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Freitag, 15. November 2013

Gerhart Hauptmann
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* 15. November 1862 in Obersalzbrunn in Schlesien  
† 6. Juni 1946 in Agnetendorf in Schlesien

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Deutscher Dramatiker und Schriftsteller.

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Hauptmanns Eltern betrieben ein Hotel. Ab 1868 besuchte er die Dorfschule, ab dem 10. April 1874 die Realschule in Breslau. Ihn störten die Härte der Lehrer und die Besserbehandlung der adligen Mitschüler. Mit der Zeit lernte er Breslau wegen der Möglichkeit schätzen, das Theater zu besuchen. Im Frühjahr 1878 verließ Hauptmann die Realschule, um Landwirtschafts-Eleve auf dem Gutshof seines Onkels zu werden. Nach anderthalb Jahren musste er die Lehre abbrechen. Er war der Arbeit physisch nicht gewachsen und hatte sich ein Lungenleiden zugezogen.
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Im Oktober 1880 trat Hauptmann in die Bildhauerklasse der Königlichen Kunst- und Gewerbeschule in Breslau ein. Er verließ die Hochschule 1882. Er verlobte sich im gleichen Jahr mit Marie Thienemann
, die ihn fortan finanziell unterstützte. Zum Wintersemester 1882/83 begann er ein Studium der Philosophie und der Literaturgeschichte an der Universität Jena, das er bald abbrach. Danach finanzierte Marie ihm eine Mittelmeerreise, auf der er beschloss, sich in Rom als Bildhauer niederzulassen, hatte aber keinen Erfolg. Hauptmann kehrte nach Deutschland zurück und begann ein Zeichenstudium an der Königlichen Akademie Dresden, das er ebenso wenig beendete wie ein anschließendes Geschichtsstudium an der Universität Berlin. Er widmete sein Interesse dem Theater.
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1885 heiratete Hauptmann Marie Thienemann. Sie besuchten erstmals die Insel Hiddensee. Das Ehepaar wohnte für die nächsten vier Jahre in Erkner
. Dort kamen ihre drei Söhne zur Welt. 1889 zogen die Hauptmanns nach Charlottenburg. In dieser Zeit entstanden 'Bahnwärter Thiel' und das Drama 'Vor Sonnenaufgang'. 1891 bezog Hauptmann das gemeinsam mit seinem Bruder Carl gekaufte Haus in Schreiberhau .
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Ab 1890 entstanden weitere Dramen Hauptmanns, etwa 'Der Biberpelz' (1893). 1892 entstand sein Drama 'Die Weber'
, das Hauptmann zum Durchbruch verhalf.
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1893 wurde Margarete Marschalk Hauptmanns Geliebte. Seine Frau Marie mit ihren Söhnen reiste in die Vereinigten Staaten. Nach mehreren Jahren wurde die Ehe 1904 geschieden. Ab 1901 bewohnte Hauptmann mit Margarete Marschalk das Haus Wiesenstein in Agnetendorf . Im Vorjahr hatte Margarete den gemeinsamen Sohn Benvenuto zur Welt gebracht. Im September heirateten sie. Die zweite Ehe währte bis zu seinem Tod.
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Um die Jahrhundertwende setzten offizielle Ehrungen ein. Dreimal erhielt Hauptmann den österreichischen Grillparzer-Preis, ferner die Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig (1909). 1912 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

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1910 erschien Hauptmanns erster Roman 'Der Narr in Christo Emanuel Quint'. 1914 unterzeichnete er das 'Manifest der 93' . Im November 1918 solidarisierte er sich mit der neuen Republik. Im darauf folgenden Jahr wurde ihm als erstem Empfänger der Adlerschild des Deutschen Reiches verliehen. 1932 begab er sich wegen des Goethejahres auf eine Vortragsreise durch die USA, auf der ihm die Ehrendoktorwürde der Columbia University verliehen wurde. Zudem erhielt er den Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main.  
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1926 bis 1943 lebte Hauptmann während der Sommermonate mit seiner Familie in Kloster auf Hiddensee. Als Propagandaminister Joseph Goebbels
1933 Hauptmann im Berliner Hotel Adlon mitteilte, der Führer möchte ihn kennenlernen, antwortet Hauptmann: „Das tut mir furchtbar leid, morgen fahre ich nach Hause, nach Agnetendorf.“ Später, am 15. November 1933, Hauptmanns 71. Geburtstag, trafen sich beide anlässlich der Eröffnung der Reichskulturkammer. In seinem Tagebuch bezeichnete Hauptmann danach   Hitler als Weltgenie.

Zu Hauptmanns 80. Geburtstag (1942) kam es zu Ehrungen, Jubiläumsfeiern und Aufführungen. 1944 erschien sein großes Alterswerk, die 'Atriden-Tetralogie'
, an der er vier Jahre gearbeitet hatte. Während Churchills Terrorangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 weilte Hauptmann in einem Dresdner Sanatorium wegen einer schweren Lungenentzündung. Beim folgenden Tagesangriff der Amerikaner fielen Bomben in unmittelbarer Nähe von Hauptmanns Unterkunft. Er wurde von Staub, Mörtel und Scherben überschüttet und erlitt einen Kollaps, von dem er sich nie mehr ganz erholen konnte.

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Über das mörderische Inferno sagte er: „Wer das Weinen verlernt hat, lernt es wieder beim Untergang Dresdens. Ich stehe am Ausgangstor meines Lebens und beneide meine toten Geisteskameraden, denen dieses Erlebnis erspart geblieben ist.“ 

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Hauptmann erlebte das Kriegsende in seinem Haus 'Wiesenstein'. Am 7. April 1946 sollte er von den polnischen Vertreibern daraus verjagt werden. Er erkrankte jedoch schwer und starb am 6. Juni. Seine letzten Worte waren „Bin ich noch in meinem Haus?“ Kurz nach seinem Tod hatten sich die Polen vor den Fenstern des Wiesensteins versammelt und direkt unter dem Sterbezimmer den Toten angepöbelt. Der Leichnam Hauptmanns wurde in einem Zinksarg aufbewahrt und im Arbeitszimmer seines Hauses abgestellt. Seine Witwe wurde aus dem 'Wiesenstein' hinausgeworfen. Über einen Monat später wurde aufgrund der hygienischen Zustände der Sarg in die sowjetische Besatzungszone abgeschoben. Entgegen Hauptmanns testamentarischen Willen wurde er nicht in seiner Heimat begraben. Am 28. Juli, 52 Tage nach seinem Tod, wurde Hauptmann auf dem Inselfriedhof in Kloster auf Hiddensee bestattet. 1951 wurde ein Granitblock als Grabstein enthüllt. 1983 wurde die Urne der 1957 verstorbenen Margarete Hauptmann im Grab ihres Mannes beigesetzt. 

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Infos:      

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Zitat

Politik in der Kirche gibt den denkbar übelsten Missklang und verbreitet die widerlichsten Gerüche.

Wer das Weinen verlernt hat, lernt es wieder beim Untergang Dresdens. Ich stehe am Ausgangstor meines Lebens und beneide meine toten Geisteskameraden, denen dieses Erlebnis erspart geblieben ist.

Sobald man in einer Sache Meister geworden ist, soll man in einer neuen Schüler werden.

Man darf nicht das Gras wachsen hören,
sonst wird man taub.

Hoffnung, das ist die Illusionskraft der Seele,
die in ihrer Illusion neun Zehntel des Glücks,
das sie erwartet, vorweg genießt.

Nichts ist so fürchterlich
als die Macht der Dummheit in den Klugen.

Die Kultur der Menschheit besitzt nichts Ehrwürdigeres als das Buch, nichts Wunderbareres und nichts, das wichtiger wäre.

Recht häuft sich nicht, wohl aber Unrecht.

Die Augen reden mächtiger als die Lippen. 
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