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Montag, 5. Mai 2014

Ferdinand von Steinbeis 

5. Mai 1807 in Ölbronn
† 
7. Februar 1893 in Leipzig

Deutscher Wirtschaftspolitiker und Förderer der Industrialisierung in Württemberg.

 

Steinbeis war der Sohn eines Pfarrers. Seine Mutter war eine Schwester des Dichters Justinus Kerner , des Publizisten Johann Georg Kerner und des württembergischen Innenministers Karl Friedrich Kerner , der als Modernisierer des Hüttenwesens in Württemberg gilt.

Steinbeis wuchs in Ilsfeld
auf und studierte nach einer Lehre im Hüttenwerk Wasseralfingen in Tübingen Naturwissenschaften, wo er den Titel „Doktor der Philosophie“ ehrenhalber erhielt. Ab 1827 war er Hüttenschreiber bei der Königlichen Eisengießerei Ludwigsthal bei Tuttlingen und wechselte 1831 in die Dienste des Fürsten Karl Egon II. zu Fürstenberg in Donaueschingen. 1842 wurde er Direktor der Eisenwerke Stumm in Neunkirchen (Saar) .

Vom württembergischen König Wilhelm I.
wurde Steinbeis 1848 zum Königlich Württembergischen Regierungsrat berufen und war Leiter der Zentralstelle für Handel und Gewerbe. Er gründete mehrere Gewerbeschulen, etwa in Reutlingen, Laichingen, Heidenheim an der Brenz, Rottenburg am Neckar, Geislingen an der Steige, Rottweil, Schwäbisch Gmünd und Heilbronn. Steinbeis suchte und förderte junge Talente, so auch den späteren Automobilerfinder Gottlieb Daimler . Steinbeis gelang nicht nur, die Produktion im Lande auf eine bedeutendere Stufe zu heben, sondern auch, neue Absatzgebiete für württembergische Waren zu finden. Die Verbreitung der württembergischen Industrieprodukte im Ausland ist eines seiner entschiedensten Verdienste. 

 

Ein besonders geeignetes Mittel dazu sah er in Ausstellungen. Mit Nachdruck vertrat er auf solchen die Interessen der schwäbischen Aussteller. Auf den verschiedenen Welt- und sonstigen Ausstellungen war er eine wohlbekannte und angesehene Persönlichkeit. Nach London, Paris, München, Philadelphia, Wien, Moskau reiste er der Reihe nach. Auch bei der Eröffnung des Suezkanals im Jahre 1869 war er anwesend. An der Gründung des  Gewerbemuseums, war Steinbeis Weise beteiligt. 1852 übernahm er die Vorstandschaft des Stuttgarter Gewerbevereins. Seine Wirtschaftsförderungspolitik konzentrierte sich auf die dichter besiedelten Gebiete am Neckar und auf der Alb. Die dünner besiedelten Randbereiche wie Hohenlohe und Oberschwaben wurden ignoriert mit weitreichenden Folgen bis über das 20. Jahrhundert hinaus.

Als Leiter der Zentralstelle für Handel und Gewerbe erhielt Steinbeis 1851 den persönlichen Adelstitel. Er war von 1862 bis 1868 Abgeordneter im württembergischen Landtag. 1878 setzte er sich gegen die Schutzzoll-Politik von Reichskanzler Otto von Bismarck zur Wehr, blieb aber erfolglos und nahm daher 1880 Abschied von seinem Regierungsamt. Er siedelte nach Leipzig zu seiner dort verheirateten Tochter über, wo ihm im Kreis der Seinigen ein heiterer Lebensabend beschieden war. Steinbeis entschlief sanft, ohne von einer Krankheit heimgesucht gewesen zu sein. Er wurde in Ulm beigesetzt.

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