Leonhard Euler
* 15. April 1707 in Basel
† 18. September
1783 in Sankt Petersburg
Einer der bedeutendsten Mathematiker.
Euler wurde als ältester Sohn des Pfarrers Paul Euler und dessen Ehefrau Margaretha geb. Brucker
in Basel geboren. Er besuchte das dortige Gymnasium am Münsterplatz und nahm gleichzeitig Privatunterricht beim Theologen Johannes Burckhardt
(1691–1743), der von der Mathematik begeistert war. Ab 1720 studierte er an der Universität Basel und hörte hier Vorlesungen von Johann
Bernoulli . 1723 erlangte er die Magisterwürde. Seinen Plan, auch Theologie zu studieren, gab er 1725 auf.
Am 17. Mai 1727 berief ihn Daniel Bernoulli
an die Universität Sankt Petersburg. Er übernahm die Professur des 1726 verstorbenen Nikolaus II.
Bernoulli . Hier traf er auf Christian
Goldbach , mit dem er jahrzehntelang in Briefwechsel stand. 1730 erhielt Euler die Professur für Physik und trat schließlich 1733 die Nachfolge von Daniel Bernoulli als Professor für Mathematik an. Er bekam in den folgenden Jahren immer stärkere Probleme mit
seinen Augen und war ab 1740 rechtsseitig blind.
1741 wurde er von Friedrich dem Großen
an die Berliner Akademie der Wissenschaften berufen. Nach 25 Jahren in Berlin kehrte er
nach einem Zerwürfnis
mit Friedrich 1766 zurück nach St. Petersburg. Im St. Petersburg der Zarin Katharina der Großen
wurde ihm an der Kaiserlich-russischen Akademie der Wissenschaften ein ehrenvoller Empfang bereitet. Er arbeitete wie in der ersten Sankt Petersburger Periode in der Kunstkammer und lebte in einem von Katharina der Großen geschenkten Palais mit seinem Sohn Johann Albrecht direkt an der
Newa.
Leonhard Euler war in erster Ehe mit Katharina Gsell, Tochter des Malers Georg Gsell
verheiratet; das Paar hatte zahlreiche Kinder. Nach ihrem Tod heiratete er ihre Halbschwester Salomea Abigail, Tochter von Georg Gsell und dessen dritter Ehefrau.
1771 erblindete Euler vollständig. Trotzdem entstand fast die Hälfte seines Lebenswerks in der zweiten Petersburger Zeit.
Aufgrund seines phänomenalen Gedächtnisses konnte er seine Forschungen auf den Gebieten Optik, Algebra
und Mondbewegung fortsetzen. Als abzusehen war, dass er sein Augenlicht verlieren würde, hatte Euler mit
Übungen zum Blindschreiben begonnen, und so war er zunächst in der Lage, seine Ergebnisse sogar selbst
aufzuschreiben. Hilfe erhielt er dabei von seinen Söhnen Johann Albrecht, Karl und Christoph und seinem Sekretär.
Trotz seiner wissenschaftlichen Produktivität wurde er nie Präsident der Universität, dieses Amt besetzte meist einer der Liebhaber Katharinas, aber sein Einfluss in der Universität war fast dem des Präsidenten ebenbürtig. 1783 starb Euler an einer Hirnblutung und wurde neben seiner Frau auf dem lutherischen
Friedhof in Sankt Petersburg begraben.
Euler brachte der modernen analytischen Geometrie ebenso enorme Fortschritte wie der
Trigonometrie. Er leistete entscheidende Beiträge zur Geometrie und Zahlentheorie, integrierte
Leibniz’ Differentialrechnung und Newtons Fluxionsrechnung und führte die Beta- und
Gamma-Funktion sowie integrierende Faktoren für Differentialgleichungen ein. Er untersuchte die Mondbewegung, das
Dreikörperproblem, Elastizität, Akustik, die Wellentheorie des Lichts, Hydraulik,
Ballistik und Musik. In seinem Werk „Theorie der Bewegung starrer Körper“ legte er die Grundlage für die analytische Mechanik.
Wir verdanken Euler die Schreibweisen f(x) für eine Funktion, e für die Basis des natürlichen
Logarithmus, i als imaginäre Einheit, π für die Kreiszahl, Σ als Summenzeichen,
sin, cos, tan und cot für die trigonometrischen Funktionen, die Bezeichnung
"Klammer" und viele andere. Andere Arbeiten setzen sich mit der Anwendung mathematischer Methoden in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften auseinander (z. B. Rentenrechnung, Lotterien, Lebenserwartung).
Seine populärwissenschaftliche Schrift 'Lettres à une princesse d’Allemagne' von
1768 vermittelte in der er in Form von Briefen an die Prinzessin Friederike Charlotte von
Brandenburg-Schwedt
die Grundzüge der Physik, der Astronomie, der Mathematik, der Philosophie und der Theologie.
Euler widmete sich auch Aufgaben der Schachmathematik, z. B. dem Springerproblem.
Euler ist der Erfinder des lateinischen Quadrats , einer Vorform des
Zahlenrätsels Sudoku .
ABCD
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