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Dienstag,
15. Oktober 2013
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Michail Jurjewitsch Lermontow
* 15. Oktober 1814 in Moskau
† 27. Juli 1841 im Duell in Pjatigorsk
Russischer romantischer Dichter.
Lermontows
Vater war Hauptman i.R. des mittleren Adels, seine Mutter entstammte dem Hochadel. Nach dem frühen Tod seiner Mutter wuchs er bei seiner Großmutter mütterlicherseits auf,
zunächst auf einem Gut im Gouvernement Pensa .
Familiäre Streitigkeiten über das Vermögen hinterließen in dem Heranwachsenden eine Abneigung gegenüber der Macht des Geldes. Das Leben auf dem Gut seiner Großmutter brachte ihn in Kontakt mit der Welt der leibeigenen Bauern und weckte sein Verständnis für ihre oftmals verzweifelte Lage.
Beim Studium an der Moskauer Universität mit einer Pension, die normalerweise nur Adeligen
zuteil wurde, begann der Vierzehnjährige unter Anleitung seiner Lehrer Gedichte zu schreiben.
Er studierte bis 1832 an der Universität Moskau. Bis dahin schrieb er mehr als 200 Gedichte.
Anschließend besuchte Lermontow eine Kavallerieschule in Sankt Petersburg und wurde 1834 einem Leibgarden-Husarenregiment in Zarskoje Selo zugewiesen.
Lermontow widmete 1837 sein Gedicht 'Der Tod des Dichters' Puschkin , der im Duell tödlich verletzt worden war. Daraufhin wurde er zu einem Militärregiment in den Kaukasus verbannt. So konnte Lermontow den Kaukasus und den Krieg des russischen Zarenreiches gegen die dortige
Bevölkerung miterleben. 1838 durfte er nach Sankt Petersburg zurückkehren. Sein Duell mit dem Franzosen Ernest de Barante führte zur abermaligen Versetzung in den Kaukasus. Dort fand Lermontow im Juli 1841 im Duell den Tod.
In seinen Jugendgedichten ahmte er noch Puschkin nach. Sein Stil wurde jedoch recht schnell
unabhängig. Er behandelte u. a. die Leibeigenschaft, die zaristische Selbstherrschaft und
das Streben nach Freiheit. Eindrücke vom Leben und den Sitten der Bergvölker und der dortigen Natur stärkten seine Schaffenskraft und lieferten neue Themen. Borodino (1837), Das Lied vom Zaren Iwan Wassiljewitsch (1837), Mzyri (1840), Der Dämon (1841), Mein Vaterland (1841) stammen aus dieser Zeit.
In dem Roman 'Ein Held unserer Zeit' (1840) wird die Tragödie der gebildeten und freiheitlich denkenden Jugend seiner Zeit
geschildert. Mit diesem Werk schuf er wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung eines psychologischen Romans in Russland,
Er gilt damit als Begründer des russischen Realismus In
Lermontows bekanntestem Prosawerk »Ein Held unserer Zeit« ist er von dem englischen
Dichter George Gordon Byron
beeinflusst. Der Held erkennt sein egoistisches Handeln, er stellt sich – ohne sie zu beantworten – die Grundfrage menschlichen Seins „wozu habe ich gelebt“.
Im Aufbau des Romans zeigt Lermontow seinen Helden aus der Sicht verschiedener
Personen und lässt ihn selbst in seinem Tagebuch zu Wort kommen.
Weitere
Infos:
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ABCD
Prophezeiung
Ein Jahr wird kommen, Russlands schwarzes Jahr,
Es fällt des Zaren Krone, stürzt der Zar;
Die Masse schnell vergisst, wie sie ihn liebte,
Und Blut und Tod wird Nahrung sein für viele;
Wenn Kinder und die Fraun nicht mehr's Gesetz
Beschützen kann, das blutig abgesetzt;
Wenn Pest von toten Körpern voll Gestank
Durch Dörfer zieht, bedauernswert und krank,
Bis alle Hütten öde und verwaist,
Und Hunger dieses arme Land zerreißt;
Wenn tiefes Rot der Flüsse Wellen färbte,
An diesem Tag erscheint ein Mann der Stärke,
Und du erkennst ihn – und verstehst sogleich,
Warum in seiner Hand das Messer leuchtet;
Leid über dich! – Dein Stöhnen und dein Weinen
Wird ihm nicht einmal lächerlich erscheinen;
Und finster wird es, wenn er schrecklich schnaubt,
So wie sein Umhang mit erhobnem Haupt.
1830
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ABCD
Zitate
Ihr, die ihr am Thron steht als gierige Schar,
Henker von Freiheit, Genie und Ruhm!
Ihr verbergt euch hinter dem schützenden Gesetz,
vor euch müssen Gericht und Wahrheit, muß alles schweigen...
Sie haben mich gepeinigt,
weil ich zu denken wagte,
sie haben mich gesteinigt,
weil ich mein Denken sagte.
Flieh der Begeisterung Todesschlingen; sie ist des kranken Geistes verzücktes Zerrgesicht, gefesselter Gedanken Ringen.
Die glücklichsten Menschen sind die Unwissenden.
Beendet ist der Weg, die Stunde schlug, es ist Zeit heimzukehren.
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