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Dienstag, 5. November 2013

Schlacht bei Roßbach 

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am 5. November 1757.
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Der preußische König Friedrich der Große besiegte mit 22.000 Mann die über 40.000 Mann starke, kombinierte französische und Reichsarmee unter dem Prinzen von Soubise und dem Reichsgeneralfeldmarschalls Prinz von Sachsen- Hildburghausen

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Normalerweise hätte Friedrich der Große keine Chance gehabt. Er hatte am 17. Juni bei Kolin eine Niederlage gegen die Österreicher erlitten. Im August unternahmen russische Truppen eine Offensive gegen Ostpreußen. Und nun, im Herbst, rückte auch noch eine französische Armee von Westen an und zog plündernd durch Thüringen. Der französische Oberbefehlshaber Charles de Rohan, Prince de Soubise näherte sich der Stadt Naumburg an der Saale. In seiner Armee kämpften auch Truppen der "Reichsarmee". In Eilmärschen mussten die Preußen von Böhmen und Sachsen aus den Franzosen entgegenmarschieren. Mit völlig abgekämpften Truppen stand er am 5. November 1757 einem zahlenmäßig weit überlegenen Feind gegenüber. 

Trotz aller damit verbundenen Strapazen konnte der König sich auf seine Männer verlassen. In den meisten europäischen Ländern hielt man den Soldatenberuf für eine Schande. Oft war es der Bodensatz des Volkes, Zuchthäusler und Landstreicher, die in Uniformen gesteckt wurden. Bei den Preußen hingegen galt es als Ehre, des Königs Waffenrock zu tragen. Noch der letzte Rekrut durfte sich allgemeiner Wertschätzung sicher sein. Das brachte eine hohe Kampfmoral hervor, gepaart mit Korpsgeist und eiserner Disziplin. Der König gab auch ein persönliches Beispiel. Mit seinen Soldaten teilte er die meisten Strapazen und setzte sich ohne Rücksicht auf die eigene Person Gefahren aus, wenn es nötig schien. 

Die Initiative gegen die Koalitionsarmee ergreifend, überquerte Friedrich bis zum 3. November an drei Stellen die Saale und stellte sich am 4. November südöstlich Mücheln dem mit Front nach Osten stehenden Gegner. Friedrich II. lagerte seine Truppen zwischen Bedra und Roßbach mit Front nach Westen. Da zwischen Prinz Soubise, der nur ein Lager beziehen wollte und Hildburghausen, der auf Angriff drängte, Uneinigkeit herrschte, marschierte die Koalitionsarmee zuerst nach Süden ab, schwenkte jedoch am Tag der Schlacht ab 14 Uhr südlich Pettstädt Richtung Osten.

Die Verbündeten, im Glauben die Preußen im Rückzug schlagen zu können, zogen gegen 14:30 Uhr die Kavallerie des Reserve Korps sowie eine Brigade vor die nach Osten in drei Kolonnen marschierenden eigenen Truppen und eröffneten so die eigentlichen Schlachtbewegungen des Tages. Der Preußenkönig, die Gefahr für seine linke Flanke von Dachboden des Roßbacher Herrenhauses aus erkennend, entschloss sich seinerseits zum Angriff auf eben jene entsandte Spitze der gegnerischen Armee. Generalmajor Seydlitz
wurde umgehend mit 38 Schwadronen Kavallerie zwischen Janus Hügel und Posendorfer Berg beordert, um den Gegner anzugreifen.


Da Seydlitz unbemerkt vom Gegner seine Position einnehmen konnte, traf seine gegen 15:30 Uhr ausgeführte, 6.000 Reiter starke Attacke die vorgehenden Verbündeten, welche seit 15 Minuten durch preußische Artillerie vom Janus Hügel her beschossen wurden, schwer. Seydlitz geschickt in zwei Treffen, zuerst frontal, dann auf den Flügeln umfassend, angreifend, warf den Feind im Handgemenge und nahm die mitgeführte gegnerische Batterie. Ein Gegenstoß der Verbündeten Reiterei scheiterte. Die vorausgesandte Spitze der Verbündeten zerstreute sich und strömte auf Storkau zurück.


Bereits vor dem Angriff von Seydlitz, etwa gegen 14:30 Uhr formierte Friedrich II. seine Infanterie Richtung Süden, und zwar derart, dass der linke Flügel mehr in Front stand als der Rechte. So „schief“ gestaffelt erreichten die Preußen rasch die Linie Nahlendorf- Reichardtswerben, jetzt mit Front nach Südwesten, die drei marschierenden Kolonnen des Feindes auf sich zukommend. Den Verbündeten gelang es nun lediglich, die vordersten Regimenter der drei Kolonnen in Position zu bringen. Diese stellten sich den Preußen zum Kampf. Es war 16 Uhr. Aus der Kolonne nach rechts ausscherende Bataillone flohen, da sie von der durch Seydlitz geschlagenen zurückströmenden eigenen Reiterei demoralisiert und mitgerissen wurden.

 

Den nun offenen rechten Flügel der Kolonnen umfasste der König und steigerte so die aufkommende Panik der drei Kolonnen, in denen Infanterie, Kavallerie und Artillerie vergeblich versuchten, sich zu entwirren und zur Entfaltung zu kommen, was misslang. Die verbündeten Regimenter, die sich vor den drei Kolonnen hatten entfalten können gingen den Preußen entschlossen mit dem Bajonette entgegen, unter Führung von Feldmarschall von Hildburghausen. Doch 40 Schritte vor der preußischen Linie schlug preußische Artillerie furchtbare Lücken, die verbündeten Regimenter wichen zurück und flüchteten schließlich. Seydlitz, der sich nach der ersten Attacke zwischen Tagewerben und Storkau erneut bereitgestellt hatte, bemerkte aus seiner Position die Verwirrung beim Feind. Er attackierte gegen 17 Uhr die bereits zurückgehenden Verbündeten in ihrer rechten Flanke, die sich zerstreuten und in völliger Auflösung und unter Zurücklassung der meisten Geschütze in Richtung Pettstädt zurückströmten.


Die unmittelbaren Folgen der Schlacht, bei der die verbündete Reichsarmee und die Franzosen nahezu 25 % ihrer Truppen einbüßten (10.000 Mann, davon 3000 Tote und Verwundete sowie 7000 Gefangene), war ein großer Prestige–Gewinn für die Preußen, deren Verluste nur 548 Tote und Verwundete betrugen. Generalmajor Seydlitz wurde mit 36 Jahren Generalleutnant und bekam den Schwarzen Adler Orden. Eine weitere Folge des preußischen Sieges war der chaotische Rückzug der französischen Truppen in Richtung Westen. Die Reichsarmee sammelte sich wieder und nahm auch weiterhin am Kampf der kaiserlichen Österreicher gegen Friedrich teil, konnte aber keinen bedeutenden Beitrag zur militärischen Entwicklung des Krieges leisten. Der Nimbus der siegreichen preußischen Armee, ihre modernere Ausbildungs- und Verpflegungssituation trugen vielfach zu massenhaften Desertionen von Reichsarmeeangehörigen bei.


In Frankreich wurden die Stimmen lauter, die für eine Beilegung des Konfliktes mit Preußen eintraten. In England und Nordamerika wurde Friedrich nach dem Gefecht als Idol verehrt, Straßen und Wirtshäuser wurden nach ihm benannt, in ganz Europa feierten Huldigungsgedichte den König als neuen Caesar: Und kömmt der große Friederich und klopft nur auf die Hosen, So läuft die ganze Reichsarmee, noch mehr als die Franzosen.

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