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Dienstag, 4. Februar 2014

Nationalsozialistische Hirsche

München - Im Münchner Jagdmuseum in der Fußgängerzone konnte man Jahrzehntelang drei besonders mächtige Geweihe bewundern. Sie stammten von kapitalen Hirschen, die der Reichsmarschall und Reichsjägermeister Hermann Göring im ostpreußischen Jagdrevier Rominten erlegt hatte. Immer wieder einmal hatten Münchner Dulli-Jecken sich über die Zurschaustellung dieser Jagd-Trophäen ereifert. Aber das Museum und Jägerpräsident Jürgen Vocke (Abbildung), der dem Rat der Stiftung vorsitzt, die das Museum trägt, hielten an der Präsentation fest: Es würde ja nicht der Reichsjägermeister gezeigt, sondern nur drei außergewöhnlich prächtige und seltene Hirsch-Geweihe.
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Jetzt aber knickten Vocke und der Stiftungsrat ein: Die Geweihe wurden abgehängt, ins Depot verfrachtet und sollen von dort entsorgt werden. Aber, oh Graus! Das Jagdmuseum selbst ist eine Gründung der Nationalsozialisten. Im Oktober 1938 wurde es im Schloss Nymphenburg eröffnet. Der Historiker Professor Hockerts (unten) fordert schon seit Jahren, dass sich das Jagdmuseum öffentlich von seiner Nazi-Gründungsgeschichte distanziert. Er verlangt von dem zuständigen OB Christian Ude (links) sofortiges Handeln: Man müsse das Nymphenburger Schloss abreißen [wie Adolf Hitlers Berghof ], zumindest aber für den Publikums-Verkehr solange sperren, bis es mittels einer Teufelsautreibung durch Kardinal Reinhard Marx (ganz unten) von allen NS-Spuren gereinigt ist. Einen entsprechenden Aufruf zum Handeln veröffentlichte Hockerts in der Süddeutschen Zeitung.

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