Philipp
Lenard
* 7. Juni 1862 in Preßburg
† 20. Mai 1947 in Messelhausen
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Deutscher Physiker und Nobelpreis-Träger.
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Lenard
wurde als Sohn eines Weinhändlers im österreich-ungarischen Preßburg geboren.
Nach dem Studium der Naturwissenschaften in Budapest und Wien sowie der Physik in Berlin und Heidelberg, promovierte Lenard 1886 in Heidelberg. 1890 ging er als Assistent nach Breslau und ein Jahr später nach Bonn zu Heinrich Hertz
, wo er sich auch habilitierte. Er wechselte dann nach Aachen, Heidelberg und Kiel.
1907 übernahm er nach einer langen, schweren Krankheit die Nachfolge seines Lehrers Quincke
in Heidelberg als Ordinarius der Physik und Direktor des physikalischen Instituts. 1913 baute er dort mit dem Radiologischen Institut eines der zur damaligen Zeit modernsten und größten physikalischen Institute in Deutschland auf; er leitete es bis zu seiner Emeritierung.
In Heidelberg verlagerte sich der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Aktivität zunehmend von der experimentellen Forschung auf das Erstellen zusammenfassender Darstellungen. In den Kriegsjahren 1914–1918 verfasste er zahlreiche Artikel für das Handbuch der Physik.
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Einige seiner grundlegenden Arbeiten befassten sich mit der Phosphoreszenz und Experimenten zum lichtelektrischen Effekt. Des weiteren entwickelte er ein Atommodell, das als Vorläufer des Atommodells von Ernest Rutherford
gilt. Ferner arbeitete er auf dem Gebiet der Leitfähigkeit von Metallen sowie der Wasserfallelektrizität. Für das Jahr 1905 erhielt er
für seine Arbeiten über die Kathodenstrahlen den Nobelpreis für Physik.
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Unter dem Eindruck des Versailler
Diktats und der Weimarer Republik wandte sich Lenard, der im September 1914 das Manifest der 93
unterzeichnet hatte, zunehmend zeitkritischen Ansichten zu. Einsteins
Relativitätstheorie und die Quantenmechanik lehnte er im Laufe der Zeit
immer mehr als abstrakt und wirklichkeitsfremd ab und arbeitete an einer
erweiterten Äther-Theorie.
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1923
verlor Lenard infolge der Inflation sein gesamtes Vermögen, und es starb sein einziger Sohn.
Nachdem Einstein ihn persönlich verunglimpfte
und
dazu noch 1922 rückwirkend für 1921 den Nobelpreis erhielt für die quantentheoretische Deutung des lichtelektrischen Effekts, zu der Lenard selbst auf experimenteller Ebene einen Beitrag geleistet
hatte, engagierte er sich gegen Einstein auch auf persönlicher Ebene.
Lenard und Johannes Stark
waren die ersten namhaften deutschen Wissenschaftler, die (1924) in der Öffentlichkeit für
Adolf Hitlers
NSDAP eintraten.
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In den folgenden Jahren vertraten neben
Lenard und Stark etwa 30 weitere Physiker die sog. 'Deutsche Physik' als
Gegenentwurf zur theoretischen Physik Einsteins. Lenard wurde 1932
emeritiert.
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1935 wurde das Physikalische Institut der Universität Heidelberg in
'Philipp-Lenard-Institut' umbenannt. 1936/37 erschien Lenards vierbändiges
Werk 'Deutsche Physik', geschrieben auf der Basis der klassischen Physik
des 19. Jahrhunderts und mit der Betonung auf der Experimentalphysik.
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Um den Ehrungen und Gratulanten anlässlich seines 75. Geburtstages am 7. Juni 1937 zu entgehen, hatte sich Lenard nach Jugenheim an der Bergstraße zurückgezogen. Dennoch
kam
die Heidelberger Studentenschaft mit ihrem Rektor des Abends und brachten ihm
einen Fackelzug.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg Krieg zog Lenard nach Messelhausen (Baden), wo er
starb.
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