August Wilhelm Iffland
* 19. April 1759 in Hannover
† 22. September 1814 in Berlin
Deutscher Schauspieler, Intendant und Theaterdirektor.
Iffland
wurde als Sohn eines Registrators an der Königlichen Kriegskanzlei von seinen
Eltern für das Studium der Theologie bestimmt, entwich aber 1777 heimlich nach Gotha, wo er Mitglied des Hoftheaters wurde.
1779 mit dem größten Teil des in Gotha verabschiedeten Schauspielerpersonals von dem Kurfürsten Karl Theodor
für die Mannheimer Bühne gewonnen, erwarb sich Iffland hier sowie durch Gastvorstellungen bald einen Namen. Er entwickelte sich zum Charakterdarsteller, der die psychologisch-realistische Schauspielkunst in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellte.
Einen Triumph erlebte er 1782 als Franz Moor in der Erstaufführung von Friedrich Schillers Stück Die Räuber
.
1786 lud Fürst Ludwig von Nassau-Saarbrücken
Iffland in seine Saarbrücker Residenz ein. Der chronisch verschuldete Schauspieler folgte der Einladung. Er trat an dem Fürstenhof wiederholt auf und inszenierte einige Stücke. Nach dem Einmarsch französischer Revolutionstruppen in Saarbrücken (1793) und der damit verbundenen Zerstörung des von Balthasar Wilhelm Stengel erbauten Komödienhauses beendete Iffland seine Tätigkeit an der
Saar. Danach gastierte Iffland an allen bedeutenden Bühnen im deutschsprachigen Raum. Im April 1796 hielt er sich auf Einladung Goethes
in Weimar auf.
Die Kriegsereignisse veranlassten ihn im gleichen Jahr, einem Ruf nach Berlin als Direktor des dortigen Nationaltheaters auf dem Gendarmenmarkt Folge zu leisten. Die vielfachen Verdienste, die er sich bei der Verbesserung der Berliner Bühne erwarb, verschafften ihm 1811 den Rang eines Direktors der königlichen Schauspiele. Unter seiner Leitung entwickelte sich Berlin zu einer der führenden Theaterstädte Deutschlands.
Iffland starb im Alter von 55 Jahren in Berlin.
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