Die
erste Briefmarke Deutschlands
ABCD wurde
seit dem
1.
November 1849
im
Königreich Bayern ausgegeben. Sie wird als Schwarzer Einser bezeichnet.
Der Nominalwert betrug einen Kreuzer.
Der Schwarze Einser war der
kleinste Wert einer Serie von sehr ähnlichen Marken. Gleichzeitig
erschienen die blaue 3-Kreuzer- und die braune 6-Kreuzer-Marke. Zum
Erscheinungstermin, am Feiertag Allerheiligen, hatten allerdings nur große
Postämter geöffnet, und bisher ist keine Briefmarke aufgetaucht, die
bereits am 1. November verwendet wurde.
Die Gestaltung der Marke in schwarzer Farbe bewährte sich nicht, da sie
mit schwarzer Stempelfarbe entwertet wurde. Der Schwarze Einser wurde
daher schon bald durch eine neue Ausgabe, den rosafarbenen 1-Kreuzer
ersetzt, dessen Zeichnung an die 3- und 6-Kreuzer-Marke angepasst wurde.
Im Oktober 1851 wurde die Marke vom Schalterverkauf zurückgezogen, blieb
aber noch bis zum 31. August 1864 gültig. Die Auflage betrug 832.500 Stück. Trotz dieser recht hohen Auflage ist der Schwarze Einser bei Sammlern sehr beliebt und erreicht Sammlerwerte von
1.000 bis 3.000 Euro.
Vorgeschichte:
Die Grundidee der Erfindung der Briefmarke war, das Briefporto nicht mehr vom Empfänger einziehen zu lassen, sondern vom Absender. Damit war das erste „Prepaid-System“ (Vorauszahlung und anschließende Nutzung) geschaffen. Außerdem wurde damit eine Vereinfachung und Senkung des Briefportos verbunden, so dass ein Briefwechsel nicht mehr nur reichen Personen vorbehalten war.
Bereits 1836 machte Laurenz Koschier
aus Laibach
der österreichischen Regierung den Vorschlag der Einführung von Briefmarken zur Vereinfachung des Postwesens. Der schottische Buchhändler James Chalmers
reichte 1838 einen ähnlichen Vorschlag ein. Diesen Vorschlag hat Sir Rowland
Hill , der von der britischen Regierung 1835 mit der Reformierung des Postwesens betraut wurde, aufgegriffen und in seine Postreform miteinbezogen. Er gilt damit als Urheber der Briefmarke.
Die erste aufklebbare Briefmarke wurde ab dem 1. Mai 1840 nach den Vorschlägen von Rowland Hill im Vereinigten Königreich herausgegeben.
Der Wert zu einem Penny wird in Sammlerkreisen als One Penny Black
bezeichnet. Sie gilt als erste Briefmarke der Welt. Rowland Hill war auch für das Motiv der ersten beiden Briefmarken verantwortlich.
Der Wert zu einem Penny trägt das Porträt der Königin Victoria
auf schwarzem Grund, der Wert zu zwei Pence auf blauem Grund.
Kurz nach der Ausgabe der ersten beiden Briefmarken der Welt folgten andere Länder nach. 1841 und 1842 erschienen in den USA einige Lokalmarken. 1843 erschienen weitere Briefmarken in Brasilien und in den beiden Schweizer Kantonen Zürich und Genf. Die erste deutsche Briefmarke war der
oben beschriebene Schwarze Einser. 1850 folgten die deutschen Staaten Hannover, Preußen, Sachsen und Schleswig-Holstein und 1851 Baden. Die erste österreichische Briefmarke wurde am 1. Juni 1850 herausgegeben. Weitere
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