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Samstag, 1. März 2014

Günther Lüders 
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* 5. März 1905 in Lübeck
† 1. März 1975 in Düsseldorf 

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Deutscher Schauspieler.

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Lüders wurde als Sohn eines Reederei-Besitzers geboren. Nach dem Besuch des Katharineums (1911 – 1921) in seiner Geburtsstadt begann er eine kaufmännische Lehre, die er jedoch abbrach, um Schauspieler zu werden. Er nahm dementsprechenden Unterricht bei Karl Heidmann in Lübeck, gab 1923 sein Bühnendebüt in Sudermanns "Blumenboot" am Lübecker "Städtebund-Theater". Ein Jahr später wechselte Lüders zum "Stadttheater", stand dort ein Jahr lang auf der Bühne und ging dann nach Dessau an das "Friedrich-Theater". Dort spielte er bis 1930, dann erhielt er ein Engagement an das "Neue Theater" in Frankfurt a. M. und kam schließlich 1934 nach Berlin, wo er zwei Jahre lang bei den Kabaretts "Tingeltangel" und "Katakombe" auftrat, später am "Lessingtheater", der "Komödie", dem "Theater am Kurfürstendamm" sowie der "Tribüne" Erfolge feierte.


Hatte Lüders zu Anfang seiner Karriere noch jugendliche Liebhaber gespielt, kristallisierte sich nun immer mehr sein Talent für komische Rollen heraus. Am Berliner "Lessingtheater" spielte er beispielsweise ein "Frontschwein" in Karl Bunjes
"Etappenhase" so überzeugend pfiffig-bauernschlau, dass er in den kommenden Jahren auf einen solchen Rollentypus abonniert zu sein schien. Er mimte Figuren, die beim Sprechen anstoßen oder skurrile Gestalten voller Humor und liebenswerter Schusseligkeit.

Gustaf Gründgens
holte Lüders, der nach Kriegsende in Flensburg, Lübeck und Hamburg Theater gespielt hatte, 1947 nach Düsseldorf, und bis 1954 begeisterte Lüders mit zahlreichen Bühnenfiguren dort das Publikum. Zu seinen Glanzrollen zählten unter anderem sein bösartiger Prolet Porter in Thomas Wolfes "Herrenhaus" oder sein degenerierter Adliger in Luigi Pirandellos "Heinrich IV." Er brillierte unter anderem als "Polonius" in Shakespeares "Hamlet", gab den "Mitteldorf" in Hauptmanns "Die Ratten".

Nach erfolgreichen Inszenierungen in München Ende der 50er Jahre, wie etwa Shakespeares "Ein Wintermärchen", übernahm Lüders 1959 die Leitung des Württembergischen Staatsschauspiels, 1962 erfolgte seine Ernennung zum Staatsschauspieler. 1963 gab er den Direktionsposten wieder ab, da er vor allem wieder als Darsteller auf der Bühne stehen wollte. Seither arbeitete Lüders als freier Schauspieler, gastierte an verschiedensten Bühnen Deutschlands und war auch beim Fernsehen viel gefragt. Seinen letzten Bühnenauftritt hatte er 1974 unter der Regie Peter Zadek in Bochum mit der Titelrolle in "Professor Unrat" nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Mann. 


Anfang der 1930er Jahre war Lüders zum Film gekommen und absolvierte dort im Laufe seiner Karriere mehr als 100 Rollen. Meist spielte Lüders prägnante Nebenrollen und konnte auch im Film oft sein komisches Talent zum Ausdruck bringen. Sein Leinwanddebüt hatte er 1934 als Presseattaché Barrick neben Brigitte Helm
und Willy Fritsch in Hans Steinhoffs Krimi "Die Insel" gegeben, 1939 beispielsweise spielte er unter der Regie von Viktor de Kowa den Schneidergesellen Peter Zimpel in "Schneider Wibbel" neben Erich Ponto in der Titelrolle, unvergessen bleibt seine Darstellung des Matrosen Jens in dem von Helmut Käutner realisierten Albers-Film   "Große Freiheit Nr. 7" (1944). 


Im deutschen Nachkriegsfilm wurde Lüders häufig mit Klamaukrollen besetzt, am überzeugendsten war er in Filmen von Kurt Hofmann
, in denen er sein Talent voll ausleben konnte. Lüders verkörperte  im Film immer wieder Käuze und Pfiffikusse, undurchsichtige Sonderlinge und schwierige Spinner, oft mit plattdeutschem Einschlag. Etwa als Kammerdiener Johann Kesselhut in der Kästner-Verfilmung "Drei Männer im Schnee" (1955) oder als Baron Sperling in der Komödie "Das Wirtshaus im Spessart" (1958). Verschiedentlich spielte Lüders in Literaturadaptionen und zeigte in diesem Genre mit prägnante Nebenfiguren, dass er zu den großen Charaktermimen zählte. So verkörperte er in Harald Brauns "Königliche Hoheit" (1953) wunderbar den Kammerdiener Neumann, in Rudolf Jugerts "Effie Briest"-Adaption "Rosen im Herbst" (1955) nach Theodor Fontane den Apotheker Alonzo Gieshübler. In Alfred Weidemanns zweiteiligen Thomas Mann-Adaption "Die Buddenbrooks" (1959) spielte er den Angestellten Corle Smolt. In den 60er Jahren trat Lüders nur noch vereinzelt vor die Filmkamera, seinen letzten Filmauftritt hatte er 1969.


Drei Spielfilme inszenierte er selbst, so "Wenn wir alle Engel wären" (1956) nach Heinrich Spoerl, "Vater, unser bestes Stück" (1957) und "Ihr 106. Geburtstag" (1958). Die Fernsehzuschauer erlebten Lüders sporadisch in verschiedenen Produktionen. Darüber hinaus war Lüders häufig im Rundfunk zu hören, er gab Rezitationsabende mit Werken von Mathias Claudius , Goethe , Wilhelm Busch sowie Joachim Ringelnatz und Christian Morgenstern .  

Lüders starb wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag in einem Düsseldorfer Krankenhaus.    

 

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