Donnerstag, 30. Januar 2014
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Rudolf Caracciola

* 30. Januar 1901 in Remagen
† 28. September 1959 in Kassel
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Deutsche Automobilrennfahrer.

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Caracciola wurde als Sohn eines Hoteliers und Weingroßhändlers geboren. Caracciolas Eltern ermöglichten ihrem Sohn erste Fahrversuche mit einem Mercedes. Bereits im Alter von 15 Jahren durfte er mit Sondererlaubnis den Führerschein machen. Nach dem Schulabschluss am Remagener Gymnasium war Caracciola zunächst als Volontär bei der Berlin-Anhaltischen Maschinenbau AG in Köln tätig und wechselte anschließend als Verkäufer zum Aachener Automobilbauer Fafnir

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Seine mehr als 30 Jahre währende Rennfahrerkarriere begann auf dem Motorrad. 1922 gewann er das Motorradrennen „Rund um Köln" und belegte als Werksfahrer für Fafnir beim Berliner AVUS-Rennen den vierten Platz. Nach dem bald darauf folgenden Sieg auf einem Ego-Kleinwagen im Berliner Grunewaldstadion bewarb sich Caracciola bei Daimler-Benz und stieg zur Ära der Kompressor-Fahrzeuge als Rennfahrer ein. 1923 fuhr er als Werksfahrer auf einem Mercedes Kompressor-Sportwagen in Baden-Baden sein erstes Rennen und erzielte noch im selben Jahr elf weitere Siege.
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Im Jahre 1926 heiratete Caracciola. Im selben Jahr gewann er auf einem Mercedes überraschend unter widrigen Wetterbedingungen den ersten Großen Preis von Deutschland
auf der Berliner AVUS. Im Jahr darauf gewann er das erste Autorennen auf dem neu gebauten Nürburgring . Die dortige enge Linkskehre Karussell befuhr er einige Jahre später als erster absichtlich unter Zuhilfenahme des Straßengrabens auf der Innenseite, wodurch deutlich höhere Geschwindigkeiten möglich waren. Dieser Graben war ursprünglich nur für das Ableiten von Regenwasser geschaffen worden. Daraufhin wurde das Karussell mittels Betonplatten als Steilkurve befestigt und somit regulärer Teil der Piste. Diese berühmte Kurve auf der Nordschleife wurde anlässlich seines 100. Geburtstages in Caracciola-Karussell umbenannt.
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Caracciola siegte fast ausschließlich auf Mercedes-Benz in zahlreichen Grand-Prix-Rennen und Sportwagenrennen. So gewann er sensationell als erster Nicht-Italiener 1931 die Mille Miglia
in Italien, obwohl er aufgrund der Weltwirtschaftskrise kaum von Mercedes unterstützt werden konnte und somit für das 1000-Meilen-Rennen auf öffentlichen Straßen nicht trainieren konnte. Auch für die nötigen Stopps standen weder genügend Mechaniker noch Material zur Verfügung. Um weiter Rennen fahren zu können, musste er sich 1932 bei Alfa Romeo verpflichten. Bei einem Unfall 1933 in Monaco erlitt er schwere Hüftverletzungen.
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Caracciola war auch bei Bergrennen sehr erfolgreich. In den Jahren 1930 und 1931 gewann er die Europa-Bergmeisterschaft für Sportwagen auf Mercedes-Benz und 1932 die für Rennwagen auf Alfa Romeo. Im Februar 1934 kam seine Frau bei einem Lawinenunglück in der Schweiz, der neuen Wahlheimat des Ehepaars, ums Leben. 1937 heirate Caracciola ein zweites Mal, eine Schwedin.
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Während der berühmten Silberpfeil-Ära (1934–1939) wurde er dreimal Europameister, dem heutigen Formel-1-Weltmeister-Titel vergleichbar. Seine bedeutendsten Konkurrenten während dieser Zeit waren neben Manfred von Brauchitsch
und Hermann Lang im eigenen Team die Auto-Union-Piloten Hans Stuck und Bernd Rosemeyer . Caracciola stellte zahlreiche Geschwindigkeitsweltrekorde auf den neu fertiggestellten Autobahnen (zum Beispiel auf der Rennstrecke Dessau) auf. Am 28. Januar 1938 fuhr er mit einem Mercedes-Benz 432,7 km/h für den fliegenden Kilometer und 432,0 km/h für die fliegende Meile, die schnellsten jemals auf öffentlichen Straßen gefahrenen Geschwindigkeiten. Besonders im Regen galt Caracciola als schneller und sicherer Fahrer, was ihm die Bezeichnung „Regenmeister“ einbrachte.
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Den Krieg verbrachte Caracciola an seinem Wohnsitz in der Schweiz, deren Staatsangehörigkeit er 1946 beantragte. 1946 wollte er in Indianapolis starten, verunglückte jedoch beim Training, als ihm ein Vogel ins damals noch durch simple Brillen geschützte Gesicht unter dem offenen Helm schlug. 1952 versuchte er ein Comeback bei der Mille Miglia auf Mercedes-Benz 300 SL, wo er den vierten Platz belegte.
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1952 nahm er die Schweizer Staatsbürgerschaft an und startete beim Großen Preis der Schweiz. Dort musste er – bedingt durch einen schweren Unfall in der 13. Runde und einen dreifachen Bruch des linken Unterschenkels – auf der Schweizer Bremgarten-Rundstrecke bei Bern seine Rennsport-Karriere endgültig beenden. Caracciola erlag am 28. September 1959 in Kassel im Alter von 58 Jahren einem Leberversagen.
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