Friedrich von Flotow
* 27. April 1812 in Teutendorf
† 24. Januar 1883 in Darmstadt
Deutscher
Opernkomponist.
Friedrich von Flotow
gehört zu den bekanntesten Vertretern seines Geschlechts, das dem mecklenburgischen Uradel zugerechnet wird. Er wurde als zweites von vier Kindern und ältester Sohn des Gutsbesitzers und preußischen Rittmeisters Wilhelm von Flotow auf Teutendorf.
Der Vater spielte Flöte, die Mutter Klavier. Von seiner Mutter erhielt Flotow im Privatunterricht seine ersten Musikkenntnisse.
Sein Vater hatte für Flotow eigentlich eine diplomatische Laufbahn geplant, doch als sein musikalisches Talent offenbar wurde, ließ sein Vater ihn auf Empfehlung des Klarinettenvirtuosen Ivan Müller
die Laufbahn eines Musikers einschlagen. Von 1828 an studierte er am Conservatoire de Paris Komposition. Dort freundete er sich unter anderem mit
Charles Gounod
und Jacques Offenbach
an.
Im Jahr 1830 war Flotow für kurze Zeit nach Deutschland zurückgekehrt. Hier komponierte er seine ersten dramatischen
Werke. Unaufgefordert übertrug ihm 1838 der Direktor des
'Théâtre de la Renaissance' die Komposition des zweiten Aktes der Genreoper
'Le Naufrage de la Méduse', die binnen Jahresfrist 54 mal aufgeführt wurde.
1844 konnte er mit der in Hamburg uraufgeführten Oper
'Alessandro Stradella'
seinen ersten großen Erfolg vermelden. Zusammen mit seiner in Wien uraufgeführten Oper
'Martha oder Der Markt von Richmond'
bildet sie den Grundstock für Flotows hohen Bekanntheitsgrad. Die Libretti der beiden Opern stammten von Friedrich Wilhelm Riese
.
Flotows spätere Opern errangen keinen nachhaltigen Erfolg.
1848 kehrte Flotow nach Mecklenburg zurück, um das Erbe seines Vaters anzutreten.
Inzwischen war er 1855 zum Hoftheaterintendanten in Schwerin berufen und zum großherzoglich mecklenburgischen Kammerherrn ernannt worden. Zur Einweihung des Neuen Schweriner Schlosses komponierte er 1857 die Oper
'Johann Albrecht, Herzog von Mecklenburg'. 1863 gab er seinen Posten auf und zog nach Wien, wo er
viele Lieder komponierte. Von 1870 bis 1872 wohnte Flotow in Wiener Neustadt.
Von 1880 an lebte er bei seiner Schwester in Darmstadt. Dort starb er fast gänzlich erblindet.
Flotow
war dreimal verheiratet: Im August 1849 mit Elise von Zadow, die kurz nach der Geburt ihres Sohnes Friedrich Ludwig
starb. 1853 mit der 20-jährigen Tänzerin Anna Theen in Wien. Aus der Ehe
stammten die Söhne Wilhelm und Friedrich. 1867
erfolgte die Scheidung von seiner zweiten Frau, und
Flotow heiratete 1868 deren jüngere Schwester, die Sängerin Rosa Theen.
Flotows
Wirkungsbereich war die bürgerlich anspruchslose
Spieloper, die Pikanterie und Eleganz statt hoher Dramatik und Pathos bringt und nur unterhalten
will: Gekennzeichnet durch Frische und graziöse Rhythmen, liedhafte und teilweise sentimentale Melodien, einfache und dennoch interessante Harmonik. Flotow erstrebte eine enge
Verbindung von Bühnenhandlung und Musik. Er beseitigte den bislang für unentbehrlich gehaltenen gesprochenen Dialog der komischen Oper und ersetzte ihn durch geschickte musikalische Verbindung der einzelnen Teile.
„Martha“ und „Stradella“ gehören heute immer noch zum Opernrepertoire.
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