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Donnerstag, 14. November 2013

Gottfried Wilhelm Leibniz 

* 1. Juli 1646 in Leipzig  
† 14. November 1716 in Hannover


Deutscher Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker, Politiker.

 

Leibniz wurde als Sohn eines Professors. Der Achtjährige erlernte anhand der väterlichen Bibliothek autodidaktisch die lateinische und die griechische Sprache. Nach dem Besuch der Nicolai­Schule in Leipzig studierte er an den Universitäten Leipzig und Jena Philosophie und Jurisprudenz. 1667 erwarb er an der Universität Altdorf den juristischen Doktorgrad. Das Angebot, eine Professur zu übernehmen, schlug er aus. Er trat zunächst in den Dienst des Mainzer Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn . Während seiner Mainzer Jahre strich Leibniz das „t“ aus seinem Namen. 1672 gelangte er in diplomatischer Mission nach Paris, wo er vier Jahre verbrachte. 1673 stellte er der Royal Society ein Modell seiner Rechenmaschine vor, der ersten mit mechanischen Vorrichtungen nicht nur für Addition und Subtraktion, sondern auch für Multiplikation und Division. In den folgenden Jahren entwickelte er die Differential- und Integralrechnung

 

1676 verließ er Paris und wurde Hofrat und Bibliothekar des Herzogs Johann Friedrich in Hannover . Den Kontakt mit der gelehrten Welt hielt er durch eine umfangreiche Korrespondenz (1100 Briefpartner) aufrecht. In den Jahren 1680 bis 1685 versuchte Leibniz, durch Windmühlen die Harzer Bergwerke zu entwässern und damit die für das Herzogtum wichtige Silberförderung zu stabilisieren. Er reiste rund dreißigmal in den Harz und hielt sich dort insgesamt rund drei Jahre auf, scheiterte schließlich. Ab 1685 arbeitete er in fürstlichem Auftrag an einer Geschichte des Welfenhauses. 

1686 verfasste er den 'Discours de Metaphysique'
(Metaphysische Abhandlung), die erste systematische Zusammenfassung seiner Philosophie. Über lange Jahre hinweg führte Leibniz Verhandlungen mit katholischen Bischöfen mit dem Ziel, die protestantische und die katholische Kirche zu vereinigen. Im Zusammenhang mit seinen historischen Studien führte Leibniz umfangreiche sprachwissenschaftliche Forschungen durch. In einer Abhandlung für die 'Académie des Sciences' in Paris legte Leibniz das nur auf 0 und 1 basierende binäre Zahlensystem dar; er war auch der Erste, der eine auf dem binären Zahlensystem beruhende Rechenmaschine erdachte. 

 

1700 wurde er der erste Präsident der auf seinen Vorschlag gegründeten Berliner Akademie der Wissenschaften . Leibniz wurde 1711 von Kaiser Karl VI. geadelt und in den Freiherrenstand erhoben; es fehlt allerdings die entsprechende Urkunde. Seine letzten Lebensjahre wurden vom Prioritätsstreit mit Isaac Newton um die Erfindung der Differential- und Integralrechnung überschattet. Leibniz starb unverheiratet in Hannover; sein Grab befindet sich in der Neustädter Kirche. 

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Weitere Infos:     


Nova methodus pro maximis et minimis, itemque tangentibus, quae nec fractas nec irrationales quantitates moratur et singulare pro illis calculi genus. In: Acta Eruditorum, mensis octobris anno 1684  

Erstausgabe der epochalen Schrift über die Erfindung der Infinitesimalrechnung. Die mathematische Großtat der Erfindung der Infinitesimalmethoden wurde in einem Zeitraum von rund zehn Jahren und unabhängig voneinander von Leibniz und Isaac Newton
  erdacht. Leibniz' Aufsatz erschien drei Jahre vor Newtons diesbezüglicher ersten Veröffentlichung. In seiner ohne Formeln veröffentlichten Kurzdarstellung gibt Leibniz in knappster Form eine Definition des Differentials, mit dem noch heute gebräuchlichen 'd' ('differentia'), wobei er ganz beweislos die wichtigsten Differentiationsregeln sowie die Anwendung auf das Brechungsgesetz und die Lösung des sogenannten Debeauneschen Problems darlegt. Die nur mit Leibniz' Initialen G. G. L. [Gothofredus Guillermus] gekennzeichnete erste Originalarbeit erschien in der 1682 von Leipziger Professoren um Otto Mencke und Christian Pfautz [1645–1711, seit 1676 Prof. der Mathematik in Leipzig] gegründeten ersten wissenschaftlichen Zeitschrift Deutschlands, die Acta Eruditorum . In der Folge wurde sie dank Leibniz und den Basler Mathematikern Johann und Jakob Bernoulli zu einem Forum der Infinitesimalrechnung, die zu einem universalen und unentbehrlichen Hilfsmittel der Mathematik mutierte. Die beiden Basler, die zu den ganz wenigen Gelehrten zählten, die Leibniz' geniale Abhandlung auch verstanden, sorgten mit ihren eigenen Arbeiten für die Verbreitung der Differential- und Integralrechnung, ohne die es keine moderne Technik gäbe. 
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Zitate

Gott hätte die Welt nicht geschaffen, wenn sie nicht unter allen möglichen die beste gewesen wäre.

Die Gerechtigkeit ist nichts anderes als die Nächstenliebe des Weisen.

Wer Wahrheit sucht, der darf nicht die Stimmen zählen.

Der ewige Friede passt als Aufschrift über Kirchhofspforten; denn nur die Toten schlagen sich nicht mehr.

Denn man hat über Dinge, die man nicht kennt, immer eine bessere Meinung, und Geheimnisse, die enthüllt werden, fordern oft den Spott heraus
 
Und wenn Volkswörter zur Verfügung stehen, so ist es eine Sünde, durch meist unbequeme selbstgemachte Neuwörter die behandelten Gegenstände zu verdunkeln.

Jede Rede ist um so verständlicher, je mehr ihre Ausdrücke der Volkssprache entnommen sind. Wenn also irgendwelche Ausdrücke der Volkssprache zu Gebote stehen, die gleich knapp und treffend sind, so soll man sich der Fachausdrücke enthalten.

Wer seine Schüler das ABC gelehrt, hat eine größere Tat vollbracht als der Feldherr, der eine Schlacht geschlagen hat.

Ich habe immer gedacht, daß man das Menschengeschlecht bessere, wenn man die Jugend bessert.

Überlaßt mir die Erziehung und in einem Jahrhundert ist Europa umgestaltet.

Alles, was der Gesellschaft, das heißt dem Menschengeschlecht und der Welt nützt, ist ehrenvoll, alles, was ihr schädlich ist, schändlich.
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