Montag, 25. August 2014

Schlacht bei Zorndorf
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am 25. August 1758.

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Die preußische Hauptarmee unter dem König Friedrich dem Großen besiegt die überlegenen russischen Streitkräfte unter ihrem Oberbefehlshaber Graf Wilhelm von Fermor
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Das russische Heer, welches 1757 das entblößte Ostpreußen besetzt hatte, rückte im August gegen Pommem und die Neumark vor, verheerte das Land und begann den Angriff von Küstrin. Im Sommer 1758 stand die Zukunft der brandenburgisch-preußischen Monarchie auf dem Spiel. Während von Süden her die Österreicher anrückten, stand der russischen Armee das Tor nach Brandenburg offen. Kurz vor der Schlacht hatte das Bombardement der Oderfestung Küstrin durch Artillerie begonnen, der Einfall in das Kernland des Königreichs stand unmittelbar bevor. 

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Die Stadt Küstrin wurde in Asche gelegt, die Festung aber widerstand, da der preußische Feldherr, Graf von Dohna , obgleich zu schwach, dem zahlreichen Heere der Russen eine Schlacht zu liefern, sich jenseits der Oder aufgestellt hatte und von da aus die Besatzung verstärkte. Schon am 20. August langte der König lm Hauptquartiere an, und am 23. folgten ihm die aus Schlesien mitgebrachten Truppen, so dass nun die preußische Armee etwa 30.000 Mann stark war, worauf der Übergang über die Oder stattfand und bei Klossaw ein Lager errichtet wurde. Die Armee des Königs bestand in der Schlacht genau aus 32.760 Mann und 193 Geschützen
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In dieser unverhältnismäßig starken Artillerie liegt der Beweis, wie genau der König seine Gegner kannte, und für wie notwendig er es hielt, der übergroßen Geschützmenge des Feindes, so viel es sich tun ließ, das Gleichgewicht zu halten; vielleicht hat auch die nachgerade gewonnene Überzeugung, dass, wenn man die beiden Hauptwaffen des Heeres schonen wolle, man notgedrungen eine zahlreiche Artillerie haben müsse, das Ihrige dazu beigetragen. Die Russische Armee, welche durch Abordnungen und Besatzungen in rückwärts gelassenen Städten bedeutend geschwächt war. zählte in der Schlacht, im Verein mit dem Observationskorps, 50- bis 52.000 Mann und 390 Geschütze.
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Sobald der General Fermor von Friedrichs Anmarsch Nachricht erhalten hatte, hob er die Belagerung von Küstrin auf und stellte sich vor Zorndorf auf, mit dem rechten Flügel an der Mützel und mit dem linken an der Drewitzer Heide. Der König rückte am 24. Nachmittags bis an die Mützel, hinter der er die Nacht stehen blieb, aber am folgenden Morgen halb 4 Uhr in zwei Kolonnen über dieselbe, und über Betzlow auf die bei Zorndorf stehenden Russen los. Diese hatten ihre Stellung verändert und machten ein Viereck mit ein- und ausgehenden Winkeln, die Kavallerie und das Gepäck in der Mitte desselben. Als der König sah, dass der beabsichtigte Angriff auf die rechte Flanke der Russen wegen des sumpfigen Grundes bei Quartschen nicht ausführbar war, ließ die Armee aufmarschieren, mit dem linken Flügel hinter Zorndorf, mit dem rechten bis 800 Schritte vor Wilkersdorf, die Infanterie der Avantgarde 250 Schritte vor dem linken Flügel des ersten Treffens, und neben letztem die Kavallerie; Die Kanonen und Haubitzen waren vor der Fronte in Batterien verteilt.
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Das Feuer der preußischen Geschützes hatte so heftige Wirkung, dass General Fermor sich veranlasst sah, die Reiterei und das Gepäck aus dem Viereck herausgehen zu lassen. Jetzt ging der General Manteuffel mit der Avantgarde auf die Russen los; weil jedoch der linke Flügel des ersten Treffens sich hinter Zorndorf befand und rechts vorbei ging, kam er nicht wieder hinter die Avantgarde, sondern neben dieselbe, so dass diese ohne Unterstützung war, als sie noch weiter vorrückte und nun ihre linke Flanke frei ward. Es war daher der russischen Kavallerie ein Leichtes, auf die acht Bataillone einzubrechen und sie bis Zorndorf zurückzutreiben. Da stürzte sich der General von Seydlitz mit der noch hinter Zorndorf stehenden Kavallerie auf die Russen und warf sie, während die Gendarmen, Garde-du-Corps und die Dragoner auf die feindliche Infanterie einhieben, die hier das Viereck geöffnet hatte und mit Siegesgeschrei die Preußen verfolgte, aber dabei selbst in Unordnung gekommen war. Der bis jetzt untätig gebliebene rechte Flügel der Preußen sollte um Mittag den noch unberührten linken der Russen angreifen. Das zu dem Ende mit der rechten Flügelbatterie etwas weit vorgegangene Bataillon Kreutz wurde aber von der wieder gesammelten russischen Kavallerie umringt und gefangen genommen, zugleich die Batterie erobert.
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Beide wurden jedoch durch fünf preußische Kavallerieregimenter wieder befreit und die Russen bis in die Sümpfe getrieben. Ein anderer geringer Teil ihrer Kavallerie hieb unterdessen auf den linken Flügel der preußischen Infanterie ein und warf diese in Unordnung zurück. Jetzt flog Seydlitz zum zweiten Male mit seinen Reitern herbei, warf sich in die entstandene Lücke und verjagte den Feind bis weit über das Schlachtfeld in den Morast bei Quartschen. Gleichzeitig hatte die Infanterie des preußischen rechten Flügels den linken des Feindes durchbrochen, der nun auch, von der siegenden Kavallerie angefallen, sich auflöste, so dass ein wüster Haufen von Freund und Feind vermischt entstand, wo man sich ohne Ordnung mit Bajonett, Säbel und Flintenkolben schlug. 

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Nur mit Mühe gelang es den russischen Generalen, einige Tausend der Fliehenden zu sammeln, weil die abgebrochene Brücke über die Mützel ihnen den Übergang verwehrte. Beide Teile blieben die Nacht über stehen, geschieden durch den Galgengrund, die Preußen mit dem rechten und die Russen mit dem linken Flügel gegen Quartschen. Am folgenden Tage begann zwar die Kanonade von Neuem, es fehlte jedoch beiden Teilen an Munition; die Russen zogen sich daher in der Nacht des 26. zurück. Sie hatten 939 Offiziere und 20.590 Mann an Toten, Verwundeten und Gefangenen verloren, nebst 103 Geschützen, 27 Fahnen und einem Teile der Kriegskasse. Der Verlust der Preußen betrug in allem 11.300 Mann, 26 Kanonen und einige Fahnen.

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Entgegen dem ausdrücklichen und mehrfach wiederholten Befehl des Königs, zur Entlastung des Zentrums einzugreifen („Er haftet mit seinem Kopf für die Bataillie“), hatte der klarsichtige junge Reitergeneral von Seydlitz den Augenblick abgewartet, in dem er im Rücken der weit in die preußischen Linien vorgedrungenen russischen Hauptmacht stand. Dann gab er im günstigsten Augenblick den Befehl zum Angriff, überrumpelte die nunmehr eingekesselten Russen und wendete in einer fulminanten Kavalkade die Schlacht zu Gunsten Preußens. Friedrich selbst honorierte die taktische Meisterleistung seines Generals, indem er ihn dem auf dem Schlachtfeld anwesenden verbündeten britischen Gesandten nach dem russischen Rückzug mit den Worten vorstellte: „Ohne diesen hier stünde es heute schlecht um uns.“
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Der Sieg von Zorndorf gab Friedrich die Möglichkeit, sich auf den Kampf der nach Westen vorrückenden Österreicher zu konzentrieren, während Fermor sich nach Osten zurückzog. Trotz des preußischen Sieges hatte die Schlacht bei Zorndorf eher die Wirkung eines Unentschieden, eine weitere Konfrontation war nur eine Frage der Zeit.
 
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Weitere Infos:   


Aus Theodor Fontanes Gedicht 'Seydlitz'

Das waren Seydlitz Späße;
Bei Zorndorf galt es Zorn,
Als ob's im Namen säße,
Nahm man sich da auf's Korn;
Das slavische Gelichter -
Herr Seydlitz hoffte traun
Noch menschliche Gesichter
Aus ihnen zuzuhau'n.
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