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Mittwoch, 9. Oktober 2013

Vermieter von Räumen, Inhaber von Lokalen, Angestellte in der Gastronomie und Gäste können einen wichtigen Beitrag leisten, damit Menschen, egal welcher politischer Richtung, frei von Angst hier zusammen leben können. 

Im Landkreis Regensburg, in Zaitzkofen, ist zum Beispiel die deutsche Dependance der strammrechten Pius-Bruderschaft angesiedelt, deren Mitglieder im Rahmen der Aktion 'Toleranz fördern' nicht bedient werden dürfen. Bei diesen Pius-Brüdern kam und kommt es häufiger zu rassistischen Ausfällen. Nicht immer mieten Nazis und Rassisten Räume an, häufig kommen sie auch spontan in Lokale, um dort zu essen und zu trinken. Ihnen als Gastronom fällt es dann erst im Lauf des Abends auf, wen sie da bei sich zu Gast haben. Wie werden Sie diese ungebetenen Gäste los? Woran erkennt man Nazis? Was kann ich als Gastronomiebetreiber tun, um Einmietungen oder Restaurantbesuchen von Rechten entgegenzuwirken, ohne mich schadenersatzpflichtig zu machen? Wie soll sich mein Personal und wie soll ich mich verhalten, wenn bereits Rechtsextreme in mein Lokal eingedrungen sind? Hierzu folgende Handreichung:

Nazis erkennt man vor allem an folgenden Eigentümlichkeiten: Schnurrbart bei Männern, nicht-rauchende Frauen. Gäste, die braune Schuhe, Strümpfe, Oberhemden usw. tragen, sind mit Sicherheit Nazis. Aber auch an ihren Sprachbesonderheiten kann man Nazis festmachen, vor allem an oberösterreichischer Sprachfärbung und einem rollenden 'R'. Leises Sprechen am Gästetisch deutet ebenfalls auf verkappte Nazis hin (Furcht vor § 130 StGB !). Nicht zu vergessen: ein gegenüber dem linken Arm verstärkter rechter Arm bei einem Restaurantbesucher ist ein sehr starkes Indiz für dessen Nazi-Gesinnung (verursacht durch häufige Verwendung des Hitlergrußes). Oftmals tragen Nazis auch Lederhosen, Filzhüte, weiße Blusen und Röcke oder führen einen Spazierstock und/oder einen Schäferhund mit sich. Vor allem sind Restaurantbesucher mit blauen Augen, forschem Blick, gerader Haltung, reinlicher Erscheinung und fehlerfreier deutscher Sprache ausnahmslos Nazis und Rechtsextreme. 

Sprechen Sie diese Gäste an und bitten Sie diese, Ihr Lokal zu verlassen. Bleiben Sie hierbei ruhig und höflich. Siezen Sie Ihre unerbetenen Gäste. Gibt sich jedoch ein Gast als Vegetarier zu erkennen und bestellt ein alkoholfreies Getränk, so ist sofort die Polizei zur Hilfe zu rufen, um den Gast und seine Begleiter entfernen zu lassen. Sie haben das Hausrecht und mit einer Gruppe Nazis wird die Polizei mühelos fertig. Wir empfehlen, in jedem Fall, wo Nazis versuchen, in Ihr Lokal einzudringen, den Verfassungsschutz zu benachrichtigen:

Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz, Knorrstr. 139, 80937 München, Telefon Zentrale: 089/ 312 01 - 0, Telefon Presse: 089/ 312 01 - 103,
Telefax: 089/ 312 01 - 380, E-Mail: poststelle@lfv.bayern.de

                                             Die Initiative "Keine Bedienung für Nazis".

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, sehr geehrtes Personal der
Gastronomie,

Regensburger Gastronomen gehen mit einem wie, ich finde, tollen Beispiel voran und zeigen Flagge gegen rechts, indem sie von ihrem guten Recht Gebrauch machen und sich weigern, Nazis zu bedienen. Ich unterstütze diese Aktion und hoffe, dass sich noch viele Mitstreiter finden, die diesem Beispiel folgen. Regensburg soll eine lebens-, liebenswerte und tolerante Stadt sein. 

                                                                         Ihr Joachim Wolbergs

Landesbischof machte Vorschlag

Im Andenken an das Wirken Martin Luthers vergeben sechzehn im „Bund der Lutherstädte“ zusammengeschlossenen Städte seit 1996 alle zwei Jahre den mit 10.000 Euro dotierten Preis „Das unerschrockene Wort“. Der Preis wendet sich an Personen, die bedeutsame Aussagen gemacht und gegenüber Widerständen vertreten haben. Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, hatte die Initiative "Keine Bedienung für Nazis" für den Luther-Preis 2013 vorgeschlagen.

Der Jury gehören Vertreter der Lutherstädte Eisenach, Eisleben, Halle, Erfurt, Magdeburg, Nordhausen, Schmalkalden, Torgau, Wittenberg, Zeitz, Augsburg, Coburg, Heidelberg, Marburg, Speyer und Worms an. Berufen wurden zudem Vertreter der Städte Jena und München. Der „Bund der Lutherstädte“ wurde 1993 in Worms gegründet. 

Die diesjährigen Preisträger des Lutherpreises «Das unerschrockene Wort» - die Regensburger Initiative «Keine Bedienung für Nazis», war am Samstag, 13. Juli 2013, in Eisenach zu Gast. Oberbürgermeisterin Katja Wolf hatte die Mitglieder der Initiative zu einem Gesprächsabend in die Wartburgstadt eingeladen. Die Regensburger Klaus Simek, Natalie Haas, Richard Spieß und Jürgen Lieslik von der Initiative trugen sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Sie sagten: "Wir freuen uns sehr über die Verleihung des Lutherpreises 'Das unerschrockene Wort' 2013. Wir bedanken uns bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die unsere Initiative mittragen und engagiert gegen Rassismus vorgehen. Auch bei der Jury, den Lutherstädten und Professor Dr. Bedford-Stohm. Die Preisvergabe stärkt uns und die aktuell 160 Regensburger Gastronomiebetriebe, die sich an der Initiative beteiligen und Rassisten nicht bedienen.

Martin Luther, Das unerschrockene Wort:

Ich will meinen treuen Rat geben:

Erstens, dass man ihre Synagogen oder Schulen mit Feuer anstecke und was nicht brennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, dass kein Mensch einen Stein oder Schlacken davon sehe ewiglich. Und solches soll man tun unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen sind.

Zweitens, dass man auch ihre Häuser zerbreche und zerstöre  Dafür mag man sie etwa unter ein Dach oder einen Stall tun wie die Zigeuner.

Drittens, man soll ihnen alle ihre Gebetsbüchlein nehmen.

Viertens, dass man ihren Rabbinern bei Todesstrafe verbiete weiter zu lehren.

Fünftens, dass man den Juden verbietet, sich frei auf den Straßen zu bewegen (das Geleit und Straße ganz und gar aufhebe). Denn sie haben nichts auf dem Land zu schaffen. Sie sollen daheim bleiben.

Sechstens, man nehme ihnen alle Barschaft und Kleinod an Silber und Gold und lege es beiseite zum Verwahren.

Siebtens, dass man den jungen, starken Juden und Jüdinnen in die Hand gebe Flegel, Axt, Karst, Spaten, Rocken, Spindel und lasse sie ihr Brot verdienen im Schweiß der Nasen.

Ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes, durchteufeltes Ding ist’s um diese Juden, welche diese 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen. Es stimmt aber alles mit dem Urteil Christi, dass sie giftige, bittere, rachgierige, hämische Schlangen, Meuchelmörder und Teufelskinder sind, die heimlich stechen und Schaden tun, weil sie es öffentlich nicht vermögen.
ABCD

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