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Freitag, 24. Januar 2014

Herbert Norkus

* 26. Juli 1916 in Berlin
24. Januar 1932 ebenda 
 

Norkus war ein Hitlerjunge, der von Kommunisten getötet wurde. Er wurde als Vorbild für den kämpferischen Einsatz der Hitler-Jugend und als Blutzeuge der Bewegung verklärt. Norkus’ Vater war ein kriegsversehrter Heizer in der Chemisch-Technischen Reichsanstalt, seine Mutter starb 1931. Norkus galt als normaler Schüler eines Gymnasiums.

Am Morgen des 24. Januar 1932 verteilte Norkus in Berlin-Moabit mit anderen Hitlerjungen Flugblätter einer nationalsozialistischen Veranstaltung. Eine Gruppe junger Kommunisten wollte das verhindern und verfolgte die Hitlerjungen. Norkus wurde zusammengeschlagen, erhielt Stichwunden und wurde im Flur eines Hauses aufgefunden. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Mord machte Norkus über Nacht zu einer Person öffentlichen Interesses: Zur Beisetzung am 28. Januar 1932 auf dem Neuen St. Johannis-Friedhof in Berlin-Plötzensee erschienen mehr als 5.000 Personen.
Drei direkt am Mord beteiligten 18- bis 19-jährige Jungkommunisten flüchteten mit Unterstützung der Roten Hilfe in die Sowjetunion. Anfang Juli 1932 wurden sechs weitere in den Mord verwickelte Männer zu Gefängnis- bzw. Zuchthausstrafen zwischen ein und drei Jahren verurteilt.
 
Der Schriftsteller Karl Aloys Schenzinger nahm noch 1932 Norkus’ Leben als Vorlage für einen Fortsetzungsroman mit dem Titel 'Der Hitlerjunge Quex'. Hitlerjunge Quex wurde 1933 mit Heinrich George verfilmt.
Im letzten Bild des Films haucht der sterbende Junge den Titel der Filmmelodie "Unsere Fahne flattert uns voran" - die mit den Worten endet: "Die Fahne ist mehr als der Tod". Der Film hatte eine enorme Zuschauerzahl. Heute darf er aufgrund einer Auflage des Ufa-Rechtsnachfolgers "Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung" nur öffentlich gezeigt werden, wenn er mit hämischen Begleittexten verhunzt wird. Ebenso erschien ein Buch von Rudolf Ramlow mit dem Titel: 'Herbert Norkus? Hier!'. Norkus' Vorbild wurde auch besungen, etwa in 'Der helle Tag' von Hans Baumann .

 


Der Mythos von Herbert Norkus strahlt bis in die heutige Zeit: So gab es in den 1990er Jahren im Freibergischen die "Kameradschaft Norkus", einen Zusammenschluss von Jugendlichen, die sich bewusst für nationale Interessen einsetzten.

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