Sonntag, 24. August 2014

Ewald von Kleist 

* 7. März 1715 auf Gut Zeblin in Hinterpommern 
† 24. August 1759 in Frankfurt/Oder
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Deutscher Dichter.

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Kleist wurde als drittes von sechs Kindern des Gutsbesitzers Joachim Ewald von Kleist und seiner Ehefrau Maria Juliane, geb. von Manteuffel, auf dem Schloss seines Vaters zu Zeblin bei Köslin geboren. Nur viereinhalb Jahre darauf starb seine Mutter nach der Geburt des sechsten Kindes. Von 1724-1729 besuchte er das Jesuitencollegium in Polnisch-Krone . Darauf besuchte er das Gymnasium in Danzig und die Universität in Königsberg. Er wurde 1736 dänischer Offizier, 1740 aber vom preußischen König Friedrich II. reklamiert und zum Leutnant beim Regiment des Prinzen Heinrich ernannt.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim , der zu jener Zeit in Potsdam lebte, weckte zuerst Kleists dichterische Begabung. Karl Wilhelm Ramler
, den Kleist 1749 kennen lernte, brachte ihn dazu, seine Texte stilistisch zu überarbeiten, vielfach allerdings ohne Rücksicht auf die Kleistschen Eigentümlichkeiten. Ramler betreute Kleists Werk über dessen Tod hinaus. Eine unglückliche Liebe zu Wilhelmine von der Goltz trübte früh die natürliche Heiterkeit von Kleists Gemüt. Als Folge dieser leidvollen Erfahrungen versagte sich Kleist einer ehelichen Bindung und lebte ganz dem Ideal der geistvoll-empfindsamen Freundschaft. Später verkehrte Kleist freundschaftlich mit Gellert und in seinen letzten Lebensjahren besonders mit Lessing , der ihn zu dem – allerdings misslungenen – Trauerspiel „Seneca“ (1758) anregte. 

Nachdem er 1744 bis 1745 am Zweiten Schlesischen Krieg
teilgenommen hatte, wurde er 1749 zum Stabskapitän befördert. Zwei Jahre später wurde ihm eine Kompanie unterstellt. Nach einer Reise in die Schweiz, wo er fast ein Jahr lang als Soldaten-Werber tätig war, und einer überstandenen schweren Krankheit trat er im Mai 1756 einen Kuraufenthalt in Freienwalde an, von dem ihn jedoch ein Befehl zu seinem Regiment zurückrief, mit dem er daraufhin ins Feld zog. 1757 wurde er zum Major und bald darauf zum Direktor eines in Leipzig errichteten Feldlazaretts ernannt.

In Leipzig begann er sein kleines Epos 'Cissides und Paches' und schloss unter anderem Freundschaft mit Gotthold Ephraim Lessing , der ihn veranlasste, ein Trauerspiel zu schreiben. Es entstand der Entwurf des Seneca, den Kleist selbst für einen Fehlversuch hielt.

Im Mai 1758 folgte Kleist dem Korps des Prinzen Heinrich, das die Reichsarmee
bis hinter Hof zurücktrieb. Trotz mehrfacher Zurücksetzung konnte er sich nicht dazu entschließen, seinen Abschied zu nehmen. In der Schlacht bei Kunersdorf am 12. August 1759 drang er an der Spitze seines Bataillons gegen eine feindliche Batterie vor. Er wurde an der rechten Hand verwundet, nahm den Degen in die Linke und stürmte weiter, bis ihm drei Kartätschenkugeln das rechte Bein zerschmetterten. Ohnmächtig blieb Kleist die Nacht über auf dem Schlachtfeld liegen, wurde von Kosaken ausgeplündert und erst am nächsten Tag nach Frankfurt (Oder) gebracht. Der behandelnde junge Arzt wurde in dem Moment erschossen, als er die Wunden Kleists mit Spiritus säuberte. Kleist erlag in Frankfurt seinen Verletzungen und wurde von der russischen Garnison ehrenvoll begraben.

Kleists reines Gemüt spiegelt sich in allen seinen Werken. Korrektheit des Ausdrucks, glücklich gewählte Bilder, in denen er gewöhnlich die Natur lebendig zeichnet, sowie Fülle und Wohlklang der Diktion charakterisieren seine Gedichte. Als sein Hauptwerk gilt das in Hexametern abgefasste Gedicht 'Der Frühling', das zuerst 1749 für Freunde gedruckt erschien und später zahlreiche Auflagen erlebte. Lessing setzte Kleist in der Gestalt Tellheims
ein bleibendes Denkmal.

 

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Lied

Groß ist der Herr! Die Himmel ohne Zahl 
Sind Säle seiner Burg,
Sein Wagen Sturm und donnerndes Gewölk
Und Blitze sein Gespann.

Die Morgenröt' ist nur ein Widerschein
Von seines Kleides Saum,
Und gegen seinen Glanz ist Dämmerung der Sonne
Flammend Licht.

Er sieht mit gnäd'gem Blick zur Erde herab,
Sie grünet, blüht und lacht.
Er schilt, es fähret Feuer vom Felsen auf,
Und Meer und Himmel bebt.

Lobt den Gewaltigen, den großen Herrn,
Ihr Lichter seiner Burg, 
Ihr Sonnenheere flammt zu seinem Ruhm,
Ihr Erden, singt sein Lob.
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