Johann Friedrich Böttger
* 4. Februar 1682 in Schleiz
† 13. März 1719 in Dresden
ABCD
Deutscher
Alchemist und Erfinder
des Porzellans
in
Europa.
Böttger
wurde als Sohn eines Münzmeisters geboren.
Nach dem Tod des Vaters heiratete seine Mutter noch einmal; der Stiefvater begeisterte ihn für Mathematik, Geometrie und Technik.
1696 fing Böttger in Berlin eine Lehre bei einem Apotheker an; bei ihm erwarb er erste Kenntnisse in der experimentellen Chemie.
In Berlin lernte er den bekannten Alchemisten Johannes Kunckel von Löwenstern
kennen und begann sich auch für Alchemie zu interessieren. Böttger war ehrlich bemüht, durch seine Studien in die Geheimnisse der Natur einzudringen. Vor allem beschäftigte ihn das Problem, aus verschiedenen Substanzen durch Einwirkung von Hitze und Chemikalien neue, andere Substanzen herzustellen.
Das Nahziel dieser Mühen darin bestand "unedles" in "edles" Metall zu
verwandeln. Böttger war jedenfalls kein Stubengelehrter (wie damals üblich), sondern verband Theorie mit
Praxis. Schließlich gewann er einen Ruf als Goldmacher.
König Friedrich I. von Preußen
erfuhr 1701 von seinen Experimenten und wollte Böttger für sich arbeiten lassen.
Böttger floh jedoch nach Sachsen, um in Wittenberg Medizin zu studieren. 1702
wurde er von Soldaten des sächsischen Kurfürsten, August des Starken ,
gefangen genommen, verlor seine Freiheit und wurde nach Dresden gebracht.
Dort musste er zuerst arbeiten, später wurde er in der Festung Königstein
gefangen gehalten, um Gold herzustellen - ohne Erfolg.
Ab 1704 stellte der sächsische König Böttger die Aufseher Ehrenfried Walther Graf von Tschirnhaus
und Gottfried Pabst von Ohain
zur Seite. So sollte die Goldmacherei vorangebracht werden. Doch Tschirnhaus arbeitete an Experimenten zur Herstellung von Porzellan. Böttger und Ohain beteiligten sich zunehmend daran.
1705 erfolgte die Verlegung der Experimentierarbeiten nach Meißen auf die
Albrechtsburg . Hier erfolgten auch erste Versuche auf keramischem Gebiet, zunächst zur Herstellung von Schmelztiegeln und von künstlichem
Marmor gedacht war. 1707 experimentierten die Drei mit eisenhaltigem Ton und fanden dabei ein Steingut von harter Beschaffenheit und rotbrauner Farbe.
1708 gelang es ihnen schließlich, in einem Experiment mit Feldspat und Kaolin ein weißes hartes Porzellan herzustellen.
Nach Tschirnhaus' Tod
1708 erhielt Böttger die Leitung der Porzellan-Manufaktur in Dresden. Als zweiten entscheidenden Schritt zum vollwertigen
Porzellan musste er noch die passende Glasur entwickeln. Am 28. März 1709 meldete er diese Erfindung in einem Memorandum dem König.
1710
wurde Böttger mit der Leitung der neu gegründeten Königlich-Sächsische Porzellanmanufaktur in Meißen
betraut. Seine Freiheit erhielt Böttger erst 1714 nach zwölf Jahren Gefangenschaft zurück.
Der Umgang mit zum Teil giftigen Substanzen, die Arbeit an den Brennöfen, die auf ungefähr 1400 Grad Celsius in ihrem Inneren gebracht werden mussten und der Drang, den Durst mit Wein zu löschen hatten
Böttgers Gesundheit auf das Schwerste untergraben. 1713 litt er bereits unter Kreislaufschwäche und Schwächung des Sehvermögens. 1716 verschlimmerte sich die
Krankheit. Böttger starb nach langer Krankheit in Dresden.
Das Porzellan wurde in China erfunden, wahrscheinlich im 7. Jahrhundert. Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts kamen erste Stücke
chinesischen Porzellans nach Europa, doch die Herstellung blieb das Geheimnis der Chinesen. Porzellan, auch "weißes Gold" genannt, war an allen Königs- und Fürstenhöfen ein begehrter Luxusgegenstand. Darum versuchte man auch bald in Europa, selbst Porzellan herzustellen.
Erst Tschirnhaus und Böttger gelang 1708 die Herstellung von weißem Porzellan. Dieses Porzellan war
zudem viel härter und haltbarer als das chinesische.
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