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Dienstag, 13. Mai 2014

Fridtjof Nansen
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* 10. Oktober 1861 in Store Frøen bei Christiania (Oslo)
† 13. Mai 1930 in Lysaker bei Oslo
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Norwegischer Zoologe, Polarforscher, Philanthrop und internationaler Staatsmann.

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Nansen wurde als zweites Kind eines wohlhabenden Rechtsanwalts auf einem Anwesen nördlich von Christiania geboren. Einer von Nansens Vorfahren übte eine große Faszination auf den heranwachsenden Fridtjof aus: Hans Nansen, Forscher und Oberbürgermeister von Kopenhagen im siebzehnten Jahrhundert. Dieser war durch Russland gewandert und erforschte im Auftrag des russischen Zaren die Küste des Weißen Meeres. Angeleitet durch seine sportlich ambitionierte Mutter war er von frühester Jugend an ein begeisterter Schwimmer, Eisschnellläufer und Skisportler. In der Schule gehörten Mathematik, Physik und Chemie zu seinen Lieblingsfächern. Nach dem Abitur begann er mit dem Studium der Zoologie. 1882, nach Abschluss des zweiten Semesters, fuhr der 21-jährige Nansen an Bord eines Robbenfängerschiffs das erste Mal in die Arktis und sammelte erste Erfahrungen im Polareis. Er maß die Wassertemperaturen in verschiedenen Meerestiefen und folgerte daraus, dass sich das Packeis an der Oberfläche des Meeres bildet. Eine weitere wichtige Erkenntnis war, dass das Treibholz, welches an die Küste Grönlands angeschwemmt wird, aus Sibirien stammt.
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Nach seiner Rückkehr arbeitete Nansen als Konservator im naturwissenschaftlichen Museum in Bergen. Im Frühjahr 1886 fuhr Nansen nach Italien, um dort die Färbung von Zellstrukturen zu studieren und in Neapel ein Aquarium kennen zu lernen, wo sich das Studium an lebenden Tieren betreiben lässt. Schon während dieser Zeit reifte sein Plan, das grönländische Inlandeis zu durchqueren, welches noch als 'terra incognita' galt. 

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Im Sommer 1888 startete eine sechsköpfige Gruppe von der Ostküste in das unbekannte Inlandeis. Nansen hoffte, nach gut einem Monat Wanderung und 700 Kilometern Wegstrecke an der Westküste wieder auf Menschen zu treffen. Zu den Vorbereitungen gehörten der Bau spezieller Schlitten und Boote. Ab Mitte August 1888 begann der Aufstieg auf das bis zu 3.200 Meter mächtige Inlandeis. Nach 40 Tagen Wanderung hatten die sechs Männer an der Westküste wieder festen Boden unter ihren Füßen. Dort freundete Nansen sich mit den Inuits (Eskimos) an und lernte ihre Kultur und Sprache kennen. Über die Reise publizierte er das viel beachtete Werk 'Auf Schneeschuhen durch Grönland'. Für die Expedition verwendete Nansen Schneeschuhe bzw. Skier, die dann im restlichen Europa überhaupt erst bekannt wurden.  
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Nach seiner Rückkehr heiratete Nansen die Sängerin Eva Sars. Die Hochzeitsreise wurde zugleich zur Vortragsreise in die europäischen Metropolen. Wieder in Norwegen, wurde das Haus Godthåb bei Lysaker gebaut. Langsam entstand der Plan einer weiteren Polarexpedition. Nansen hatte die Idee, sich mit einem packeistauglichen Schiff im Polareis einfrieren zu lassen, um so über den Nordpol bis zum Nordatlantik zu driften. Die Expedition sollte zwei Jahre dauern, mit Verpflegung für fünf Jahre. Das norwegische Parlament unterstützte die Expedition mit 200.000 Kronen. Insgesamt zwölf Männer unter der Leitung von Fridtjof Nansen stachen im Juli 1893 in See Richtung Nordosten. In der Nähe der Neusibirischen Inseln fror die 'Fram' am Packeisrand fest.
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Nansen musste bei seinen wissenschaftlichen Arbeiten seine falsche Annahme von einem seichten Polarmeer revidieren. Die Lotungen ergaben Werte von über 1.800 Meter Wassertiefe. Damit war auch die Vermutung von Land und Inseln am Nordpol hinfällig. Am 14. März 1895 wurde ein Start in Richtung Nordpol gewagt. Zusammen mit einem Kollegen verließ Nansen die Fram, 660 Kilometer eisiger Strecke lagen zwischen ihnen und dem Pol. Nach nur drei Wochen Wanderung erkannte Nansen, dass das Ziel zu hoch war. Er kehrte um. Es dauerte bis zum 14. August 1895, bis sie auf Franz-Josef-Land 
wieder festen Boden unter den Füßen hatten.  
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Im Juni des folgenden Jahres 1896 trafen Nansen und sein Begleiter auf den Engländer Frederick Jackson, der mit seinem Team auf dem Franz-Joseph-Land wissenschaftliche Erkundungen durchführte. Im August 1896 betraten Nansen und sein Begleiter nach über drei Jahren wieder norwegischen Boden. Sieben Tage später erreichte Nansen ein Telegramm: „Fram heute in gutem Zustand angekommen“. Norwegen feierte die Heimkehrer. 
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Bis zur Jahrhundertwende war Nansen mit der Auswertung seiner Forschungsergebnisse beschäftigt. Im Jahre 1905 wurde Norwegen unabhängig von Schweden. Nansen wurde erster Gesandter Norwegens in London, wo er zwei Jahre verbrachte. Ende des Jahres 1907 starb seine Frau in dem Familienanwesen auf Polhøgda. Nansen kümmerte sich jetzt um seine Kinder und zog sich aus der Politik zurück. Er betrieb wieder Meeresforschung und hielt Vorträge. Erholung und die Bestätigung seiner Fram-Ergebnisse von der Eisdrift 1893-96 fand er 1912 bei seiner dreimonatigen Nordmeerfahrt zur Bäreninsel und nach Spitzbergen.
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Der erste Weltkrieg brachte Hunger in das neutrale Norwegen, das eine pro-britische Haltung bezogen hatte. Nansen wurde als bevollmächtigter Minister im besonderen Auftrag der Regierung aktiv, um dringende Nahrungsmittel herbeizuschaffen. Später wurde er Vorsitzender des norwegischen Friedenbundes. In Genf kümmerte er sich um den Austausch von Kriegsgefangenen. In diesem Zusammenhang schuf er den Nansenpass für staatenlose Flüchtlinge.
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Bei der russischen Hungersnot (1920 - 1922) konnte Nansen private Spender und einen Kredit Norwegens aufbringen, um in Russland den Hungernden zu helfen. Für diesen Erfolg wurde ihm 1922 der Friedensnobelpreis verliehen.
1927 legte Nansen sein Amt als Hochkommissar des Völkerbundes nieder, weil er sich dort vergeblich für die Armenier eingesetzt hatte. Nach einem Herzanfall im Jahre 1928 versagten seine Kräfte bei einem Skiausflug am Neujahrstag 1930. Mitte Mai setzte der Tod seinem Leben ein Ende.
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