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       Emil Nolde
        
       
 
 * 7. August 1867 in Nolde bei Burkal  ,
      Nordschleswig   
 
                          † 13. April 1956 in Seebüll  ,
      Nordfriesland 
      
        
      
                          ABCD Deutscher Maler des
      Expressionismus.
         Emil Hansen
      wurde im deutsch-dänischen Grenzland geboren. Später nahm der Künstler den Namen seines Heimatortes Nolde als Künstlernamen an.
      Er machte von 1884-88 eine Lehre als Möbelzeichner und Holzschnitzer in Flensburg. Anschließend arbeitete er für verschiedene Möbelfabriken in München, Karlsruhe und Berlin.     Nolde erhielt 1892 am Gewerbemuseum in St. Gallen eine Stellung als Lehrer für gewerbliches Zeichnen, die er bis 1898
      innehatte. Es entstanden zunächst vor allem Landschaftsaquarelle und Zeichnungen der Bergbauern. Mit Zeichnungen von Bergtrollen und Fabelwesen, die als Postkarten verlegt
      wurden, gelang Nolde unverhofft ein erster Erfolg, der auch ein finanzielles Polster
      schaffte.  
      Nolde ging schließlich, mit dem Entschluss Maler zu werden, nach München. Die Akademie unter Franz von Stuck
       
      lehnte ihn jedoch ab. Ein Studium an der privaten Malschule von Adolf Hölzel in Dachau und ab 1899 an der Académie Julian in Paris
      folgten. Nolde mietete 1900 ein Atelier in Kopenhagen, heiratete 1902 eine
      dänische Schauspielerin und zog 1903 auf die Insel Alsen  . Der Künstler gelangte ab 1905, durch die Auseinandersetzung mit den Neoimpressionisten, Vincent van
      Gogh  , Edvard Munch
       
      und James Ensor  
      von seinem anfänglich romantischen Naturalismus zu einem eigenständigen Stil, in dem die Farbe eine wesentliche Rolle
      spielte. Farbintensive, leuchtende Blumenbilder entstanden. Während eines Aufenthaltes in Alsen 1906 lernte Nolde die "Brücke"-Maler
       
      kennen, deren Gruppe er sich vorübergehend anschloss. 
    Die Hinwendung zum Aquarell
      begann in einer Reihe von Porträtstudien. Erstmalige Versuche in dieser Technik auf nicht saugfähigem Papier, wobei er das Blattweiß in großen Teilen stehen ließ und auf eine Konturierung in der Gegenstandserfassung
      verzichtete, waren 1909 zukunftsweisende Neuerungen für Nolde. Aus der "Berliner Sezession"
       
      wurde er, nach einer Kontroverse mit Max Liebermann  , ausgeschlossen und gründete 1910 mit anderen zurückgewiesenen Künstlern die "Neue
      Sezession"  . An deren Ausstellungen
      nahm Emil Nolde bis 1912 teil. Nolde malte das Berliner Großstadtleben, das er in einigen expressiven Bildern festhielt,
      und vom Primitivismus  
      fasziniert, Stillleben mit exotischen Figuren und Maskenbilder. 1913 brachte
      er von einer Expedition nach Neu-Guinea reiches Studienmaterial mit, das er in zahlreichen Werken noch bis 1915
      verarbeitete.    Nolde zog 1916 in das kleine Bauernhaus Utenwarf an der Westküste nahe Tondern und Wiedau. Die heftigen Auseinandersetzungen um die deutsch-dänische Grenzziehung nach dem Ersten Weltkrieg waren ihm zuwider. Als das Land um Utenwarf zunehmend erschlossen und entwässert wurde, zog er mit seiner Frau auf die deutsche Seite der neuen Grenze. Das Ehepaar erwarb 1926 eine leerstehende Warft, die sie Seebüll nannten und auf der bis 1930 das gleichnamige Wohn- und Atelierhaus des Malers erbaut wurde, gelegen nahe Neukirchen.
      Zur unerschöpflichen Inspirationsquelle seiner Malerei wurde der dort angelegte Garten. Küstenlandschaften und religiöse Szenen
      waren weitere wichtige Gegenstände.    Nolde war der Überzeugung, die
      germanische Kunst sei allen anderen weit überlegen. Er kämpfte gegen jüdische Kunsthändler und Maler wie Max Liebermann. Zugleich sprach er sich dagegen aus, moderne französische Malerei der Stilrichtungen Impressionismus, Kubismus, Surrealismus, Fauvismus und Primitivismus im deutschen Kunsthandel anzubieten.
      1933 veranstaltete der NS-Studentenbund eine Ausstellung mit seinen Werken.
      Nolde wurde 1935 Mitglied der NSDAP-Nordschleswig. Joseph Goebbels  
      gehörte neben Albert Speer  
      zu seinen Förderern, Adolf Hitler  
      schätzte seine Werke weniger. Schließlich wurden Noldes Werke als 'Entartete Kunst'
       
      diffamiert. Über tausend Bilder Noldes wurden beschlagnahmt, zum Teil verkauft und zum Teil zerstört. 
       
      Seit 1941 mit einem Arbeitsverbot belegt, malte Nolde ab 1938 in Seebüll seine "Ungemalten Bilder". Es sind viele hundert kleine Aquarelle, die er zum Teil nach 1945 als Ölbilder wieder
      aufgriff. Nach 1945 erhielt Nolde zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. Im Jahr 1946 starb seine Frau; zwei Jahre später heiratete er
      noch einmal. Bis 1951 malte er noch über 100 Gemälde und bis 1956 viele
      Aquarelle, mit Blumen- und Landschaftsmotiven aus der näheren Umgebung seines Hauses in Seebüll.
      Dort
      starb er und wurde neben seiner 1946 verstorbenen ersten Frau im von beiden geliebten Garten
      bestattet.
        
       
      ABCDWeitere
                          Infos: 
       
       
       
       
       
         
       
       
       
       
       
        
		   			
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