Dienstag, 5. November 2013
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Carl Leverkus

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* 5. November 1804 in Wermelskirchen

† 4. Februar 1889 ebenda
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Deutscher Chemiker und Chemieunternehmer; Namensgeber der Stadt Leverkusen

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Leverkus war zweites Kind eines Apothekers. Nach dem Elementarunterricht in Wermelskirchen besuchte Leverkus 1816 bis 1818 die Bürgerschule in Remscheid. Einer pharmazeutischen Ausbildung in der väterlichen Apotheke folgte der Besuch einer privaten Handelsschule in Burg an der Wupper, wo er die Söhne zahlreicher rheinischer und bergischer Unternehmer kennenlernte. Er absolvierte eine kurze Lehrzeit bei einem Apotheker in Winningen an der Mosel. 1822/1823 besuchte er die Universität Marburg, wo er Vorlesungen in Chemie, Pharmazie und Medizin, Botanik, Mineralogie und Mathematik hörte. Weitere Praxis erwarb er sich als Gehilfe in der Apotheke seines Vaters und in Trier. 1826 ging er nach Paris, dem damaligen Zentrum der wissenschaftlichen Chemie.

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1829 immatrikulierten er sich an der Berliner Universität, wo er im OKtober das Apotheker-Examen ablegte. Danach kehrte er nach Wermelskirchen zurück. 1830 wurde er von der Universität Gießen in absentia mit einer 10-seitigen Arbeit promoviert, auch wenn der Gutachter Justus Liebig in der Arbeit von etwas neuem keine Spur zu finden vermochte.

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Da seine Bemühungen um eine Apothekenkonzession vergeblich waren, fasste er nach der für ihn unbefriedigenden Tätigkeit als Betriebsleiter einer Sodafabrik in Barmendenden Plan zum Bau einer eigenen kleinen Fabrik.  1834 errichtete er ein Fabrikgebäude zur Herstellung verschiedener Chemikalien mit eigenem Laboratorium. Dort entwickelte er ein verbessertes Verfahren zur Synthese von Ultramarin
, für das er 1838 für den Bereich des Königreichs Preußen ein auf zehn Jahre befristetes Patent erhielt. Dies beinahe unlösliche blaue Pigment fand breite Verwendung in der Malerei, bei der Herstellung von Lacken und Farben sowie beim „Bläuen" von Papier, Garnen und allen anderen Stoffe.

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Auf der ersten Weltausstellung 1851 in London wurde sein Ultramarin als das hervorragendste Erzeugnis der deutschen Industrie gerühmt. Wegen ihrer Standortvorteile bot die Gemeinde Wiesdorf für das Unternehmen von Leverkus Vorteile, weshalb er dort ab 1860 Grundstücke erwarb. Der Fabriksiedlung, die ab 1861 dort gebaut wurde, gab er nach dem Stammsitz seiner Familie den Namen „Leverkusen". Bald wurde die Bezeichnung offiziell. Ab 1862 firmierte die Fabrik als „Rheinische Ultramarin – Fabrik von Dr. C. Leverkus, Leverkusen bei Coeln a/Rhein". 1862 nahm die neue Fabrik ihren Betrieb auf. Leverkus beschäftigte 78 Arbeiter, viele von ihnen waren aus Wermelskirchen an den Rhein gekommen und wohnten in den dort von Leverkus errichteten Arbeiterhäusern. 1874 nahm Leverkus die Produktion von Alizarin auf, eines syntetischen roten Farbstoffes. Die Nachfrage nach dem neuen Farbstoff war enorm. Das Unternehmen beschäftigte 1891 bereits 276 Arbeiter.
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Seit 1838 war Leverkus verheiratet. Das Ehepaar hatte elf Kinder. Drei der vier Söhne wurden Teilhaber des Unternehmens. Leverkus selbst wurde 1873 zum Kommerzienrat, anlässlich des 50-jährigen Geschäftsjubliläums und seines 80. Geburtstages 1884 zum Geheimen Kommerzienrat ernannt.  
Zeit seines Lebens engagierte Leverkus sich für seine Arbeiter und die Gemeinde. Leverkus starb in Leverkusen und wurde in Wermelskirchen beigesetzt.

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1890 fusionierten 14 der 19 deutschen Ultramarinfabriken mit einem Marktanteil von 95 Prozent zur „Vereinigten Ultramarinfabriken AG vormals Leverkus, Zeltner & Consorten". Den Vorstandsvorsitz übernahm ein Sohn von Leverkus. Nicht einbezogen in die Fusion war die Leverkus’sche Alizarinfabrik. Die Familie verkaufte sie 1891 an die 'Elberfelder Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co.' Bis 1924 übernahmen die Farbenfabriken unter der Leitung von Carl Duisberg nach und nach nicht nur den weiteren Grundbesitz mit Fabrikanlagen, Fabrikantenvillen und Arbeiterwohnhäusern, sondern auch die Ortsbezeichnung „Leverkusen".

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