Johann Strauss
Vater
* 14. März 1804 in
Leopoldstadt ,
heute Wien
† 25. September 1849 in Wien
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Deutscher
Komponist und Kapellmeister.
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Johann Strauß sen. wurde in einem entlegeneren Teil der Wiener Vorstadt Leopoldstadt als Sohn eines Bierwirts geboren. Seine unmittelbaren Vorfahren entstammten vorwiegend dem Raume Wien-Niederösterreich, erst in den
1930er Jahren wurde die Herkunft des Großvaters Johann Michael Strauß, eines
'getaufften Juden'
aus Ungarn entdeckt. Das bescheidene Gasthaus, in dem der kleine Johann und seine Schwester
zunächst aufwuchsen, lag in der Nähe des Donaukanals, unweit eines Anlegeplatzes für
Holzflöße.
Die Mutter starb bereits 1811; fünf Jahre später wurde der Vater tot aus der Donau geborgen (ein Selbstmord wegen Verschuldung kann nicht ausgeschlossen werden) - der Halbwüchsige unterzog sich auf Wunsch seines Vormunds einer Buchbinderausbildung, welche er 1822 abschloss. Daneben nahm er aber auch Unterricht im Violinspiel und kam schließlich in
einer Kapelle unter, wo er sich mit dem um drei Jahre älteren Geiger Joseph Lanner
anfreundete.
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Dieser gründete 1825
ein kleines Orchester, in dem Strauss spielte. Bald darauf eröffnete ihm seine Freundin, die Gastwirtstochter Anna Streim, dass sie von ihm ein Kind erwarte.
Nach der Hochzeit im Juli kam am 25. Oktober 1825 der Sohn Johann Strauss
jun.
zur Welt. Im Mai 1827 - ein paar Monate vor der Geburt des zweiten Sohnes, Joseph
- wurden erstmals Konzerte von Strauß mit eigener Kapelle angekündigt.
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Von nun an wurde das Angebot der Wiener Vergnügungsszene durch
die Programme von Lanner und Strauss bereichert. Anschließend unternahm Strauß mit seinen Musikern eine Konzertreise, die ins ungarische Pest führte; nach seiner Rückkehr bezog die Familie eine ausreichend geräumige, ein ganzes Stockwerk umfassende Wohnung,
wo Vater Strauss abgesondert von seiner Familie wohnte. Im November 1834
ging Strauss mit 30 Musikern erneut auf Fahrt; das Ziel war zunächst Berlin, wo Strauß überwältigenden Erfolg
hatte. Ebenso erfreulich verliefen Konzerte in Leipzig, Dresden und Prag.
ABCD Den in Wien nach seiner Rückkehr begeistert Gefeierten erwarteten im neuen Jahr Komplikationen: zwei Monate, nachdem
seine Frau Anna im März 1835 ihr sechstes Kind, Eduard
, geboren hatte, brachte eine 21-jährige Modistin, Emilie Trambusch, eine Tochter zur Welt, zu der sich Strauß als Vater bekannte.
Aus diesem Verhältnis entsprossen insgesamt sieben Kinder
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Auf zwei mehrmonatigen Tourneen durch Deutschland, Holland und Belgien erwiesen sich Strauß und seine Kapelle bereits als Kulturfaktoren von hohem
Bekanntheitsgrad. Richard Wagner
berichtete von der an Raserei grenzenden Begeisterung für Strauss. Im Oktober 1837
folgte eine weitere 14-monatige Reise: zunächst nach Paris, dann über Belgien und Holland nach London (wo bei der Krönung von Königin Viktoria
musiziert wurde). Vor der Heimfahrt brach Strauß während eines Konzerts zusammen.
Nach Wien zurückgekehrt, schonte er sich dort nicht lange, was einen neuerlichen Zusammenbruch und lebensbedrohliche Erkrankung nach sich
zog. In den nächsten Jahren war Strauss in erster Linie in Wien tätig, wo er und Lanner
(1843 gestorben) auf dem musikalischen Sektor alsbald uneingeschränkt dominierten.
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Mutter
Strauss unterstützte die Musikerpläne ihres Sohnes Johann Strauss jun.
und reichte die Scheidung ein, um ein Veto des Vaters zu umgehen: Im Oktober 1844 erfolgte
dessen Musiker-Debut. Nun gab es zwei Strauß-Kapellen in Wien, wobei des Vaters überragende Position nicht beeinträchtigt
wurde. Vater Strauss komponierte im Revolutionsjahr 1848 den 'Radetzkymarsch'. Im März 1849 startete
Strauss sen. seine letzte Tournee: über Deutschland, nach England. Zweieinhalb Monate nach
seiner Rückkehr starb Strauß völlig überraschend an einer
Scharlachinfektion. Emilie Trambusch verließ die gemeinsame Wohnung mit den Kindern.
Es folgten Erbstreitigkeiten, weil die Kinder aus der Ehe mit Anna testamentarisch auf den Pflichtteil
gesetzt worden waren.
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