Weser-Flugzeugbau GmbH vereinigt.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Focke von 1945 bis 1948 als Kriegsgefangener in Frankreich zwangsverpflichtet. Er war bei der staatlichen SNCASE
in Paris beratender Ingenieur beim Nachbau der Fa 223, der unter der Bezeichnung S.E. 3000 lief. Gleichzeitig baute er die einrotorige S.E. 3101, den Vorläufer der Alouette .
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1948 errichtete Focke ein Ingenieurbüro in Bremen. Da Flugzeugbau in Deutschland nicht gestattet war, übertrug er seine Erfahrungen aus dem Flugzeugbau auf Schiffe, Boote und Bauwerke. 1949 baut Focke in Horn-Lehe sein Wohnhaus als erstes Fertighaus nach der Bauweise von Professor Willy Messerschmitt
. Von 1948 bis 1958 war er als technischer Berater im Hubschrauberbau für das britische Luftfahrtministerium tätig, 1950 war er Konstrukteur bei den Nordwestdeutschen Fahrzeugwerken (NWF)in Wilhelmshaven. 1951 entwickelte er in Amsterdam einen vier-rotorigen Senkrechtstarter. Von 1952 bis 1956 war er mit der Entwicklung und dem Bau eines zweisitzigen Leichthubschraubers in Brasilien tätig. Diese Tätigkeit mündete schließlich in die Gründung des mittlerweile weltweit drittgrößten Flugzeugherstellers, der brasilianischen Embraer

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1956 kehrte Focke nach Bremen zurück. 1957 erhielt er ein Patent auf den Focke Rochen , einen ringförmigen Nurflügler mit zentralem Rotor, dessen Entwicklung bereits 1944 begonnen hatte. Bei den Borgward Automobilwerken in Bremen folgte dann die Entwicklung eines Kolibri genannten Hubschraubers, wobei Focke sich auf die in Brasilien gewonnenen Erfahrungen stützen konnte. Der Erstflug fand 1958 statt. Wegen des Konkurses der Firma Borgward im Jahre 1961 musste die Entwicklung abgebrochen werden.
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Ende der fünfziger bis Anfang der sechziger Jahre baute Focke, inzwischen siebzigjährig, in Bremens Innenstadt mit eigenen Mitteln in einem Hinterhofschuppen einen Windkanal, um mit seiner Hilfe die Flugeigenschaften von Hubschraubern zu verbessern. Hier erforschte er auch andere Probleme der Aerodynamik. Der Focke-Windkanal bildet heute das Kernstück eines kleinen Museums.
Bis 1965 war Focke als beratender Ingenieur bei den Vereinigten Flugtechnischen Werken (VFW) in Bremen und beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt tätig. Focke starb in Bremen, hoch geehrt und vielfach ausgezeichnet.  ABCD                                                  
                        

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