Werner Krauß
* 23. Juni 1884 in Gestungshausen
bei Coburg
† 20. Oktober 1959 in Wien
ABCD
Deutscher Schauspieler.
Krauß
wurde als Sohn eines Postbeamten geboren. In jungen Jahren siedelte seine Familie nach Breslau über. Nach seiner dortigen Schulausbildung
wollte er Lehrer werden. Dafür besuchte er ein Seminar, arbeitete aber bereits nebenbei als Komparse, unter anderem am Theater in Breslau. Mit 18 Jahren
entschied er sich ganz für die Schauspielerei. Zunächst wanderte der junge Schauspieler durch die Provinz, spielte unter anderem in Guben und Magdeburg, Bromberg und Aachen, Nürnberg und München. Kurz vor Beginn des I. Weltkrieges
kam er in Berlin an und fand bei Max Reinhardt
ein Engagement am Deutschen Theater.
In Berlin stieg Krauß bald zum bekannten Theaterschauspieler auf. Er gab den Mephistopheles in Goethes
"Faust", spielte die Haupt- und Nebenrollen in Stücken von Schiller
und Shakespeare . Kurzzeitig musste er seine Karriere unterbrechen: er
wurde in den I. Weltkrieg eingezogen. Danach kehrte er an seine Wirkungsstelle zurück. Von 1924 bis 1944 gehörte er abwechselnd zum Ensemble des Staatstheaters als auch zu dem des Deutschen Theaters. Zwischenzeitlich gastierte er auch am Wiener Burgtheater. Auf den verschiedenen Bühnen brillierte
Krauß als Bruno in Gerhart Hauptmanns
Stück "Die Ratten" ,
war in "Charleys Tante"
zu sehen oder als "Hauptmann von Köpenick" . Bis 1938 führten ihn auch regelmäßig Gastspiele nach Amerika, wo
er auf New Yorker Bühnen zu sehen wart.
Um 1915 kam Krauß zum Film. Meistens gab er einen Bösewicht, spielte bevorzugt mit
Masken. Erste größere Berühmtheit erreichte er mit seiner Rolle in
'DAS CABINET DES DR. CALIGARI'
(1920). Krauß spielte zahlreiche historische und literarische Persönlichkeiten.
Mit allen bekannten Regisseuren der Zeit arbeitete er zusammen. Mit Beginn der Tonfilmzeit
spielte er in
vielen bekannten Filmen, etwa 'Robert Koch, der Bekämpfer des Todes'
(1939). 1940 wirkte er in dem Film 'Jud Süß' unter der Regie von Veit Harlan
mit. Er übernahm darin gleich 5 Rollen. 1934 wurde er zum Staatsschauspieler ernannt.
1946 wurde Krauß, der in Mondsee im Salzkammergut lebte, aus Österreich
ausgewiesen und erhielt 1948 Berufsverbot.
Er musste deshalb zeitweise als Schäfer tätig sein. Ab 1949 arbeitete er wieder auf deutschen Bühnen.
Krauß war nach Albert Bassermann
Träger des berühmten Iffland-Ringes , den er an den Schauspieler Josef Meinrad
weitergab. Krauß war mehrmals verheiratet. Er starb in Wien.
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