Elisabeth
Schwarzkopf
* 9. Dezember 1915 in Jarotschin, Posen
† 3. August 2006 in Schruns , Vorarlberg
Deutsche Opern- und Liedsängerin.
Schwarzkopf wurde als einziges Kind
eines Gymnasiallehrers geboren. Infolge der häufigen Versetzungen des Vaters verbrachte
sie ihre Kindheit und Jugend in verschiedenen Städten, kam 1928 nach Magdeburg und 1931 nach Cottbus.
Von Kindheit an zeigte sie großes Interesse an der Musik, neben dem Gesang erlernte sie auch Klavier, Gitarre, Violine und Orgel. Mit 13 Jahren sang sie die Eurydice in einer Schulaufführung von Glucks
' Orfeo ed Euridice' in Magdeburg. Seit 1933 in Berlin ansässig, begann sie nach dem Abitur 1934 im selben Jahr ein Gesangsstudium an der
Staatlichen Hochschule für Musik, zunächst als Altistin und Mezzosopran, später als Koloratursopran.
Daneben besuchte sie die Liedklasse von Georg Vollerthun .
Am 15. April 1938 debütierte sie am Deutschen Opernhaus in Charlottenburg als zweites Blumenmädchen in Wagners
Parsifal. Sie blieb vier Jahre lang in Berlin; ihr künstlerischer Durchbruch fand 1940 statt: Mit ihrem Debüt als Zerbinetta in Ariadne auf Naxos weckte sie das Interesse der Koloratursopranistin Maria Ivogün
, die sie nun als ihre Privatschülerin im Sopranrepertoire und Liedgesang unterrichtete.
Schwarzkopf
war Mitglied der NSDAP und trat auf Parteiveranstaltungen und während des Krieges vor Einheiten der Waffen-SS
auf. 1942 wurde sie von Karl Böhm
zusätzlich zu ihrem Berliner Engagement an die Wiener Staatsoper verpflichtet. Dort wirkte sie in Wolfgang Amadeus Mozarts Entführung aus dem Serail mit und sang später auch die Mimi in Puccinis
'La Bohème' und Violetta in Verdis 'La Traviata'.
Nach dem Krieg wurde Schwarzkopf von den Besatzern mit Auftrittsverbot belegt.
Danach spielte sie im Theater an der Wien. Josef Krips
und Herbert von Karajan
bauten um sie herum das berühmte Wiener Mozart-Ensemble auf. Die Europatourneen der Staatsoper führten sie 1947 als Donna Elvira in Mozarts
'Don Giovanni' nach London und 1948 an die Mailänder Scala, in der Rolle der Marschallin aus Strauss’
Rosenkavalier , die eine ihrer wichtigsten Rollen wurde.
Seit den 1950er Jahren trat Schwarzkopf auch regelmäßig (vor allem in Mozart-Opern) bei den Salzburger Festspielen auf. Ihr Debüt an der Metropolitan Opera gab sie am 13. Oktober 1964 als
Marschallin.
Im März 1946 stellte Herbert von Karajan die junge Sängerin Schwarzkopf dem damaligen Produzenten der englischen EMI
(His Master’s Voice), Walter Legge
vor. Schwarzkopf bekam daraufhin einen Exklusiv-Vertrag. Legge und
Schwarzkopf heirateten im Oktober 1953 in Epsom (England). In Zusammenarbeit mit Legge formte sie nun ihren eigenen
Gesangsstil. Ihr Repertoire blieb dabei der deutschen Liedtradition des 19. Jahrhunderts und der Spätromantik treu. Schwarzkopf
reduzierte in den Folgejahren ihr Bühnenrepertoire auf ihre Paraderollen: Donna Elvira in Don Giovanni, die Gräfin in Die Hochzeit des Figaro, Fiordiligi in Così fan tutte, Gräfin in Strauss’ Capriccio und die Marschallin im Rosenkavalier.
Ihren Abschied von der Oper hatte Schwarzkopf am 31. Dezember 1971 im Brüsseler Monnaie-Theater in ihrer Paraderolle, der Marschallin. In den folgenden Jahren widmete sie sich nur dem
Lied. Am Klavier begleitete sie dabei meist Gerald Moore , später
Geoffrey Parsons . Für Schallplattenaufnahmen musizierte sie auch mit Walter Gieseking
(Mozart-Lieder). Neben den Liedern von Franz Schubert
bevorzugte sie die Werke von Hugo Wolf . Der modernen Musik stand sie kritisch gegenüber.
Ihr letzter Liederabend fand am 17. März 1979 in Zürich statt. In den 1980er Jahren begann Schwarzkopf Gesang in ihren Meisterklassen zu
unterrichten, insgesamt bildete sie nahezu 500 Sängerinnen und Sänger
aus. Danach
gab sie weiterhin privaten Unterricht. Sie starb im Alter von 90 Jahren in
Schruns, wo sie sie zuletzt lebte. Ihre Urne wurde in Zumikon bei Zürich,
ihrem Wohnsitz von 1982 bis 2003, in einem Familiengrab mit der ihres Mannes, Walter Legge, neben ihren Eltern beigesetzt.
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