Montag, 30. Juni 2014

Gschoßmann erläuterte den Gästen die Bedeutung »Bergsteigerdorf« und die strengen Grundsätze, die eine Gemeinde als Träger dieses Titels zu erfüllen hätte. Ursprünglichkeit, Tradition und Kultur seien wesentliche Aspekte. Nicht weniger wichtig seien aber auch die Ziele der Alpenkonvention, Ortsbild, Berglandwirtschaft und Bergwaldwirtschaft sowie Natur- und Landschaftsschutz. Bei einer erfolgreichen Bewerbung wäre die Ramsau voraussichtlich die erste deutsche Gemeinde, die dieses Prädikat trägt.

Hanspeter Mair, Geschäftsbereichsleiter für Hütten, Naturschutz und Raumordnung beim DAV, erklärte, das Projekt solle ein Zeichen gegen Massentourismus setzen. DAV-Ressortleiter für Natur- und Umweltschutz, Jörg Ruckriegel, gab bekannt, dass eine genaue Finanzierung und Organisation noch geklärt werden müsse, denn man stehe noch am Anfang des Vorhabens. Dr. Roland Baier, stellvertretender Leiter des Nationalparks Berchtesgaden, zeigte sich ebenfalls zuversichtlich. Christina Schwann, Projektleiterin des ÖAV, führte den Ramsauern noch einmal die Philosophie »Bergsteigerdorf« , wie sie seit 2008 in insgesamt 20 Gemeinden in Österreich gelebt wird, vor Augen. Dazu zählen etwa ein Wärmeraum für das Trocknen nasser Ausrüstung und ein Frühstück ab vier Uhr morgens.

Tourismusvereins-Vorsitzende Birgit Gschoßmann sagte, dass es ein ähnliches Prädikat im Form der »Vital Natur Erlebnis Gastgeber« bereits gäbe und zeigte sich zuversichtlich, geeignete Betriebe zu finden. Bürgermeister Herbert Gschoßmann nannte das CVJM-Aktivzentrum am Hintersee, welches kürzlich ihr Konzept »Alpen Experience« vorgestellt hatte, als Beispiel. Auch kam die Frage auf, ob das Prädikat »Bergsteigerdorf« den sinkenden Übernachtungszahlen entgegen wirkt. Schwann musste verneinen, denn auch in den Bergsteigerdörfern im Nachbarland seien die Buchungen relativ kurzfristig und wetterabhängig.

Der Koordinator für das Projekt »Bergsteigerdorf«, Tobias Hipp, vom DAV, präsentierte den Zuhörern die Ziele und Grundsätze des Projekts. Dazu gehöre eine aktive Förderung eines naturnahen Alpintourismus und die praktische Umsetzung der Alpenkonvention auf Gemeindeebene. Abschließend betonte der Bürgermeister noch einmal, dass dies der »einzig richtige Weg« sei.
ABCD

Register:  
Email:   Quelle: Internet

Weitere Infos:  

nach oben