Staatliche
Kindeswegnahme [Margot Honecker lässt grüßen ]
Donauwörth -
Zwei Mädchen im Alter von 17 und 9 Jahren wurden am Freitagabend in
Oberaargau (Kanton Bern) von der Schweizer Polizei auf Veranlassung der
BDR-Behörden bei ihrer Großmutter abgeholt und im Grenzort Lörrach Vertretern des Landratsamtes Donau-Ries übergeben. Dem Landratsamt war am 5. September das Sorgerecht
über die beiden Kinder übertragen worden.
Die Mädchen waren Mitte September nach der Schule nicht zu ihren Pflegeeltern gekommen, sondern selbstständig in die Schweiz
zu ihrer Großmutter gereist. Die Geschwister gehören zu den 40 Kindern,
welche die BDR-Behörden Anfang September
zwangsweise ihren Eltern aus einer Glaubensgemeinschaft auf dem Gutshof Klosterzimmern im schwäbischen Deiningen und im mittelfränkischen Wörnitz
weggenommen hatten.
Der Vater der beiden Mädchen berichtete, dass seine ältere Tochter schreiend und zitternd von zwei Polizisten aus dem Haus ihrer Großmutter getragen worden sei. Während des Rücktransportes habe die 17-Jährige die Polizei gebeten, bei ihren Eltern bleiben zu dürfen.
Die beiden Geschwister wurden getrennt. Eines der Mädchen wurde in einer Pflegefamilie untergebracht, das andere in einer Jugendhilfeeinrichtung.
Der für die Kindeswegnahme verantwortliche Landrat Rößle
(Kreis Donau-Ries, Bild oben; Honecker: Bild unten) sagte, so etwas ließe sich halt nicht verhindern.
ABCD
|