Nationalsozialistische
Hirsche
München - Im
Münchner Jagdmuseum in der Fußgängerzone konnte man Jahrzehntelang drei besonders mächtige
Geweihe bewundern. Sie stammten von kapitalen Hirschen, die der Reichsmarschall
und Reichsjägermeister Hermann Göring
im ostpreußischen Jagdrevier Rominten
erlegt hatte. Immer wieder einmal hatten Münchner Dulli-Jecken sich über die
Zurschaustellung dieser Jagd-Trophäen ereifert. Aber das Museum und Jägerpräsident Jürgen Vocke
(Abbildung), der dem Rat der Stiftung vorsitzt, die das Museum trägt, hielten an der Präsentation
fest: Es würde ja nicht der Reichsjägermeister gezeigt, sondern nur drei
außergewöhnlich prächtige und seltene Hirsch-Geweihe.
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
Jetzt
aber knickten Vocke und der Stiftungsrat ein: Die Geweihe wurden abgehängt, ins Depot
verfrachtet und sollen von dort entsorgt werden. Aber, oh Graus! Das Jagdmuseum selbst
ist eine Gründung der Nationalsozialisten. Im Oktober 1938 wurde es im Schloss Nymphenburg
eröffnet. Der Historiker Professor Hockerts (unten) fordert schon seit Jahren, dass sich das Jagdmuseum öffentlich von seiner Nazi-Gründungsgeschichte distanziert.
Er verlangt von dem zuständigen OB Christian Ude (links) sofortiges Handeln:
Man müsse das Nymphenburger
Schloss abreißen [wie Adolf Hitlers Berghof ],
zumindest aber für den Publikums-Verkehr solange sperren, bis es mittels
einer Teufelsautreibung durch Kardinal Reinhard Marx (ganz unten) von allen NS-Spuren
gereinigt ist. Einen
entsprechenden Aufruf zum Handeln veröffentlichte Hockerts in der Süddeutschen Zeitung. ABCD
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