Felix Graf von Luckner
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* 9. Juni 1881 in Altfranken
bei Dresden
† 13. April 1966 in Malmö
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Deutscher Seeoffizier, Vortragsreisender und Schriftsteller.
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Luckner wuchs auf
dem väterlichem Gut auf. Unter dem Namen Phylax Lüdicke trieb es Luckner
von 1897 bis 1903 zu Fahrten auf Schiffen verschiedener Reedereien in die weite Welt.
1903 erfolgte der Erwerb des Steuermannspatents auf der Seefahrtsschule in Lübeck
und 1907 die Erlangung des Kapitänspatents auf der Navigationsschule in Papenburg.
Luckner brachte es schließlich zum Offizier der kaiserlichen Marine. Als solcher nahm er im Jahre 1916 an
Skagerrakschlacht
teil. Im gleichen Jahr erhielt er den Auftrag, mit dem
Hilfskreuzer 'Seeadler'
, die britische Seeblockade zu durchbrechen und im Atlantik auf Kaperfahrt im Atlantik und später
im Pazifikzu gehen. Getarnt als norwegisches Handelsschiff, gelang ist
Luckner, mit dem 'Seeadler' insgesamt 14 feindliche Handelsschiffe aufzubringen und zu versenken.
Er behandelte die Besatzungen der versenkten Schiffe nach dem Betreten der eigenen Planken als Gäste. Luckner verschaffte sich auf diese Weise Anerkennung und Verehrung. Noch Jahrzehnte später
wurde Luckner von Zeitzeugen und vielen anderen auf aller Welt als Menschenfreund
gewürdigt. 1917 ging der 'Seeadler' verlustig, und Luckner geriet in
neuseeländische Gefangenschaft, aus der er 1919 entlassen wurde.
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1921
wurde Luckner Kommandant des Schulschiffes der Reichsmarine 'Niobe'
;
im gleichen Jahr erfolgte die Veröffentlichung
des ersten Buches 'Seeteufel'.
1922 schied Luckner als Korvettenkapitän aus der Reichsmarine aus. 1924
heiratete er Ingeborg Engeström in Malmö/Schweden.
- Ab 1926 begann seine Vortragstätigkeit in den USA: "Good Will
Mission"; Dort wurde Luckner Ehrenbürger der
Städte San Francisco, Minot und Miami. 1936 nahm er an der Einweihung des Marineehrenmales in Kiel
(Laboe)
teil und kaufte sich die Yacht 'Seeteufel'.
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Ab 1937 unternahm Luckner eine Große Weltreise mit dem 'Seeteufel' von
Oslo über die Karibik, den Panamakanal, die Cocosinseln, Tahiti, Australien, Neuseeland, Indonesien, Ceylon, Aden,
den Suez Kanal zum Mittelmeer, weiter über Italien, Gibraltar nach England. In der Heimat
wurden
währenddessen diverse Beschuldigungen gegen ihn anhängig, die zu einem
besonderen Ehrengerichtsverfahren führten: Als Ergebnis wurde Luckner ein
weiteres öffentliches Auftreten untersagt. 1940 bis 1945 lebte er als Privatmann im Hause seiner Mutter in Halle.
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Als sich im April 1945 die US-Truppen der Stadt näherten, kam denjenigen, denen das Schicksal der Stadt am Herz lag, der Graf gerade recht. Universitätsprofessoren, Ärzte, Widerständler und viele andere hatten zum Ziel, die Stadt und damit
Tausende von Menschenleben sowie die wertvolle Bausubstanz zu retten. Doch sie allein
kamen bei den Amerikanern nicht zum Zuge. Die Rolle des Vermittlers
übernahm auf Grund seiner guten Kontakte Luckner, und er hatte
Erfolg. Das drohende Bombardement wurde verschoben und letztlich abgesagt.
Als die amerikanischen Truppen später wieder abzogen und die Stadt an die Rote Armee übergaben, ging Luckner in den Westen, wo er weiter Vorträge hielt und Bücher veröffentlichte.
Zur Eintausendjahrfeier der Stadt Halle im Jahre 1961 wurde Luckner nach Halle eingeladen.
Luckner war bekannt dafür, bei seinen Auftritten ein Telefonbuch mit bloßen Händen zu zerreißen und Münzen mit den Fingern zu zerdrücken.
Seine Memoiren erreichten in den USA Auflagen von mehreren Millionen. Die Amerikaner verliehen dem schon vom Deutschen Reich hoch dekorierten
Luckner über 100 Ehrentitel. Luckner starb im Alter von über 84 Jahren in Malmö, wo er mit seiner schwedischen Frau gelebt hatte. Er wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg beigesetzt.
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