Samstag, 23. August 2014

Eduard Rhein

* 23. August 1900 in Königswinter
15. April 1993 in Cannes


Deutscher
Geigenvirtuose, Erfinder, Publizist und Schriftsteller.


Rhein verbrachte seine Schulzeit in Beuel, wo seine Familie von 1905 bis 1917 wohnte. Da er sich in das Forschungsgebiet Luftschiffe eingearbeitet hatte, musste er nicht mehr an die Front, sondern wurde bei der Betreuung der Luftschiffe eingesetzt. Rhein studierte von 1920 bis 1923 Elektrotechnik am Technikum Mittweida
. Eine erste Anstellung in Berlin endete bereits 1923 mit der Insolvenz der Firma. 

 

Nachdem Rhein sein Geld eine Zeitlang als Unterhaltungsmusiker mit der Geige in Hotelbars verdiente, wurde er Mitarbeiter beim Zentralverband der Deutschen Elektronischen Industrie. In dieser Zeit veröffentlichte er erste Fachbücher und Aufsätze zum Thema Rundfunk. 1929 wechselte er als Redakteur zum Ullstein-Verlag und betreute die neue Hörfunkzeitschrift 'Sieben Tage'. Bis zum Kriegsende 1945 betätigte er sich als Wissenschaftsredakteur bei diesem Verlag. In seinen Artikeln präsentierte er die Entwicklung der Radio- und Fernsehtechnik. Er veröffentlichte populärwissenschaftliche Werke und Romane, z. T. unter Pseudonym. Mit den Sachbüchern „Wunder der Wellen“ (1935) und „Du und die Elektrizität“ (1940) wurde er zum Bestsellerautor. Seine Vielseitigkeit verdeutlichen seine technischen Entwicklungen, für die er 50 Einzelpatente anmeldete. 1942 erfand er den Radioschnellstarter, der später auch im Fernsehgerät verwendet wurde. Außerdem entwickelte er das sog. Füllschriftverfahren für die Aufzeichnung von Schallplatten. 

1932 bezog Rhein das Haus des Regisseurs Fritz Lang
, nachdem sein dort lebender Freund Richard Tauber ausgewandert war. 1941 schrieb Rhein das Libretto und die Liedtexte für die 1941 uraufgeführte Operette "Traumland" des Komponisten Eduard Künneke . Im Zweiten Weltkrieg erhielt Rhein den Auftrag, eine Bedienungsanleitung für Funkgeräte zu schreiben, die auch von Laien verstanden wurde. Diese Arbeit führte dazu, dass er mit der Entwicklung eines neuen Radargerätes beauftragt wurde. Das entsprechende Gerät FK-1 wurde Ende 1944 auch fertiggestellt, aber nicht mehr produziert. Rhein war der Autor einer Vielzahl von Veröffentlichungen und Büchern. 

Nach dem Krieg war Eduard Rhein von der Gründung 1946 bis zum Jahr 1964 Chefredakteur der Programmzeitschrift „Hörzu“
. So schuf er das finanzielle Fundament des Axel-Springer-Verlages durch den Erfolg dieser Zeitschrift, deren Auflage bereits im Jahr 1950 eine Million Exemplare pro Woche betrug. 1964 waren es 4,5 Mio. Exemplare pro Woche. 'Hörzu' wurde zur erfolgreichsten Programmzeitschrift Europas. Rhein schuf außerdem die Zeitschrift 'Kristall' und war auch an der Entwicklung der 'Bild-Zeitung' beteiligt. Damit trug er maßgeblich zum Aufstieg Hamburgs alsr Medienmetropole be1. 964 verließ Rhein unfreiwillig den Axel-Springer-Verlag. 

 

1976 gründete er die größte europäische Stiftung für Informationstechnik, die 'Eduard-Rhein-Stiftung' , die jährlich den Eduard-Rhein-Preis vergibt. Dieser zumeist in eine Grundlagen- und eine Technologieauszeichnung geteilte, jährlich vergebene Preis ist der höchstdotierte Technologiepreis seiner Art in Europa (Preisgelder bis 500.000 DM). Hinzu kommt der Eduard-Rhein-Ehrenring für herausragende Leistungen bei der Förderung wissenschaftlicher Forschung sowie im Bereich von Bildung und Kultur. 1988 drehte die Schauspielerin Ruth Niehaus zusammen mit dem Regisseur Horst Königstein das Filmporträt 'Ein König in seinem Reich'. Rhein erfand das Wort „Schleichwerbung“ und propagierte den viel geliebten Mecki, der noch heute das Redaktionsmaskottchen der 'Hörzu' ist.  
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