Heinrich George
* 9. Oktober 1893 in Stettin
† 25. September 1946 im sowj. Vernichtungslager Sachsenhausen
Deutscher Schauspieler.
Georg August Friedrich Hermann Schulz (erst ab 1932 auch mit bürgerlichem Namen Heinrich
George) war der Sohn eines ehemaligen Deckoffiziers. Er verließ vor dem Abitur die Oberrealschule in Berlin und nahm Schauspielunterricht in Stettin. Im Sommer 1912 gab er sein Debüt in Kolberg als Oberkellner in der Operette
'Die keusche Susanne' von Jean Gilbert. Nach weiteren Bühnenstationen in Bromberg und Neustrelitz nahm er als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil und wurde im Winter 1915 schwer verwundet.
Es folgten Anstellungen in Dresden (1917/18), Frankfurt am Main (1918–1921) und 1921 am Deutschen Theater in Berlin. 1921 drehte er bei dem Regisseur Ludwig Berger
seinen ersten Film. In den folgenden Jahren wurde er einer der renommiertesten Schauspieler. Er
engagierte sich in der Kommunistischen Partei Deutschlands. George spielte unter Erwin Piscator
und Bertolt Brecht . Ab Mitte der 1920er Jahre trat er in
vielen populären Rollen als Filmschauspieler auf. 1923 gründete er mit den Schauspielern Elisabeth Bergner
und Alexander Granach
das Schauspielertheater, um als Künstler unabhängiger arbeiten zu können. Von 1925 bis 1929 spielte er vorwiegend an der Volksbühne. 1926 spielte er in Fritz Langs Film Metropolis
den Werkmeister der Herzmaschine.
ABCD
Von 1926 bis 1938 trat er regelmäßig bei den Heidelberger Festspielen auf. 1929 organisierte er im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt eine historische Gedenkfeier für seinen Freund und Kollegen Albert Steinrück
, an der so gut wie alle namhaften Berliner Schauspieler der damaligen Zeit, zum Teil in kleinsten Rollen, teilnahmen. Ziel der Veranstaltung war es, den Nachkommen Steinrücks durch den Verkauf von Steinrücks Gemälden, die dazu im Theater ausgestellt waren, ein Auskommen zu sichern.
Nach Adolf Hitlers
Ernennung zum Reichskanzler wurde George zunächst kurzfristig vom Spielbetrieb
ausgeschlossen und übernahm dann bis 1945 viele eindrucksvolle Filmrollen. Er spielte in verschiedenen UFA-Filmen mit, darunter in Hitlerjunge Quex (1933),
Jud Süß (1940) und Kolberg (1945). 1937 wurde er Intendant des Schiller-Theaters
in Berlin.
1933 heiratete er die Schauspielerin Berta Drews , mit der er zwei Söhne bekam, Jan (* 1931) und Götz (* 1938).
Im Juni 1945 wurde George verhaftet und vom sowjetischen Geheimdienst NKWD zuerst
in das Speziallager Hohenschönhausen, dann in das Speziallager Sachsenhausen
verbracht. Dort verhungerte George völlig entkräftet am 25. September 1946 kurz vor seinem 53. Geburtstag.
Seine sterblichen Überreste wurden in einem Waldstück bei Sachsenhausen
verscharrt.
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