* 5. September 1774 in Greifswald
† 7. Mai 1840 in Dresden
Deutscher
Maler und Zeichner der Früh-Romantik.
Friedrich wurde als Sohn
eines Seifensieders geboren. Seine Mutter starb bereits 1781. Friedrichs um ein Jahr jüngerer Bruder
Christoph rettete ihm im Jahre 1787 das Leben, als er beim Schlittschuhlaufen einbrach, ertrank aber selbst bei dem Rettungsversuch.
1790 wurde er Schüler des Zeichenlehrers der Greifwalder Universität, Johann Gottfried Quistorp
und ging 1794 an die Kunstakademie in Kopenhagen. 1798 siedelte er nach Dresden über, wo er an der Akademie
arbeitete. 1801 und 1802 besuchte Friedrich die Insel Rügen. In Greifswald begegnete er dem deutschen Maler Philipp Otto Runge
, mit dem er während dessen Dresdner Studienjahren
bis 1803 Kontakt hielt.
Ab 1807 malte Friedrich in Öl. Die beiden 1810 in der Berliner Akademieausstellung gezeigten Hauptwerke »Der Mönch am Meer«
und »Abtei im Eichwald« wurden vom preußischen König Friedrich Wilhelm III.
erworben. 1810 wurde Friedrich Mitglied der Berliner Akademie. Herzog Karl August von Weimar
kaufte, vermutlich auf Empfehlung Johann Wolfgang von Goethes , die »Landschaft mit dem Regenbogen«.
1814 nahm Friedrich an der »Patriotischen Kunstaustellung« teil, die anlässlich der Befreiung Dresdens von den napoleonischen Truppen stattfand.
1816 wurde Friedrich Mitglied der Dresdner Akademie. 1817 lernte er den deutschen Arzt, Naturwissenschaftler, Kunstphilosophen und Maler Carl Gustav Carus
kennen, den er zeitweilig unterrichtete. Die beiden verband eine lebenslange Freundschaft.
1818 heiratete Friedrich. Die Hochzeitsreise führte das Ehepaar nach Greifswald und Rügen, wo Friedrichs wohl bekanntestes Werk »Kreidefelsen auf Rügen« (1818) entstand. Das Ehepaar hatte 3
Kinder. 1818 kam der norwegische Maler Johan Christian Clausen Dahl , Norwegens bedeutendster Landschaftsmaler, nach Dresden und freundete sich mit Friedrich an.
1835 erlitt Friedrich einen Schlagfall, der zur Lähmung der rechten Hand führte. Als Folge beschränkte er sich nun auf die Sepia- und Aquarellmalerei. Ein zweiter Schlaganfall im Jahre 1837 führte zu einer fast vollständigen Lähmung. Caspar David Friedrich starb in
Dresden im Alter von 65 Jahren.
Bereits zu Lebzeiten war Friedrich's Werk fast vergessen. Erst 1906, zur »Jahrhundertausstellung der deutschen Malerei von 1775-1875« in der Berliner Nationalgalerie,
wurde er wiederentdeckt. Friedrich gilt heute als wichtigster Maler der deutschen Romantik. Auch im europäischen Ausland, in Russland und in Amerika fand sein Werk in den letzten Jahrzehnten zunehmende Beachtung. Friedrich ist
jetzt auch international als einer der zentralen Künstler des 19. Jahrhunderts anerkannt. Dies zeigen unter anderem die große Caspar David Friedrich-Ausstellung 1972 in der
'Tate Gallery' in London, die kleineren 1991 und 2002 im 'Metropolitan Museum' in New York oder die Ausstellung 1992 im
'Prado' in Madrid. Die Ausstellung 'Caspar David Friedrich. Die Erfindung der
Romantik' 2006 im 'Museum Folkwang' in Essen und im Januar 2007 in der 'Hamburger Kunsthalle'
war eine weitere große Retrospektive auf Friedrichs Werk.
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Infos:
Zitate
Wo Herz und Gemüt erkaltet ist, da kann die Kunst nie heimisch sein.
Denn wie nur ein reiner, ungetrübter Spiegel ein reines Bild wiedergeben kann, so kann auch nur aus einer reinen Seele ein wahrhaftes Kunstwerk hervorgehen
Heilig sollst du halten jede Regung deines Gemütes, heilig achten jede fromme Ahndung, denn sie ist Kunst in uns! In begeisternder Stunde wird sie zur anschaulichen Form; und diese Form ist dein Bild!
Hüte dich vor kalter Vielwisserei, vor frevelhaftem Vernünfteln; denn sie töten das Herz, und wo das Herz und Gemüt im Menschen erstorben sind, da kann die Kunst nicht wohnen!
Nichts ist Nebensache in einem Bilde, alles gehöret unumgänglich zum Ganzen, darf also nicht vernachlässigt werden. Wer dem Hauptteile seines Bildes nur dadurch einen Wert zu geben weiß, dass er andere, untergeordnete Teile in der Behandlung vernachlässigt, mit dessen Werk ist es schlecht bestellt. Alles muss und kann mit Sorgfalt ausgeführt werden, ohne dass jeder Teil sogleich sich aufdrängt«
Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie. Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
Ihr tadelt und sprecht, der Gegenstand ist in der Natur anders und der Maler hat viel hineingesehen, was gar nicht in der Wirklichkeit ist. Ich ehre, was ihr tadelt, denn was der Maler hineingesehen, ist immer schön und bleibt dem Charakter des Gegenstandes und der Natur getreu.
Warum, die Frag ist oft zu mir ergangen, wählst Du zum Gegenstand der Malerei so oft den Tod, Vergänglichkeit und Grab? Um ewig einst zu leben, muss man sich oft dem Tod ergeben.