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Freitag, 29. März 2013

Hanna Reitsch 

* 29. März 1912 in Hirschberg im Riesengebirge


† 24. August 1979 in Frankfurt am Main


Deutsche Fliegerin.

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Hanna Reitsch war die Tochter eines Augenarztes. Nach dem Abitur und einigen Semestern Medizinstudium verschrieb sie sich der Fliegerei. Der bekannte Flugpionier Wolf Hirth war einer ihrer Lehrmeister. Ab 1932 stellte sie zahlreiche Rekorde im Segel- und Motorflug auf. Von 1933 bis 1934 nahm sie an einer Forschungsexpedition in Brasilien und Argentinien teil. Als erste überquerte sie 1937 in einem Segelflugzeug die Alpen. Ebenfalls 1937 wurde Hanna Reitsch zum ersten weiblichen Flugkapitän der Welt ernannt. Im Jahre 1938 führte sie in der Berliner Deutschlandhalle den weltweit ersten Hubschrauber in Aktion vor. 

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Als Testpilotin flog sie während des Zweiten Weltkriegs für die deutsche Luftwaffe unter anderem Lastensegler sowie die ersten Düsenflugzeuge. Als sie in Augsburg die Raketenmaschine Me 163a und Me 163b einflog, stürzte sie ab, wurde schwer verletzt und ihr Gleichgewichtssinn gestört. Drauf zog sie sich in eine Jagdhütte zurück und balancierte dort auf dem Dachfirst so lange, bis sie ihn wiedergewonnen hatte. Gegen Kriegsende absolvierte Reitsch Probeflüge mit einer bemannten Variante der V1 und der Gleitbombe Me 323. Am 26. April 1945 flog sie mit dem Generaloberst Robert Ritter von Greim mit einem Fieseler Storch in das von der Roten Armee bereits eingeschlossene Berlin, wo Hitler von Greim bei gleichzeitiger Beförderung zum Generalfeldmarschall zum Nachfolger Görings als Oberbefehlshaber der Luftwaffe ernannte. Der Rückflug mit von Greim erfolgte am 28. April mit einem Schulungsflugzeug unter russischem Dauerbeschuss. Von Greim und Reitsch landeten in Rechlin/Mecklenburg und fuhren dann weiter zum Stab von Großadmiral Dönitz, dessen Pilotin sie bis Kriegsende war.

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Ab 1954 arbeitete Reitsch erneut als Testpilotin bei der wieder gegründeten Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) . Im Jahr 1959 reiste sie auf Einladung von Premierminister Nehru nach Indien, um dort ein Leistungssegelflugnetz aufzubauen. 1961 wurde sie von Präsident John F. Kennedy zu einem Besuch im Weißen Haus eingeladen und traf in den USA auch ihren Jugendfreund Wernher von Braun wieder. Von 1962 bis 1966 war Reitsch in Ghana, wo sie eine Segelflugschule aufbaute sowie den Präsidenten Ghanas als dessen Pilotin flog. Hanna Reitsch war 1968 Gründungsmitglied der Vereinigung Deutscher Pilotinnen. In den 1970er-Jahren errang sie weitere Rekorde in verschiedenen Flugkategorien. Sie wurde 'Pilot des Jahres 1971' beim 'International Order of Characters', 1972 Ehrenmitglied der 'Society of Experimental Test Pilots' in Kalifornien und erhielt 1975 die 'Internationale Kette der Windrose'. 1974 gab Reitsch ihre BDR-Staatsangehörigkeit auf und nahm aus Verärgerung darüber, dass man ihr in der Bundesrepublik eine Glorifizierung des NS-Regimes vorwarf, die österreichische Staatsbürgerschaft an.

 

Hanna Reitsch erflog mehr als 40 Rekorde in allen Klassen und Flugzeugtypen, war einzige Trägerin des Eisernen Kreuzes Erster Klasse, wurde am 1942 durch Adolf Hitler persönlich ausgezeichnet und erhielt eine von Frau Prof. Troost entworfene Urkunde überreicht, welche ähnlich der des Ritterkreuzes gestaltet war. Diese und andere Urkunden waren im 'Hanna-Reitsch-Archiv' in Hirschberg/Schlesien ausgestellt und wurden 1945 beim Einfall der sowjetischen Soldateska vernichtet. 

 
Weitere Infos:    


Zitate

Und was haben wir jetzt in Deutschland? Ein Land der Bänker und Autohersteller. Sogar unsere großartige Armee ist verweichlicht. Soldaten tragen nun Bart und hinterfragen Befehle. 

Ich schäme mich nicht zu sagen, dass ich an den National-Sozialismus glaubte. Ich trage immer noch das Eiserne Kreuz mit Diamanten, das Hitler mir gab.

Seine [Adolf Hitlers] ungezwungene und einfache Art strömte eine Zuversicht aus, die sich jedem, der in seine Nähe kam, mitteilte.

Nun sind schon über 30 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg vergangen, und die Lügen, die über unser Land verbreitet wurden, scheinen als Geschichte 'Realität' geworden zu sein.




Anekdote

Als ein alter Fliegerkamerad ihr im Oktober 1944 eine schwedische Broschüre zukommen ließ, die von einem Massenmord an Juden berichtete, suchte sie Heinrich Himmler persönlich auf und stellte ihn zur Rede. "Und das glauben Sie, Frau Hanna?", antwortete Himmler der Fliegerin und dementierte die Behauptungen.

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