Mittwoch, 30. Juli 2014

Johann Georg Halske
ABCD
* 30. Juli 1814 in Hamburg
† 18. März 1890 in Berlin

 

Deutscher Unternehmer.

Halske war Sohn eines Zuckermaklers und ehrenamtlichen Stadtrats. 1825 kam er mit seinen Eltern nach Berlin. Von 1825 bis 1828 war er Schüler am Berliner Gymnasium zum Grauen Kloster
. Danach ging er für kurze Zeit bei einem Berliner Maschinenbauer in die Lehre und wechselte dann in die Werkstatt eines Präzisionsmechanikers. Nach der Lehrzeit arbeitete er in verschiedenen Betrieben der Feinmechanik, zuletzt bei dem bekannten Hamburger Mechaniker Repsold .

1843 kehrte Halske nach Berlin zurück und gründete dort 1844 zusammen mit dem Mechaniker Friedrich M. Boetticher in der Karlstraße eine Werkstatt für den Bau von chemischen und mechanischen Apparaten. Für den Physiologen Du Bois-Reymond
entwickelte und baute er elektromedizinische Geräte wie Schlitten-Induktoren. Halske war Mitgliede der 1845 gegründeten Physikalischen Gesellschaft von Berlin, der späteren Deutschen Physikalischen Gesellschaft, in der auch Hermann Helmholtz , Emil H. du Bois-Reymond, Rudolf Virchow und Werner Siemens mitwirkten. 

1846 stellte sich Siemens mit ‚seinem‘ Zeigertelegraphen bei Halske & Boetticher vor. Halske löste sich im folgenden Jahr von seinem Compagnon und widmete sich ganz dem Bau der Siemens'schen Telegraphen. Am 12. Oktober 1847 gründete er zusammen mit Werner Siemens die Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske in Berlin. Zwanzig Jahre lang leitete er die innere Organisation der Berliner Fabrik. Das neuartige Unternehmen kam schnell zu Ansehen und Erfolgen durch das ideale Zusammenwirken des genialen Erfinders Siemens und des talentvollen Meisters Halske, der als Künstler wie als Mechaniker diesen Erfindungen Gestalt gab. Neben der Leitung der Werkstatt oblag Halske noch die Detailausarbeitung der Siemens'schen Konstruktionen, ihre Prüfung und Erprobung, ferner die Montageleitung, die Materialbeschaffung und der Geschäftsverkehr. Die saubere Arbeit, mit der die Geräte und Instrumente in der Halske'schen Werkstatt hergestellt wurden, bildete eine solide Grundlage für die weitere rasche Entwicklung der jungen Firma: Telegraphenapparate, Relais, Kurbelinduktoren, elektrische Messinstrumente, Flüssigkeitsmesser und Läutesignalanlagen für die Eisenbahn sind Beispiele damals neuartiger Fertigungen, an denen Halske beste Handwerkstradition übte. 

Die internationale Expansion des Unternehmens durch die Filialen in St. Petersburg und London sowie die Annahme finanziell riskanter Großaufträge bei der Verlegung von Telegraphenkabeln bereiteten Halske Sorge. Zudem widersprach seine traditionelle Werkstattorganisation einer Optimierung der Produktion durch billigere und arbeitsteilige Methoden, was zu Spannungen führte. 1867 zog sich Halske auf Grund von Meinungsverschiedenheiten mit den Siemens-Brüdern aus der Firma zurück; er tat das in freundschaftlichem Einvernehmen mit Werner Siemens, was er unter anderem damit bewies, dass er noch über 12 Jahre seine Kapitalien in der gemeinsam begründeten Firma beließ.  Halske widmete sich als Stadtrat von Berlin der Verwaltung der Stadt und dem Aufbau des Kunstgewerbemuseums (1867 wurde er in dessen Vorstand und 1881 als dessen zweiter stellvertretender Vorsitzender gewählt). Mit Werner [von] Siemens blieb Halske bis zu seinem Tod freundschaftlich verbunden.

Halske engagierte sich auch nach seinem Ausscheiden für das von ihm mitbegründete Unternehmen, so zum Beispiel durch seine finanzielle Beteiligung an der 1872 gegründeten Siemens-Pensionskasse. Halske hatte 1846 geheiratet. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne und zwei Töchter hervor. Halske wurde im Erbbegräbnis der Familie auf dem Dreifaltigkeitskirchhof beigesetzt. Sein Grabstein hat sich erhalten. Halskes Verdienst wae es, frühzeitig präzisionsmechanische Grundsätze in die Elektrotechnik bei bewusster Hinwendung zu sachlicher technischer Formgebung eingeführt zu haben. Beides war neu

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