Dienstag, 16. September 2014

Elf Schillsche Offiziere 

† 16. September 1809 in Wesel

Bei den Kämpfen um Stralsund am 31.Mai 1809 wurden auch die elf Schillschen Offiziere gefangen genommen. In Wesel wurden sie am 16. September zum Tode verurteilt und nachmittags um 1 Uhr erschossen.

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Der preußische Offizier Ferdinand von Schill machte sich 1806 in der Schlacht bei Jena und danach bei der Verteidigung der Festung Kolberg , einen Namen. Im Jahr 1809, nach dem Frieden von Tilsit , wollte der in Berlin stationierte Schill einen Volksaufstand entfachen, um den zögernden preußischen König Friedrich Wilhelm III. , sowie Österreich, zum Handeln gegen Frankreich zu bewegen. Er verließ mit seinem Regiment unter einem Vorwand Berlin und zog gegen die Franzosen ins Feld. Schnell gesellten sich andere gleichgesinnte preußische Soldaten zu ihm und das Freikorps Schill war geboren.

Ende Mai 1809 erzwang Schill mit Waffengewalt den Zugang zu der unter französischer Herrschaft stehenden, jedoch nur leicht verteidigten, Stadt Stralsund und machte sich daran, die von den Franzosen geschleiften Befestigungsanlagen in Stand zu setzen. Sechs Tage später wurde die 1.500 Mann starke Freischar aus Freikorps von Schill, Rügener Landwehr und schwedischen Soldaten von 6.000 Dänen, Holländern und Franzosen unter der Führung des französischen Generals Gratien angegriffen. Den Franzosen gelang es, in die Stadt einzudringen, und es erbrannte ein erbitterter Straßen- und Häuserkampf, in dessen Verlauf Ferdinand von Schill fiel. Seine Leiche wurde der Uniform beraubt und anschließend geköpft. Auf französischen Befehl wurde Schill auf dem Militärfriedhof Stralsund verscharrt. Sein Kopf wurde in Weingeist gelegt und König Jerome , dem Bruder Napoleons, überreicht. Ca. 600 Soldaten des Schill’schen Freiwilligenkorps wurden bis zur Begnadigung im Jahr 1813 zu schwerer Galeerenarbeit in Brest und Cherbourg verurteilt. 

Elf Offiziere aus Schills Korps wurden nach Wesel überführt, wegen Straßenräuberei angeklagt und vor ein Kriegsgericht gestellt. Sie wurden am auf den Lippewiesen erschossen. Der Überlieferung nach starben sie mit einem Hochruf auf den König und Preußen.  

Die am 16. September 1809 in Wesel exekutierten Schill’schen Offiziere

Rang

Name

Vorname

Waffengatt.

Gebutstag

Geburtsort

Leut.

FELGENTREU

Friedrich Wilhelm

Artillerie

08.05.1786

Berlin

Leut.

von FLEMMING

Hans 

Infanterie

23.10.1790

Glogau

Leut.

GABAIN

Constantin Wilhelm

Infanterie

21.07.1786

Geldern

Leut.

GALLE

Friedrich Ferdinand

Husaren

16.10.1771

Berlin

Leut.

JAHN

Leopold

Husaren

18.06.1778

Massau

Leut.

von KEFFENBRINCK

Carl

------

17.11.1791

Krien

Leut.

von KELLER

Adolph 

Infanterie

13.09.1785

Strasburg

Leut.

SCHMIDT

Ferdinand

Jäger

16.01.1780

Berlin

Leut.

von TRACHENBERG

Carl Friedrich 

Infanterie

12.09.1784

Rathenau

Leut.

von WEDELL

Heinrich G. Albrecht 

Infanterie

16.01.1791

Kriegsdorf

Leut.

von WEDELL

Carl Magnus 

Husaren

30.06.1786

Brausforth


14 weitere Soldaten, die Untertanen des mit Frankreich verbündeten Westphälischen Königs waren, wurden ausgewählt und vom zwischen dem 18. und 22. Juli 1809 in Braunschweig hingerichtet. In deren Grab wurde Schills Kopf am 24.09.1837 beigesetzt.  

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