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Donnerstag, 1. Mai 2014

Herbert Backe 

* 1. Mai 1896 in Batum , Georgien
6. April 1947 in Nürnberg

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eutscher Politiker.

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Backe wurde als Sohn eines ausgewanderten Kaufmanns und preußischen Reserveleutnants in der damals zu Russland gehörenden Stadt Batum am Schwarzen Meer geboren. Seine Mutter stammte aus einer Anfang des 19. Jahrhunderts nach Russland ausgewanderten württembergischen Bauernfamilie. Auch weil sein Großvater mütterlicherseits es zum Fabrikanten gebracht hatte, wuchs er zunächst „in durchaus gesicherten Verhältnissen auf, die sich durch ungünstige Wirtschaftsentwicklungen infolge der Russischen Revolution 1905 verschlechterten. 

Nach dem Besuch der deutschen Kirchenschule und des russischen Gymnasiums in Tiflis
lebte Backe 1914-18 als Zivilinternierter in Sibirien. Seine standhafte Haltung brachte ihn immer wieder in Konflikt mit den russischen Behörden. Backe wurde mehrmals strafversetzt, bis es ihm schließlich im April 1918 gelang, nach Petersburg zu fliehen und nach Deutschland ausgetauscht zu werden. Kaum in Deutschland angekommen, meldete er sich freiwillig zum Heeresdienst, wurde aber nicht mehr eingesetzt. Danach war er 1918-20 Munitionsarbeiter, Lohnrechner, Drainagearbeiter und Landwirtschaftslehrling. 1919 legte er in Sterkrade (Rheinland) das Abitur ab. Dem folgte 1920-23 ein Studium der Landwirtschaft an der Universität Göttingen.  

 

1922 fand Backe den Weg in die SA: 1923 schloss er sich der NSDAP an. Backe war von Hitler sehr beeindruckt, da er die Volksgemeinschaft als erste Voraussetzung jeder inneren Gesundung verlangte und an den Idealismus und Opfermut jedes einzelnen appellierte. 

 

Im Juni 1923 machte Backe sein Staatsexamen als Diplomlandwirt und übernahm dann in Hessen-Nassau die Verwaltung eines Hofes. Im Frühjahr 1924 wurde er wissenschaftlicher Assistent im Geographischen Seminar der Technischen Hochschule Hannover. Inzwischen war es ihm gelungen, seine Mutter und seine drei Schwestern aus Russland nach Deutschland zu bringen. 1927 ging Backe als Oberinspekteur auf das Rittergut Gutzelwitz in Pommern. Seit Anfang Oktober 1928 war Backe verheiratet und übernahm mit finanzieller Unterstützung seines Schwiegervaters im November 1928 als Pächter die Domäne Hornsen mit rund 950 Morgen im Kreis Alfeld. Es gelang ihm, den in schwieriger Lage befindlichen Betrieb wirtschaftlich erfolgreich zu führen und zum Musterbetrieb aufzubauen. 

 

Der Leiter der NSDAP-Agrarpolitik, Walther Darré , zog ihn 1931 zur Mitarbeit heran. Als Darré 1933 den Reichsnährstand aufbaute, war Backe als Staatssekretär im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin einer seiner wichtigsten Mitarbeiter. 1936 wurde Backe Leiter der Geschäftsgruppe Ernährung in der Vierjahresplanbehörde und damit zur entscheidenden Figur innerhalb der Agrarpolitik. Dabei ging es darum, durch eine Erhöhung der Lebensmittelproduktion die Importe so niedrig wie möglich zu halten und so das Ideal einer autarken Wirtschaft anzustreben. 

 

Aufgrund seiner Erfahrungen galt er auch als Russlandexperte und folgte daher im Mai 1942 Walther Darré als Leiter des Landwirtschaftsministeriums. Seine Hauptaufgabe dabei war es, für den Nachschub an Lebensmitteln im Krieg gegen die Sowjetunion zu sorgen. Als Wissenschaftspolitiker war Backe mit der landwirtschaftlichen Forschungen der KWG eng verbunden, auf der praktischen Seite trieb er die Züchtung von Pflanzen und Tieren voran. 1942 wurde er mit der Führung der Geschäfte des Reichsernährungsministeriums und des Reichsbauernführers beauftragt, 1944 wurde Backe in gleicher Diensteigenschaft Reichsminister ohne Geschäftsbereich und im Mai 1945 Minister bei der Regierung Karl Dönitz

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Nach fast zwei Jahren in alliierten Konzentrationslagern und Kerkern fand man Backe am 6. April 1947 erhängt in seiner Gefängnis-Zelle auf. Zuvor hatte er seiner Familie geschrieben: "Eine Auslieferung [an die Sowjet-Mörder] aber kann ich nur als den Versuch, mich zu beseitigen, werten. Es ist nicht leicht, den Gleichmut zu bewahren, wenn man weiß, was dort jedem blüht. Ich fürchte den Tod nicht. Mein Werk wird weiterleben. Und die Idee wird siegen in der Welt. Ich werde bis zu meinem letzten Atemzug mich vor den Führer stellen." Backes Agrarpolitik war vorwiegend volks- und betriebswirtschaftlich orientiert (Betriebsrationalisierung, Technisierung, aktive Preisbildung, Vorratswirtschaft, Rentabilität). Sie bediente sich einer straffen staatlichen Wirtschaftsverwaltung. 
 

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