Franz von Stuck
* 23. Februar 1863 in Tettenweis , Landkreis
Passau
†
30. August 1928 in München
Deutscher Maler und Bildhauer.
Als Sohn eines Dorfmüllers besuchte Stuck die Kunstgewerbeschule und die Akademie in München. Er war zuerst als Zeichner erfolgreich. Schon während seiner Schulzeit lieferte er Illustrationen für Zeitschriften. Während des Studiums entstanden humoristische Zeichnungen und Entwürfe für das Kunstgewerbe. Über München hinaus wurde der gerade
Zweiundzwanzigjährige mit seinen Allegorien- und Emblementwürfen für den Verlag Gerlach & Schenk in Wien
bekannt
, einem Mappenwerk, an dem auch andere junge Künstler wie Max Klinger
und Gustav Klimt
mitarbeiteten. In einer weiteren Sammlung des gleichen Verlags, Karten und Vignetten, setzte Stuck 1886 seine
Entwürfe klassischer Bildaufgaben erfolgreich fort. Populär wurde Stucks Name durch eine Reihe von Karikaturen für die Zeitschrift Fliegende Blätter
, für die bereits sein Lehrer an der Kunstgewerbeschule Ferdinand Barth
gearbeitet hatte, von dessen Stil der junge Stuck sich auch anregen ließ. Erst um 1887 begann er mit der Ölmalerei zu experimentieren.
Anfangs malte Stuck Landschaftsbilder und Portraits. Berühmt wurde er für seine symbolistischen Gemälde mit mythologischen Motiven.
Er begann seine Karriere mit biblisch-christlichen Motiven. Sein Stil wird dem Jugendstil
sowie dem Neoklassizismus
zugeordnet. Seine Themen waren später vorwiegend aus der antiken Mythologie entnommen. Er malte antike Götter, verschiedenartige Fabelwesen wie Nymphen und
Zentauren, bukolische und antik-heidnische Themen. Stucks Bild "Wächter des Paradieses"
war sein erster großer Erfolg, mit dem er 1889 eine Goldmedaille und 60.000 Mark in einer Ausstellung im Münchner Glaspalast erhielt.
1892 gründete Stuck mit Wilhelm Trübner
in Opposition zu den etablierten Künstlern die „Münchner Sezession“ . Dennoch
wurde er zusammen mit Franz von Lenbach
und Friedrich August von Kaulbach
zu den Münchner Malerfürsten gezählt. Dies ist eine rein äußerliche Bezeichnung, denn in künstlerischer Hinsicht war Stuck in den 1890er Jahren Gegenpol zu Lenbach in der Auseinandersetzung, die in der Gründung der Münchner Sezession gipfelte.
Ab 1895 war Stuck Professor an der Akademie. Er entwarf im Auftrag des Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck
Sammelbilder für Stollwerck-Sammelalben. 1906 wurde er mit dem Verdienstorden der Bayerischen Krone ausgezeichnet und erhielt den persönlichen Adelsstand.
Von Arnold Böcklin
angeregt, bevorzugte Stuck schwebend-unwirkliche Darstellungen aus dem Reich der Fabel und allegorische, symbolhafte Gestaltungen wie „Die Sünde“ (1893) und „Der Krieg“. Stucks Darstellungen von häufig nackten weiblichen oder männlichen Körpern
trafen angesichts der Moralvorstellungen seiner Zeit auf eine ungewöhnlich starke Rezeption.
1898 vollendete
Stuck seine durch das Bauunternehmen Heilmann & Littmann
errichtete Villa an der Prinzregentenstraße in Bogenhausen mit selbstgeschaffenen Möbeln und Plastiken.
In seiner 'Malerfürst-Villa' realisierte Stuck seinen Wunsch nach der Erschaffung eines Gesamtkunstwerkes. Er strebte nach einem von der Kunst umrahmten
Leben. Er entwarf selbst die Architektur seiner Villa, dekorierte die Wände der Räume mit eigenen Kunstgegenständen und
entwarf auch die Möblierung. In dieser neoklassizistischen Villa wohnte und arbeitete
er knapp 20 Jahre.
Kurz vor seinem Tod wurde Stuck mit dem Ehrendoktortitel der Technischen Universität München ausgezeichnet. Heute ist die Villa Stuck ein
Museum.
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