Friedrich
von Gärtner
* 10. Dezember 1791 in
Koblenz
† 21. April 1847 in München
Deutscher Architekt.
Gärtners Vater arbeitete zunächst als Architekt in Wien und Paris. Schließlich wurde er von Kurfürst Clemens Wenzeslaus
nach Koblenz berufen und zum Hofmeister und Ingenieurs-Hauptmann ernannt.
Vater Gärtner wirkte unter anderem mit am Neubau des Koblenzer Schlosses. 1797, als der Kurfürst vor den französischen Truppen fliehen musste, verlor er seinen Auftraggeber. 1804 zogen die Gärtners daher zunächst nach Würzburg, die Heimatstadt von Mutter Barbara. Dort besuchte Friedrich die Schule bis die Familie nach München umzog und Vater Gärtner für den Staat Bayern als Hofbau-Intendant arbeitete.
Friedrich Gärtner schlug den beruflichen Weg des Architekten ein. Ab 1809 besuchte er die Akademie der Künste in München. Studienaufenthalte führten ihn einige Jahre nach Italien (Rom, Neapel, Sizilien), etwa zwei Jahre nach Frankreich (ab 1812 in Paris) und für circa 6 Monate nach England (London).
Kronprinz Ludwig von Bayern
holte Gärtner nach München zurück. Von König Max Joseph
wurde er sodann zum Professor für Baukunst ernannt. Zu seinen Studenten zählten auch hervorragende Architekten wie Gottfried Semper
. Ab
1822 leitete Gärtner außerdem die Nymphenburger Porzellanmanufaktur .
Als Ludwig bereits zwei Jahre König war, kam es zu einer entscheidenden Begegnung. Der König war von
Gärtner so beeindruckt, sodass er ihm seinen ersten Auftrag, den Bau der Münchner Staatsbibliothek erteilte. Allerdings wusste
Klenze , der zuvor als einziger Architekt Ludwigs tätig war, geschickt den Baubeginn hinaus zuschieben. Fünf Jahre lang behinderte er Gärtner, dem dann endlich die Fertigstellung gelang.
1829 errichtete Gärtner die Ludwigskirche. Er wurde zum Oberbaurat und Generalinspektor der architektonischen und plastischen Kunstdenkmäler Bayerns ernannt. Die
Dome von Bamberg, Regensburg und Speyer wurden von Gärtner restauriert. In Athen erhielt er den Auftrag für den Bau einer Residenz für Ludwigs Sohn
Otto , der seit 1832 König von Griechenland war. In den Jahren 1840 bis 1845 setzte er seine vorgelegten Pläne
in die Wirklichkeit um.
Friedrich von Gärtner – inzwischen geadelt – prägte mit vielen seiner Bauten das Stadtbild Münchens. 1841 bis 1844 errichtete er die Feldherrnhalle. Ab 1842 war Gärtner an der Akademie der Künste Direktor. 1843 bis 1850 erbaute er das Siegestor.
Des weiteren erbaute er in den Städten Bad Kissingen die evangelische Kirche, in Brückenau das Kurhaus, in Zwickau das Rathaus. Gärtner
erlag einem Schlaganfall. Weitere
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